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Ägypten - 7.Version - Referat



Einleitung

Wo Moses einst als Findelkind in einem Weidenkörbchen entlang plätscherte, befördern heute große Kreuzfahrtschiffe Touristen aus aller Welt von einer altägyptischen Sehenswürdigkeit zur anderen, sowie zu ganzjährig warmen Badestränden. Durch Ägypten schlängelt sich der längste Fluss der Welt, der Nil. Der Rest des Landes besteht fast vollständig aus Wüste. Es beherbergt dabei unzählige Pyramiden - unter ihnen die berühmten von Gizeh - und viele weitere Schätze aus der Pharaonenzeit.
Dieses sogenannte Alte Ägypten bestand von 2920 - 332 v. Chr. und ist in 31 Dynastien eingeteilt.
Eine Dynastie endete, wenn der neue Pharao kein Nachkomme des vorherigen Pharaos war. Manche Dynastien dauerten mehr als zwei Jahrhunderte, andere nur wenige Jahre.
Das Alte Ägypten war in zwei Hälften aufgeteilt: das im Norden liegende Unterägypten und das im Süden liegende Oberägypten. Ein Teil des Nordens wird als Nildelta bezeichnet, weil sich der Nil dort in mehreren Armen ausbreitet und dadurch ein Dreieck fruchtbaren Landes entsteht, das dem griechischen Buchstaben "delta" ähnelt.
Ägypten bestand aus einem fruchtbaren Landstreifen entlang des Nils, der von den Menschen bewohnt wurde und an den sich östlich und westlich nur Wüste anschloss.
Das Alte Ägypten war der erste große zentral regierte Staat und eine der ersten Hochkulturen der Welt. Die Menschen organisierten das Zusammenleben in einer großen Gemeinschaft und waren somit Vorbild für die folgenden Jahrtausende.
Der Pharao bildete den zentralen Machtpol, regelte das Zusammenleben, gewährte den Menschen Schutz und war gleichzeitig das Bindeglied zur Götterwelt.


Ägypten - Götter

Die Schöpfungsgeschichte der Götter

Das Alte Ägypten bestand wie heute noch aus verschiedenen Regionen. Mit der Zeit entwickelte sich in jeder Region eine eigene Schöpfungsgeschichte. So erklären die Ägypter in der Region Theben, dass Amun allein die Welt erschuf. Die Ägypter in der Region in Heliopolis jedoch glaubten, nicht wie es in unserer christlichen Bibel beschrieben ist, dass die Erde aus einem großen Ozean entstand. Als sich das Urwasser (Nun) senkte, erschien die Hölle und Re, der Schöpfer- und Sonnengott, wurde aus einem Erdhügel heraus geboren. Seine Kinder waren Schu und Tefnut. Schu war die Luft und Tefnut das Wasser. Schu und Tefnut gebaren wiederum Kinder. Geb und Nut. Geb stand für die Erde und Nut für den Himmel. Auch Geb und Nut vereinigten sich und daraus entstanden Osiris, die Fruchtbarkeit, Isis, das Fruchtland, Seth die Dürre und Nephthys die Wüste. Insgesamt gab es in Ägypten über 1300 verschiedene Götter.


Die Ägypter und die Götter

Die alten Ägypter waren sehr gläubige Menschen. Wie in allen Religionen wollten die Ägypter Unerklärliches erklärbar machen. – Weshalb gab es eine Dürre? Die Götter waren erzürnt und so weiter. Wie bei uns suchten auch die Ägypter in ihrer Not und Verzweiflung jemanden, an den sie sich wenden konnten. Für alles. Es entstand eine neue Religion.
Bereits 4000 Jahre vor Christi Geburt gab es einen Tierkult in Ägypten. Rinder, Widder, Schakale und Hunde wurden begraben. Die Ägypter verehrten die Tiere so sehr, dass sie Grabbeigaben als Zeichen ihrer Verehrung beilegten. Könige benannten sich als Zeichen der Verehrung nach Tieren.
An Wandmalereien kann man erkennen, dass die Ägypter später dazu übergingen, die verehrten Tiere zu vermenschlichen. Sie wurden nicht mehr als Tiere gezeichnet sondern nahmen die Gestalt von Menschen mit Tierköpfen an, beziehungsweise Tiere mit menschlichen Gliedmaßen. Min war der erste ägyptische Gott in Menschengestalt.
Doch wieso gab es so viele Götter? Es gab Götter, die es im ganzen Land gab. Aber auch jede Region in Ägypten hatte wiederum eigene Götter die in anderen Regionen nicht bekannt waren, man nannte sie Ortsgottheiten. Auch wurden die Götter nicht immer gleich dargestellt. Zwar wurde mit ihrer Darstellung auf ihre Eigenschaften hingewiesen, jedoch hatte jeder Gott für sich unterschiedliche Gesichter.
Als Beispiel möchte ich hier den Sonnengott Re beschreiben. Am Morgen nahm er die Gestalt eines Skarabäus (Mistkäfer) an, am Mittag die Gestalt als Re (Menschengestalt mit Falkenkopf) und am Abend hatte er die Gestalt eines alten Mannes. Aber auch die einzelnen Götter wurden oft unterschiedlich dargestellt. Götter mit mehreren Eigenschaften hatten somit auch unterschiedliches Aussehen. War ein Gott sanftmütig, wurde er mit einem Kuhkopf dargestellt. Wurde demselben Gott ein wildes Wesen zugesprochen wurde er auch mal mit einem Löwenkopf dargestellt. Die Ägypter suchten in der Tier- und Pflanzenwelt nach Vergleichen. Es sollte damit deutlich gemacht werden welche Eigenschaften der Gott hatte.
Aber es gab auch mehrere Götter mit ähnlichen Eigenschaften. So gab es zum Beispiel die Götter Atum, Re und Chnum. Sie verbanden sich zu Re-Atum oder auch Chnum-Re. Auch der Gott Anum gewann immer mehr an Macht und war irgendwann auf gleicher Stufe wie Re. Die Ägypter vereinigten Re mit Anum. Es entstand Anum-Re. Aber nicht nur gleiche oder ähnliche Eigenschaften von Göttern führten zu einer Verbindung von zwei oder mehreren Göttern. Das gleiche Aussehen oder der Wunsch einen nicht so bedeutenden Gott höher zu stellen waren Gründe für eine Verbindung.


