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„Die unheimliche Bibliothek“ von Ursula Gräfe - Referat



Der Textauszug „Die unheimliche Bibliothek“, aus dem Japanischen verfasst von der Autorin Ursula Gräfe aus dem Jahre 2014 handelt von einem Jungen, der sich eigentlich in der Bücherei nur ein Buch über das osmanische Reich ausleihen will, jedoch von einem Bibliothekar grundlos zurechtgewiesen wird. Der Junge beschließt auf dem Schulweg nach Hause noch bei der Bücherei anzuhalten, um sich ein Buch über die Steuereinnahmen im Osmanischen Reich zu informieren. Er betretet die Bücher und fragt nach dem Buch, jedoch kommt es ihm schon bei dem Betreten der Bücherei sehr gruselig vor. Alles war für ihn so ungewohnt, auch das Aussehen des Bibliothekars versetzt den Jungen in Angst und Schrecken. Obwohl der Junge stehts freundlich bleibt, verwandelt sich der Ton des anfangs noch sehr netten Mitarbeiters, schnell in einen sehr unfreundlichen und beleidigten Ton um. Der Bibliothekar scheint gemerkt zu haben, dass der Junge sich über sein Aussehen etwas lustig macht. Obwohl er das gesuchte Buch nicht mit nach Hause nehmen darf, beschließt er trotzdem so schnell wie möglich aus der Bücherei zu fliehen, ohne noch vorher etwas zu lesen. Der Bibliothekar fordert den Jungen jedoch auf, dort zu bleiben und etwas darin zu lesen, da er es ja nicht umsonst rausgesucht habe. So verbleibt der Junge dann zwangsmäßig in der Bücherei.

Im folgendem möchte ich nun das Verhalten des Bibliothekars gegenüber dem Ich-Erzähler darstellen. Der Junge weißt gleich zu Beginn ein höfliches Verhalten auf. Er klopft an die Tür der Bibliothek, auch wenn er da schon am liebsten furchteinflößend geflüchtet wäre. (Z.3-4) Er ist höflich stehen geblieben und hat auf eine Antwort gewartet, wie man es ihm beigebracht hat (Z.5). Als der Junge in die Bücherei hineinkommt, begrüßt ihn der Bibliothekar freundlich und fragt den Jungen, ob man ihm helfen könne. (Z. 14) Der Junge ist gegenüber dem Bibliothekar jedoch sehr schüchtern und erschrocken, was zum einen an seinem sonderbaren Aussehen liegt und zum anderen an der Dunkelheit in der Bibliothek. Der Junge äußert trotzdem den Wunsch ein Buch über die Steuern aus dem osmanischen Reich zu wollen. Auch an dieser Stelle scheint der Mitarbeiter der Bibliothek sehr freundlich und Hilfsbereit zu reagieren. (Z. 22-23) Dem Jungen dagegen wird an dieser Stelle unbehaglich zumute. Er versucht darauf mit der Ausrede, dass es doch nicht so wichtig sei, dem gruseligen Bibliothekar fluchtartig aus dem Weg zu gehen und somit die Bücherei zu verlassen. An dieser Stelle wendet der anfangs so nette und Hilfsbereite Mitarbeiter jedoch seinen Ton schlagartig. Er scheint die Unsicherheit und gleichzeitig die Angst des Jungen bemerkt zu haben, worauf er sehr beleidigt reagiert. (Z.38) Er wirft dem Jungen vor, nicht so ein Quatsch zu reden. Der Junge regiert zwar darauf ängstlich aber dennoch freundlich und versucht dem Missverständnis des Mannes zu entweichen. Obwohl der Junge nur noch eins im Kopf hat und zwar die Bibliothek fluchtartig zu verlassen, befehlt der Mitarbeiter ihm ganz brav zu warten, während er die Bücher raussucht. (Z.43) Der Junge folgt den harten Anweisungen und bedankt sich schließlich erneut sehr höflich, als der Mitarbeiter mit einer Anzahl von Büchern um die Ecke kommt. (Z.54) Der Junge wollte die Werke mitnehmen, hat jedoch übersehen, dass sie zur Mitnahme nicht gestattet sind. An dieser Stelle reagiert der Mann wieder freundlich und bittet den Jungen darum die Bücher dort zu lassen. Der Junge erklärte dem Mitarbeiter aber dann, dass er nach Hause müsse, weil sich seine Mutter sonst Sorgen mache. Erneut fängt der Mitarbeiter an den Jungen zu beschimpfen. Er wirft ihm vor, dass er seine Gutmütigkeit nicht schätze und dass er die
Bücher nicht umsonst rausgesucht habe. (Z. 65-66) Er regt sich über den Mumpitz des Jungen so auf, dass der Junge gezwungen ist, in der Bücherei zu bleiben und noch etwas zu lesen.