Feste zu Ehren der Götter

Im Alten Ägypten gab zu Ehren der Götter jährliche Feste. Eins der größten und schönsten war dabei das Opet-Fest. Der Gott Amun, seine Gemahlin Mut und dessen gemeinsamer Sohn Chons machten sich jedes Jahr auf den Weg vom Karnak-Tempel zum Luxor Tempel, bei der antiken Stadt Theben. Der Weg führte durch Land und Wasserwege. Die vergoldeten Schreine, die die Blicke der „einfachen“ Menschen abhielten, wurden von Priestern durch die jubelnden Mengen getragen. Der Marsch wurde von Tänzer und Akrobaten, sowie von Gesang und Gebeten bekleidet. Für alle gab es reichlich zu essen und trinken. Im Luxor Tempel erhält der Pharao dann durch unzählige Rituale die Ka-Seele von Amun und somit göttliche Kraft.
Das Opet-Fest dauert normaler weise 11 Tage.


Das Talfest hat einen ähnlichen Ablauf wie das Opet-Fest. Es findet am ersten Neumond des 10. Monates im Jahr statt. Amun wird in einem Schrein über das Nilufer nach Deir el-Bahari und dann weiter zu allen Tempel auf der Nilseite gebracht. Das Volk feierte dieses Fest bei ihren Verstorbenen auf dem Friedhof mit einem Großen Festmahl. Laut Sage soll der Verstorbene Verwandte auch anwesend gewesen sein, jedoch in einer anderen Dimension. Um in sie hinabzugleiten, versuchte die Verwandtschaft sich in einen Rauschzustand zu versetzten, was ihnen mit jeder Menge Alkohol gelingen sollte.¹ Das Fest endet nach 12 Tagen.




Göttertriade

Trotz vieler verschiedener Götter gibt es doch Ordnerstrukturen. Es sind sogenannte Triaden. Sie bestehen aus 3 Göttern: weiblich, männlich und jugendlicher Gottheit (Eine Familie). Eine der bekanntesten ist die Triade von Abydos. Zu dieser Triade gehört Isis, Osiris und Horus. Abydos wurde ab der 5. Dynastie Hauptkulturort des Osirs¹.

Osiris wurde zum Gott der Unterwelt, nachdem er von seinem Bruder Seth aus Eifersucht ermordet wurde. Seine Gefährtin Isis fand seinen Leichnam zerstückelt am Nilufer. Die einzelnen Teile seines Körpers suchte Isis zusammen und verband sie durch Anubis zur ersten Mumie. Somit wurde er zu neuem Leben erweckt. Aus diesem Grund ist Osiris auch der Gott der Auferstehung. Osiris wird meistens mit Geißel und Krummstab dargestellt.


Die Gemahlin von Osiris, Isis, ist die Hauptgöttin, Gottesmutter und Schutzgöttin. Sie ist die Königin der Toten, und die erste Bewohnerin des Himmels. Isis wird oft als Vogel dargestellt, der seine Flügel ausbreitet und somit Osiris schützt. Andere Darstellungen zeigen sie in Menschengestalt mit Kuhhörner, Sonnenscheibe und Papyrusstengel.


Der dritte in der Göttertriade ist Horus. Er ist der Sohn von Isis und Osiris. Horus hat den Tod seines Vaters Osiris im Kampf gegen Seth gerächt. Horus wird oft als Falke oder als Mensch mit einem Falkenkopf dargestellt, was darauf hinweist, dass er ein Falkengott ist. Die Eigenschaft eines guten Kämpfers (Jägers) kommt hier zum Ausdruck. Bei vielen Schlachten hat Horus ein Auge verloren. Horus bedeutet „der Hoher“ oder „der Ferne“.


Ein weiterer Sohn von Osiris, der jedoch nicht in der Triade aufgelistet, ist Anubis. Er begleitet die Toten in die Unterwelt, was ihn zum Gott der Unterwelt und der Toten macht.
Später wurde er auch zum Gott der Mumifizierung. Sein Merkmal ist der Schakalkopf, der hauptsächlich im westlichen der Wüste bekannt ist.




Ägypten - Pharaonen

Djoser
Djoser war ca. 19 Jahre lang Pharao und musste bei seiner Thronbesteigung mit politischen Krisen kämpfen, dehnte aber später seine Herrschaftsgebiete bis nach Assuan aus.
Der Name Djoser wird heute mit der Stufenpyramide in Sakkara verbunden, welche als das erste Steinbauwerk der Welt gilt und dessen Baumeister Imhotep hieß. Imhotep war gleichzeitig auch Arzt und Wesir und wurde später in Ägypten als Gott verehrt.


Snofru
Snofru gilt als Gründer der 4. Dynastie. Er herrschte 24 Jahre, in denen er Expeditionen in den Libanon machte, aus dem er Zedernholz importieren ließ, was die Handelsbeziehungen zum Florieren brachte. Dahschur wurde mit den Bau seiner Grabstätte beauftragt, die Knickpyramide und die Pyramide von Meidum. Er ließ auch die Rote Pyramide bauen.


Cheops
Auch Cheops regierte etwa 24 Jahre das Land. Auf den Sinai-Halbinseln sollten die Beduinen in Schach gehalten werden, wobei ein nicht unwesentlicher Punkt des Feldzuges das große Türkisvorkommen war. Doch seine Berühmtheit erlangte er durch den Bau der Cheopspyramide (auch die Große Pyramide genannt), die sein Grabmal war. Manche Chronisten berichten von einer Üblen Herrschaft.