Im folgendem möchte ich nun auf die sprachlichen Mittel und die unheimliche Stimmung des Textes eingehen. Der Textauszug fängt bereits mit einer Spannung erzeugten Überschrift „Die unheimliche Bibliothek“ an. Während des gesamten Textes wird das Adjektiv unheimlich noch zweimal verwendet. Bereits zu Anfang wir gleich ein Bildhafter Vergleich erwähnt „Obwohl ich ganz normal an die Tür klopfte, klang es so unheimlich, als hätte ich mit einer Keule an die Pforte der Hölle geschlagen. (Z. 2-3) Obwohl der Junge schon ein paarmal in der Bücherei gewesen ist, empfindet er allein schon das Warten als gruselig, sodass er am liebsten schon geflüchtet wäre (Z.3-4) Nicht nur das Aussehen, sondern auch das Verhalten des Bibliothekars rufen beim Ich-Erzähler immer wieder Ängste auf. Der Bibliothekar wird während der gesamten Geschichte immer wieder als gruselig, hässlich und angsteinflößend beschrieben. So heißt es, dass er lauter schwarze Flecken im Gesicht habe, anscheinend Fliegen (Z.10). Am Ende der Kurzgeschichte werden die schwarzen Flecken sogar vermenschlicht: “Die Tupfer in seinem Gesicht zuckten vor Schreck zusammen (Z. 71-72). Die Haare des alten Mannes werden als weiß und kraus beschrieben, sodass der Ich-Erzähler sogar ein Vergleich dazu bezieht. “Als wäre ein Busch darüber hinweggefegt“ (Z. 12-13). Ebenfalls wird auch die schlaffe Haut, die von seinem Kinn herunterhängt, als ein schlaffes Segel beschrieben (Z. 20-21). Nicht nur das Aussehen, sondern auch das Verhalten des Bibliothekars wird immer wieder mit Verben beschrieben: „blitzen“ „räuspern“ „spucken“. Sein Räuspern kommt aus tiefster Kehle (Z.70). Besonders abschreckend scheint die Beschreibung des Ausspuckens von etwas, das vermutlich Schleim war (Z. 70-71). Durch die vielen Personifikationen kommt es so rüber, als würden seine Körperteile selbst leben, was unter anderem auch zum erschrecken führt. Auch die Beschreibung des Raumes erzeugen zusätzlich eine gruselige Stimmung. So werden die Bücher, die der Mann hervorholt als uralt und nach stockigem Papier stinkend beschrieben (Z.48-49). Es tauchen ebenfalls längliche Insekten, die den Schirm der Deckenlampe umkreisten, auf. Diese länglichen Insekten sorgen zusätzlich für eine unangenehme und eckelige Atmosphäre. Durch die vielen Sprachlichen Bilder und die Wortwahl des Erzählers kommt es so rüber als sei nicht nur die Bibliothek sehr gruselig und Abstoßend, sondern auch der Bibliothekar selbst.



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