Chephren
Von Chephren, auch bekannt als Chafre, dem Sohn des Cheops, ist nicht viel bekannt. Er soll Ägypten ca. 25 Jahre regiert haben, wobei auch von 66 Jahren die Rede ist, in denen Ägypten erblüht sein soll. Sicher ist nur, dass die große Sphinx vor seiner Pyramide ein Zeugnis seiner großen Macht ist.



Mykerinos
Mykerinos soll eine weniger strenge Herrschaft geführt haben als sein beiden Vorfahren. Laut einer Legende soll er nur 6 Jahre Ägypten regiert haben. Doch Wissenschaftler und Archäologen gehen von 28 Jahren Herrschaft aus. Mykerinos ließ sich eine vergleichsmäßig kleine Pyramide bauen, die neben der Pyramide seines Vaters Chephren steht. Mykerinos wurde mit seiner Schwester Chamerernebti II. verheiratet. Von Mykerinos wurden weit mehr Statuen gefunden als von Cheops und Chephren.


Mentuhotep I.
Mentuhotep I. ist der Begründer des Mittleren Reiches, da ihm die Wiedervereinigung von Ägypten nach der schlechten Herrschafft von vielen Pharaonen zuzuschreiben ist. Im Beginn seiner Amtszeit gab es viele schwere Kämpfe, in denen er eine Großzahl seiner Krieger verlor. Diese Krieger wurden in einem Massengrab bestattet. Durch eine Rebellion in thinitischen Nomos (Abydos) siegte Mentuhotep in verschiedenen Schlachten und erreichte die Wiedervereinigung von Ägypten in seinem 39. Amtsjahr. Nach seinen 50 Regierungsjahren hatte er ein friedliches und gestärktes Reich.
Sein größtes Projekt war das Tempelgrab am Westufer bei Theben.


Hatschepsut
Hatschepsut übernahm die Regentschaft, nachdem ihr Mann Thutmosis II. starb und ihr Stiefsohn noch zu jung war, um als Thronanwärter den Thron zu besteigen.
Nach zwei Jahren des Regieren ließ sich Hatschepsut selbst krönen, trug die rituelle Kleidung (Lendenschurz), aber verzichtete auf den traditionellen Bart, den sie sich erst später aneignete. Kurz nach ihrer Krönung gab sie den Bau des einzigen Totentempels in Deir el-Bahari in Auftrag. Der Tempel, der parallel zum Amuntempel am anderen Nilufer nach Osten ausgerichtet ist, wurde in drei Stufen in den Fels geschlagen. Beim Bau des Taltempels und anderen Bauwerken half ihr der engste Vertraute Senenmut. Die Expedition nach Punt brachte jede Menge Weihrauch, Ebenholz, Elfenbein, Pfeffer und Terebinthenharz, Gold, Leopardenfellen aber auch Affen, Geparden und Windhunde nach Ägypten. Hatschepsut wurde im Tal der Könige bestattet. Der Eingang zu Grab befindet sich in 72m Höhe im Tal im Westen. Doch dieses Grab ist leer, Hatschepsut hat dort nur einen Sarkophag. Tatsächlich ist sie im Tal der Könige am Fuß einer Klippe begraben worden. Der Tod von Hatschepsut ist noch immer nicht geklärt, doch vermutet wird, dass ihr Stiefsohn eine nicht ganz unwesentliche Rolle gespielt hat. Nach ihrem Tod wurden alle ihre Denkmäler, Inschriften und Aufzeichnungen systematisch zerstört.


Thutmosis III.
Thutmosis III. war die ganze Zeit im Hintergrund, während Hatschepsut regierte. Nach ihrem Tod übernahm Tutmosis III. die Regentschaft. Er unternahm mehrere Feldzüge und stellte somit einige Fürsten ruhig. Auf diesen Feldzügen erwarb er sich die Namen "ägyptischer Alexander" oder "Napoleon". Insgesamt unternahm er in 16 Jahren ungefähr 14 Feldzüge. Der Höhepunkt dieser Feldzüge war die Einahme von Kadesch. Es sollen 350 Städte unter seiner Herrschaft gefallen sein. So konnte er nach seiner Regentschaft seinem Sohn Amenophis II. ein starkes und mächtiges Reich hinterlassen. Auch Thutmosis III. wurde im Tal der Könige beigesetzt. Wie so viele andere Gräber fiel auch sein Grab den Grabräubern zum Opfer, seine Leiche blieb aber erhalten.
Echnaton
Geboren wurde er als Amenophis IV.. Mit diesem Pharao begann die revolutionäre Epoche, die Armana-Zeit. Echnaton verehrte Aton (die Sonnenscheibe). Er beschloss, dass Aton der alleinige Gott ist. Zu Ehren diesen Gottes ließ er die Stadt Achet-Aton, heute bekannt als Tell-Armana bauen. Die Bevölkerung zeigte sich nach außen dem neuen und einzigen Gott treu, war aber tatsächlich ihren alten Göttern treu ergeben.
Durch das unentwegte Anbeten seines Gottes Atons kümmerte er sich kaum um das Volk und dessen Bedürfnisse. Auch die Kunstauffassung änderte sich mit der Regentschaft Echnatons. Es wurden die Pharaonen nicht mehr verschönert, sondern lediglich realistisch dargestellt. Es gibt Vermutungen, dass Echnaton an einer Krankheit litt und seine Skulpturen aus diesem Grund einen anderen Stil haben. Interessant ist, dass die Büste von Nofretete (der Gemahlin von Echnaton) so schön, elegant und feminin ist. Nofretete gebar sechs Mädchen, von denen mindestens zwei mit Echnaton verheiratet wurden. Seinen Sohn bekam er lediglich von einer Nebenfrau. Dieser Sohn sollte unter dem Namen Tutenchamun bekannt werden. Die Mumie von Echnaton wurde verschleppt und man ist sich nicht sicher, ob sie bereits gefunden wurde. Nofretete hatte eine große Macht über ihren Mann und beriet ihn in politischen Dingen. Es gibt auch die Ansicht, dass Nofretete eine Mitregentin war, die einen pharaoähnlichen Status innehatte.


Tutenchamun
Tutenchamun war ein eher unbedeutender Pharao, der durch die Entdeckung seines so gut wie unberührten Grabes verspätet Berühntheit erlangen sollte. Er wurde mit 9 Jahren zum Pharao gekrönt. Er führte wieder die alte Religion ein. Es sind nur wenige Ereignisse aus seinem Leben bekannt. Und auch diese sind schwer Umstritten.


Ramses II.
Ramses II. wird auch „der Große“ genannt. Er regierte rund 67 Jahre lang Ägypten, nachdem er mit 25 Jahren gekrönt wurde. In dieser Zeit ließ er so viele Bauwerke erbauen wie kaum ein anderer Pharao. So gibt es von ihm sehr viele Bauwerke und Hinterlassenschaften. Durch das Hohe Alter von Ramses II. hatte er auch viele Frauen und Nebenfrauen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass er über hundert Töchter und Söhne hatte. Sein erstes Projekt war die Sicherung der syrischen Grenze. In seinem fünften Regierungsjahr stellte er eine Armee von sagenhaften 20 000 Mann zusammen und zog damit gegen die Hethiter in den Krieg. Doch die Ägypter wurden zerschlagen. Danach gab es nur noch Kriege mit einem Unentschieden als Abschluss. In den folgenden Jahren wurden die Kriege weniger und zum Schluss wurden die Waffen beigelegt, da keiner die Übermacht hatte, um den Anderen besiegen zu können.
Doch Ramses II., der für seine vielen Bauwerke berühmt ist, ist auch für die Größe dieser Bauwerke berühmt. Auf dem Westufer in der Nähe von Theben steht das Ramesseum. Doch noch bekannter ist der Tempel bei Abu Simbel. In diesem Tempel wurde eine Meisterleistung verübt, denn genau zur Tag- und Nachtgleiche fallen dort die Strahlen der aufgehenden Sonne in den Tempel auf drei der vier Götter, die dort sind. Wobei der vierte Gott - der Gott der Unterwelt - genialerweise nicht angestrahlt wird. Ramses II. starb vermutlich im hohen Alter von 92 Jahren. Lediglich die Mumie konnte man vollständig aus seinem Grab bergen. Sie liegt im Museum von Kairo.


Ägypten - Architektur

Pyramiden

Wohl kaum ein Monument in Ägypten ist so umstritten wie die Pyramiden. Um sie ranken sich zahlreiche Gerüchte und Mysterien. Schon über die Bautechniken wird seit Jahrhunderten gerätselt, auch gibt es zahlreiche Spekulationen über den Sinn und Unsinn der Pyramiden.

Die moderne Ägyptologie vertritt die These, dass es sich um Grabbauten handelt. Wie diese jedoch errichtet wurden, darüber streiten die Gelehrten wie eh und je. Am geläufigsten ist die Theorie des Rampenbaus, doch hier gibt auch es Gegenargumente.


Die bekanntesten Pyramiden sind die fünf großen Pyramiden des Alten Reiches:

Stufenpyramide
König Djoser ist der eigentliche "Erfinder" der Pyramiden. Neu war neben der Form auch das Material. Zwar wurden Steine schon in früherer Gräbern genutzt, doch hier wurde erstmals nur Stein verwendet. Die Form der Pyramide zeichnete sich ab, als Imhotep (der Bauherr) Steinbank auf Steinbank setzte, bis eine Höhe von ca. 60 Metern erreicht war.

Knickpyramide
Die Knickpyramide von König Snofru erhielt ihren Namen durch den Knick, der durch die Änderung des Bauwinkels entstand. Der deutsche Ägyptologe Ludwig Borchardt (1863-1938) stellte die Theorie auf, dass man diesen Knick einfügte, um schneller fertig zu werden. Dies ist jedoch nicht bewiesen. Die Knickpyramide erreicht eine Höhe von ca. 100 Metern.

Cheopspyramide
Die bekannteste und größte Pyramide ist die Cheopspyramide. Sie erreicht eine Höhe von heute noch 137,5 m und wurde aus ca. 6,5 Mio Tonnen Kalkstein erbaut. Das entspricht etwa 2,3 Mio. Steinquadern à 2,5 Tonnen. Bis zur Errichtung des Eiffelturms 1887 war sie das höchste Bauwerk der Welt.

Chephrenpyramide
Chephrens Pyramide steht auf einer Anhöhe und wirkt deshalb größer als die seines Vaters Cheops. In Wirklichkeit ist sie jedoch 10,2 m kleiner. Zum Pyramidenkomplex gehört ein Totentempel, verbunden mit dem Taltempel und dem Sphinx.

Mykerinospyramide
Die kleinste der drei Pyramiden von Gizeh wurde von Pharao Mykerinos gebaut. Im Vergleich zu den Vorgängern wirkt der Bau klein und unauffällig, sie ist nur 70 m hoch. Es ist die letzte Pyramide dieser Epoche, die weiteren Pyramiden sind nicht mit den drei Giganten zu vergleichen.
Die Pyramide wurde wahrscheinlich in Eile erbaut, denn einige Blöcke sind unbehauen und auch der Toten- und Taltempel sind von minderer Qualität. Den Grund hierfür findet man in einer Inschrift, die davon berichtet, dass Mykerions' Sohn das Bauwerk vollenden ließ.

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1. Mythos und Fakten
Grund für das Rätsel-Raten über den Pyramidenbau ist, dass es keine Aufzeichnungen darüber gibt. Dafür gibt es zwei Erklärungen: Entweder war das Pyramiden-Bauen so alltäglich, dass es keinen Grund für Aufzeichnungen gab, oder es war ein geheimes Projekt. Bekannterweise rühmten sich die Pharaonen gerne mit ihren Heldentaten - aber über die Errichtung solch enormer Bauwerke verlieren sie kein Wort. Aufzeichnungen müssen existiert haben, denn ohne Bauplan hätte man keine Pyramide bauen können. Die Frage, wohin die Pläne verschwunden sind, ist und bleibt ein Geheimnis. Eventuell wurde das Wissen in der Bibliothek von Alexandria aufbewahrt, bis ein Feuer alles vernichtete.

Der Großteil der heutigen Ägyptologen hält die Pyramiden für Gräber der Pharaonen. Astrologie-orientierte Wissenschaftler sehen in den Pyramiden Nachbildungen der Gestirne oder Einrichtungen, die das Vorhersagen der Zukunft ermöglichen. Eine weitere Theorie besagt, dass die Pyramiden gebaut wurden um das Volk zu beschäftigen, denn während der Überschwemmungszeit konnte kein Ackerbau betrieben werden. Mathematik-geneigte Wissenschaftler halten die Pyramiden für verkörperte mathematische Formeln. Die für Ägyptologen wohl inakzeptabelste These sagt aus, dass die Pyramiden von Außerirdischen erbaut wurden.

Herodot, der griechische Geschichtsschreiber, war der erste, der von diesen Wunderwerken berichtete. Er bereiste Ägypten im 5. Jahrhundert v.Chr. - da gab es die Pyramiden jedoch schon 2.000 Jahre. So stützte er sich auf Erzählungen der Bevölkerung. Folgendes gab es da zu hören: "Cheops, der böse Pharao, zwang alle Untertanen, beim Pyramidenbau zu helfen. Es arbeiteten je zehnmal zehntausend Mann drei Monate hindurch und das zwanzig lange Jahre." Er berichtet auch von Maschinen, "hergestellt aus kurzen Holzblöcken", über die bis heute philosophiert wird.

2. Meisterwerk Organisation
Bevor der Pyramidenbau begann, musste eine funktionierende Infrastruktur geschaffen werden. Diese Leistung für ein so gigantisches Projekt darf nicht unterschätzt werden, auch wenn die Ägypter bereits auf eine lange Grabbautradition zurückblicken konnten. Facharbeiter, Versorgungspersonal und Bauarbeiter wurden aus allen Teilen des Landes gerufen. Eine Meisterleistung stellt auch die Organisation des Baumaterials und dessen pünktliche Anlieferung dar. Ohne eine gut durchdachte Materialverwaltung wäre der Bau unmöglich gewesen.

3. Wie viele Menschen bauten an der Pyramide?
Fragen gibt es zur Anzahl der Arbeiter und wie lange während eines Jahres gearbeitet wurde. Herodot berichtet, dass nur während der dreimonatigen Überschwemmungszeit gebaut wurde, die heutige Ägyptologie vertritt jedoch die These, dass ganzjährig gearbeitet wurde.
Herodot sprach von 100.000 Arbeitern, aber so viele können es wohl nicht gewesen sein. Allein die Tatsache, dass die Baustelle keinen Platz für so viele Menschen bot, ist Beweis genug. Forscher gehen von ca. 36.000 Arbeitern aus, einige tippen nur auf 20.000. Inschriften zeigen, dass man Gruppen bildete, die man in einzelne Unterabteilungen einteilte. Genaue Angaben findet man nirgends, man geht von etwa 200 Mann pro Mannschaft aus. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass nie mehr als drei Teams gleichzeitig im Einsatz waren. Also max. 3000 Arbeiter. Eine Zahl, die staunen lässt und an die nicht jeder glaubt. Zudem mussten auch die Siedlungen erbaut werden. Eine Siedlung für 100.000 Mann zu bauen hätte viel zu viel Zeit gekostet und versorgt werden musste die Bevölkerung auch.

4. Das Einmaleins des Pyramidenbaus
Nicht unbedeutend ist das mathematische Wissen der Alten Ägypter, ohne welches die Pyramiden nie entstanden wären.
Inzwischen ist man sich einig, dass die Formel zur Berechnung des Pyramidenvolumens bekannt gewesen sein musste, sowie andere geometrischen Größen, die für den Pyramidenbau benötigt wurden. Aufzeichnungen aus Rechenaufgaben für Schüler zufolge kannten die Ägypter den Tangens noch nicht, weshalb sie komplizierte Rechenwege wählten, aber doch zum Ziel kamen.
Ein weiterer Schritt zur perfekten Pyramide ist die Absteckung der Seiten, die einen hohen Grad an Messgenauigkeit verlangt. Bis heute ist unklar, wie die Ägypter diese Leistung vollbringen konnten. Hinweise, wie Messungen vorgenommen wurden, gibt es nicht. Man geht heute von einer Art riesigem Geodreieck aus.

5. Der Bau beginnt
Seit sich Menschen mit Pyramiden beschäftigen, rätseln sie über die Bauweise. Herodots Aussagen wurden von allen Seiten beleuchtet, besonders die "Maschinen". Doch keine Theorie konnte überzeugen, weshalb man bei der verbreitetesten These, dem Rampenbau, blieb. Die Benutzung von Rampen stellt aber unüberwindliche Schwierigkeiten dar, sodass immer weiter spekuliert wird.
Fest steht, dass die Steine mit Schiffen zur Baustelle gebracht wurden. Es wurde ein Kanal angelegt, der vom Nil zum Gizeh-Plateau führte. Ein gigantischer Aufweg von 1km Länge und 18m Breite führte vom Hafen zum Plateau, wo die Steine abgeladen und zur Pyramide gebracht wurden. Der Aufweg war unumgänglich, denn sonst wäre durch die schweren Steinblöcke die Straße zerstört worden.

6. Theorien zum Rampenbau
Wie erwähnt ist die Theorie des Rampenbaus die verbreiteteste. Hierzu gibt es verschiedene Modelle, doch bisher wurde an jedem ein Haken gefunden. Das Hauptproblem stellen obere Steinschichten dar, da die Rampe für diese Steine zu lang oder zu steil würde.

Probleme aller Rampentheorien sind, dass die Arbeit an der Pyramide jedes Mal hätte gestoppt werden müssen, um die Rampe auszubauen. Auch gibt es keine Hinweise auf die Existenz dieser Rampen. So berichtet Herodot ausschließlich von "Stufen", nicht jedoch von Rampen.
Ein weiteres Problem ist das Ausmaß und der Aufwand für die Errichtung der Rampe. Schon der geringe Platz vor der Cheopspyramide spricht gegen diese Erklärung.
Dieter Arnold stellt die These mit einer Rampe im Inneren der Pyramide. Dies erklärt, warum keine Überreste einer Rampe gefunden wurden. Kritikpunkte sind die hohe Anzahl der Arbeiter, die wegen der Steigung nötig gewesen wäre und die Erklärung, wie das Innere der Pyramide gebaut wurde.

Ein junger Vorschlag ist die Nutzung von Schaukelaufzügen. Hierbei werden vier Schaukeln am Stein befestigt. So konnten die Steine hinauf gerollt werden. Problematisch an der Theorie ist der weite Weg zur Pyramidenspitze, sowie der Personalaufwand, der mit dieser Bautechnik verbunden wäre.

Bleibt noch die Vermutung, dass es wirklich "Maschinen" - in welcher Form auch immer - gegeben haben muss. Aber auch hierfür lässt sich kein Hinweis finden, außer der Aussage Herodots.



Menschen beim Pyramidenbau - Sklaven?

Die Ägyptologen sind sich einig, dass es unmöglich war, ein ganzes Volk mit der Peitsche zu bezwingen. Es ist davon auszugehen, dass blinder Glaube die Menschen dazu trieb, unermüdlich an der Pyramide zu arbeiten, denn wer zu Lebzeiten dem Pharao half, bekam im Jenseits Pluspunkte angerechnet. Abgesehen hiervon bot diese Baustelle viele Arbeitsplätze, was Brot und auch Ansehen mit sich brachte. An qualifizierten Arbeitern wird es nicht gemangelt haben.



Das Tal der Könige

Das Tal der Könige war eine Totenstadt, in der bis heute 64 Gräber aufgefunden wurden.

Mitten in der Wüste - in den Bergen westlich des Nil - liegt das Tal der Könige. Fast alle Pharaonen, die von 1504 bis 1070 v. Chr. über Ägypten herrschten, wurden dort beigesetzt. Die Pharaonen waren der Meinung, dass die Gräber und Pyramiden ihrer Vorfahren den Mumien und Grabbeigaben nur ungenügend Schutz boten. Sie wollten ihre Gräber dort errichten, wo sie gut geschützt waren.

Die Gräber bestanden aus einem Tunnel, der zur Grabkammer führte, wo sich der Sarkophag des Pharaos befand. Die Wände und Decken waren mit Inschriften bedeckt. Lagerräume enthielten alles, was der Pharao im Jenseits benötigen würde, darunter Schätze, verzierte Möbel und sogar Spiele.

Trotz jahrtausendelanger Aktivität von Plünderern lieferte das Tal der Könige den neuzeitlichen Ägyptologen noch viele Funde, unter anderem das weitgehend unversehrte Grab des Tutanchamun.

Das erste Grab im Tal der Könige stammt von Pharao Thutmosis I. Ramses XI. war der letzte Herrscher, der sein Grab im Tal der Könige hatte, es allerdings nicht benutzte, da zu seiner Zeit bereits viele Gräber geplündert wurden.

Das Tal der Könige ist einer der Hauptanziehungspunkte für Touristen. Nur ein kleiner Teil der Gräber kann besichtigt werden, da aus konservatorischen Gründen ein Teil gesperrt ist.



Tempel in Ägypten

Wahrscheinlich gibt es in keinem anderen Land auf so engen Raum eine solch große Anzahl an Tempeln, die uns aus dem Altertum erhalten geblieben sind wie in Ägypten.

Hatschepsuttempel
Dieser einst aus feinem Kalkstein erbaute Terrassentempel der Pharaonin Hatschepsut befindet sich in Deir-el-Bahari. Er wurde in 15 Jahren erbaut. Nach neuen Erkenntnissen wurde der Bau unter Thutmosis II. begonnen und von Hatschepsut vollendet.
Vom Taltempel führte ein Weg zum Tempel, der in einen Vorhof mündet. Dahinter führt eine Rampe auf eine Terrasse. Das eigentliche Heiligtum befindet sich auf der zweiten Stufe. Seine breite Pfeilerfront wird von Pfeilern mit Porträts der Königin gebildet.


Kom Ombo
Dieser Tempel war den Göttern Sobek und Horus geweiht. Einer Planskizze zu folge geht man davon aus, dass der Tempel in mehreren Etappen erbaut wurde. Begonnen wurde mit dem Tempelhaus. Dieses wurde von einer Umfassungsmauer umgeben. Hinter dem Hof befand sich das Tempelhaus, vor dem 12 Säulen standen. Durch einen Vorsaal gelangt man zu den Altarräumen.


Abu Simbel
Die beiden in Fels gehauenen Ramsestempel stellen den Höhepunkt der Bauaktiviät von Ramses II. dar. Der größere Tempel ist Amun-Re, Horus, Ramses und Ptah geweiht. Der kleinere ist Hathor und Nefertari gewidmet. Bekannt sind die 22 Meter hohen Kolossalstatuen von Ramses II.
Das Sonnenheiligtum ist ein Meisterwerk der damaligen Baukunst, denn jedes Jahr am 20. Februar und am 20. Oktober werden die vier Bilder durch die aufgehende Sonne ausgeleuchtet, während des restlichen Jahres bleibt dieses Heiligtum dunkel.
Bereits in der Regierungszeit Ramses II. wurde der größere Tempel durch ein Erdbeben beschädigt, so dass aufwendige Reparaturen notwendig wurden.
In einer bisher einmaligen Aktion der UNESCO wurden die beiden Tempel 1964-1968 vor den steigenden Fluten des Nasser-Sees gerettet auf einer dahinter liegenden Anhöhe erneut aufgebaut.


Karnak (Amun-Bezirk)
Genauer betrachtet ist der Amun-Bezirk das Werk mehrerer Pharaonen. Thutmosis I. baute den Säulensaal, Hatschepsut und Thutmosis III. erweiterten den Bezirk. Von Thutmosis III. wurde auch der heilige See vergrößert.
Hatschepsut errichtete hier ihre Obelisken, die jedoch von Thutmosis III. durch eine Ummantelung verdeckt werden sollten. Thutmosis III. erbaute noch weitere Obelisken für Karnak.
Unter Tutanchamun und Haremhab wurde die Bautätigkeit wieder aufgenommen. Wesentliche Veränderung brachte die Errichtung des berühmten Säulensaals im Hof. Weiterhin wurde eine Widder-Sphingen-Allee angelegt.


Luxor-Tempel
Die 2,5 km lange Widder-Sphingen-Allee verbindet den Luxor-Tempel mit dem Karnak-Tempel.
Unter Thutmosis wurde das Tempelhaus errichtet. Teilweise sieht man noch Überbleibsel in den Wänden des Neubaus. Der große Saal wurde von Amenophis III. errichtet und bildet die Front des Tempels. Ramses II. errichtete einen Säulenhof und zwei Obelisken.



Skulpturen

Obelisk

Ein Obelisk ist ein großes Monument aus Stein mit flachen Seiten, die nach oben zu einer Spitze zusammenlaufen. Die Spitze ist pyramidenförmig und oft vergoldet, um die Strahlen der Sonne zu reflektieren und um einen Platz zu schaffen, auf dem sich der Sonnengott niederlassen konnte. Somit waren die Obelisken Verbindungen zwischen den Pharaonen und den Göttern.

Obelisken wurden von Steinmetzen aus einem einzigen Granitblock gemeißelt. Dieser Granit kam aus den Granitsteinbrüchen von Assuan. Das Gewicht eines Obelisken variierte zwischen 200 und 500 Tonnen.

Die Obelisken wurden auf hölzernen Rollen zum Nil transportiert und dort auf ein großes Boot geladen, das von vielen kleineren Booten gezogen wurde. Am Bestimmungsort wurde der Obelisk dann bearbeitet und aufgerichtet. Das geschah so: Der Obelisk wurde horizontal auf eine Sandaufschüttung gezogen. Nun wurde der Sand unter der unteren Hälfte langsam weggegraben. So senkte sich die untere Hälfte des Obelisken ab, die obere hob sich. Das machte man so lange, bis der Obelisk senkrecht stand.

Das größte Projekt liegt bis heute im Steinbruch von Assuan: "Der unvollendete Obelisk". Mit einer Länge von 42 m und einem Gewicht von 1200 Tonnen wäre er der mächtigste Obelisk gewesen. Er wurde jedoch nie aus seinem Felsbett gelöst, da er durch einen Materialfehler zu reißen begann. Somit ist er heute der einzige Zeuge, der beweist, dass die Obelisken tatsächlich aus einem Stück gefertigt wurden.



Sphinx

Der Große Sphinx von Gizeh stellt einen liegenden Löwen mit Menschenkopf dar. Er ist 70 m lang und erreicht eine Höhe von 20 m. Der Menschenkopf ist von einem Kopftuch bedeckt und in Relation zum Körper klein, der Grund dafür ist unbekannt. Der Körper besteht aus Rumpf, Vorder- und Hinterbeinen sowie einem Schwanz, der sich um den Oberschenkel des rechten Hinterbeines windet. Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur bemalt war.

Der Sphinx wurde aus dem Rest eines Kalksteinhügels gehauen, der als Steinbruch für die Chephren-Pyramide diente. Da dieser Hügel den Blick vom Tal auf die Pyramide versperrte, ließ Chephren den Sphinx daraus bilden, der seinen Kopf trägt. Außerdem sollte er das Tal und die Pyramide bewachen.

Der Sphinx war lange Zeit bis auf den Kopf im Sand verdeckt, was wesentlich zu seiner Erhaltung beitrug. Im Laufe der Zeit wurde der Sphinx mehrmals von diesem Sand befreit.

Ein Merkmal des Sphinx ist das Fehlen seiner Nase, was Anlass zu vielen Spekulationen gibt. Das Gerücht, Schießübungen osmanischer Truppen oder Soldaten Napoléons sollen die Nase zerstört haben erwies sich als falsch. Schon 1738 hatte ein dänischer Künstler einen Kupferstich der Sphinx angefertigt, der den Kopf bereits ohne Nase zeigte.
Ein arabischer Historiker (1364–1442) berichtet in einem seiner Bücher, dass ein Scheich als fanatischer Bilderstürmer 1378 die Nase der Sphinx abschlug und daraufhin umgebracht wurde.



Hieroglyphen

Der Legende nach hat Thot, der Gott der Schrift und Weisheit, den Ägyptern die Hieroglyphen geschenkt. Von den Ägyptern wurden sie auch medu netscher (= Gottesworte) genannt. Hieroglyphen bedeutet übersetzt heilig einritzen. „Hiero“ steht für heilig und „glyphen“ für einritzen.
Hieroglyphen wurden in Stein gemeißelt, da sie für die Ewigkeit gedacht waren. Sie stehen für große Taten und sollten die Götter preisen. Verstorbenen sollten sie gefahrlos den Weg in die Unterwelt weisen. Aber nicht nur in den Tempeln, sondern auch im alltäglichen Leben wurden Hieroglyphen benutzt. Anfangs gab es wenige Zeichen. Im Laufe der Zeit jedoch kamen immer weitere hinzu, da sie das tägliche Leben erleichtern sollten. Am Ende des pharaonischen Ägyptens gab es über 6740 Schriftzeichen. Rechtschreibung, Grammatik und Satzzeichen gab es nicht. So hatten auch viele Zeichen doppelte Bedeutungen.

Im Laufe der Zeit änderte sich auch die Schreibweise und wurde alltagstauglich verändert. Durch die Einführung einer Schreibschrift konnte man leichter und schneller schreiben.
Die Schreibschrift wurde größtenteils für religiöse Texte, die man auf Papyrus niederschrieb eingesetzt. Davon leitet sich der Name hieratisch (aus dem griechischen) = priesterlich ab. Die demotische Schrift löste im literarischen Bereich die hieratische Schrift ab. Vielen Beamten war die Schreibweise immer noch zu langsam. So entwickelten sie ihre eigenen Zeichen oder kürzten Zeichen ab. Da am Ende oft nur die Beamten selbst ihre Schrift entziffern konnten, wurde eine Schreibreform um 650 v. Chr. durch den Pharao Amasis eingeführt. Diese Schrift war bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. im Gebrauch.

Die Veränderung der Schriften kann verglichen werden mit unserer Schrift. Noch vor 100 Jahren wurden viele Wörter anders geschrieben und auch die Grammatik war eine andere als in unserem Jahrhundert.
Hieroglyphen wurden in 3 Bereiche unterteilt.
1. Ideogramm (die Hieroglyphe heißt genau das, was sie darstellt) ²
=Mund
2. Phonogramm (ein Zeichen, das für einen Laut bzw. einen Buchstaben steht)²
=pr = herusgehen

3. Determinativ (nicht gesprochenes Deut- oder Zusatzzeichen)²

= bewegende Beine = herausgehen

Die alten Ägypter kannten kein Alphabet, wie wir es kennen und haben nur in Konsonanten geschrieben. Wörter nur mit Konsonanten, hören sich jedoch seltsam an. Deshalb haben sie zwischen den Konsonanten ein e eingesetzt damit es besser klang.
Beispiel
Ein Herz mit der Luft beziehungsweise Speiseröhre steht für das Wort „nfr“. Setzt man den Vokal e ein, entsteht das Wort nefer, und bedeutet gut oder schön.



Da es, wie bereits erwähnt, keine Regel für die Schreibweise gab, konnte das Wort auch noch mit den Lauten f und r dargestellt werden.


Oftmals wurden die Hieroglyphen in Blöcken geschrieben. Auch konnten sie entscheiden, ob sie von rechts nach links oder von links nach rechts schrieben.
Bei Toten richteten sie die Schriftrichtung nach der Richtung in die der Grabherr blickte.
Schaute der Grabherr nach links, ließ man auch die Hieroglyphen nach links schauen.



Mumifizierung

Beim Mumifizieren wird zuerst das Gehirn durch die Nase herausgezogen. Danach werden die Organe durch einen Schnitt am Bauch herausgezogen und gereinigt. Der Körper wird einbalsamiert, während durch die bestehende Öffnung wohlriechende Kräuter anstelle der Organe in den Körper gelegt werden. Danach wird der Leichnam in einem länglichen Tontopf eingelegt. Der Körper wird ein weiteres Mal ein balsamiert und in Leintücher gewickelt.
Höheren Persönlichkeiten wurden die Organe in einem Krug mitgegeben und das Herz getrocknet zurück an seinen Platz gelegt. Auch wurde der Leichnam manchmal Ausgestopft.


Schutzsymbole

Genau wie heute zählten Amulette im alten Ägypten als Schutz vor Bösem. Lebende trugen sie als Kette oder als Ring. Bei Toten legte man sie zwischen die Leinenschichten. Mit dem Umhängen eines Amulettes war es nicht getan, Schutz wurde nur durch das richtige Tragen gewährleistet.
Zu den verbreitetesten Schutzsymbolen zählen unter anderem folgende:


Anch
Anch symbolisiert Leben. Das T steht für den Nil und das fruchtbare Land am Nil, die Schlaufe zeigt das Nildelta. Auf Grab- und Tempelwänden sieht man Götter, die es dem Pharao an Mund oder Nase halten und ihm somit ewiges Leben sichern.


Herzskarabäus
Die Ägypter befürchteten, dass ihr Herz vor dem Totengericht gegen sie aussagen könnte. Daher wickelte man in den Mumienbinden über dem Herzen einen Herzskarabäus ein, der den Spruch "Mein Herz meiner Mutter, mein Herz meiner Mutter, mein Herz meiner wechselnden Formen – Stehe nicht auf gegen mich als Zeuge, tritt mir nicht entgegen im Gerichtshof, mache keine Beugung wider mich vor dem Wägemeister!" enthielt. Es sollte das Wiegen des Herzens vor dem Totengericht positiv beeinflussen und dem Verstorbenen zu einem glücklichen Leben im Jenseits verhelfen.


Schlangenamulett
Bei einer Mumie wurde das Schlangenamulett auf leicht verwundbare Körperteile wie die Kehle gelegt. Es sollte davor schützen, im Jenseits von Schlangen gebissen oder gar verschlungen zu werden.


Udjat-Auge
Das Udjat-Auge ist das Auge des Horus. Der Legende nach riss Seth seinem Neffen Horus bei einem Kampf das linke Auge heraus. Das Udjat-Auge gehörte zu den wichtigsten Amuletten des alten Ägyptens. Auf Sarkophagen war es ein Symbol, da es Unheil abwehren sollte.



Ägyptisches Museum in Kairo

Das Ägyptische Museum in Kairo ist ein Muss für jeden Ägyptenurlauber. Es liegt am Nilufer nahe des Tahirplatzes. Eins der bekanntesten Ausstellungsstücken von den 100.000 ist die Totenmaske des Tutanchamun. 1902 wurde das Museum gebaut und zwei-stöckig angelegt. Aufgrund der vielen Ausstellungsstücken ist das Museum ziemlich unübersichtlich weshalb eine Führung sinnvoll ist. Nicht alle Ausstellungsstücke sind für den Besucher zugängig. Im Keller des Museums sind Fundstücke untergebracht. Unter Anderem sind im Museum verschiedene Statuen, einige Mumien, Mumien von Tieren, Grabbeilagen und Sarkophage ausgestellt.






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