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Das Logopädie Studium

  • 1. Tätigkeitsfeld eines Logopäden
  • 2. Studiengang Logopädie
  • 2.1. Voraussetzungen für das Studium
  • 2.2. Welche Hochschule gibt es?
  • 2.3. Allgemeiner Ablauf des Bachelorstudiengangs Logopädie
  • 2.4. Weitere Möglichkeiten für ein Masterstudium
  • 2.5. Wie bewerbe ich mich für einen Studienplatz
  • 3. Berufliche Perspektiven

Der Begriff der Logopädie ist recht weit gefasst, allgemein kann man jedoch sagen, dass es ein medizinisch-therapeutisches Fach ist. Die Patienten eines Logopäden sind meist Kinder, die einen Sprechfehler haben, den es zu beheben gilt. Aber auch Erwachsene Patienten kommen wegen ihrer Sprechleiden zu einem Logopäden, beispielsweise bei Stottern. Insgesamt ist dies also ein Beruf, der sich mit Sprache und Kommunikation auseinandersetzt. Ähnlich wie bei der Physiotherapie ist auch dieser Beruf eher als Ausbildungsberuf bekannt. Der frühere Diplomstudiengang Sprachheilpädagogik war früher die einzige Alternative zur Logopädieausbildung, mittlerweile gibt es jedoch auch Fachhochschulen, die sich dem Bereich Logopädie angenommen haben.

1. Tätigkeitsfeld eines Logopäden

Ein Logopäde ist meist in seiner eigenen Praxis auf ärztliche Verordnung hin tätig. Er ist im Allgemeinen dafür zuständig, Sprachfehler (z.B. Lispeln) oder Redeflussstörungen (z.B. Stottern) zu beheben. Dies geht durch bestimmte Therapien, die er sich selbst zusammenstellen kann. Er beschäftigt sich vor allem mit Prävention von Sprachfehlern, Beratung, Diagnostik, Stimmstörungen und deren Therapie, mit der Sprache an sich sowie mit der Therapie ums Schlucken (z.B. nach einem Schlaganfall). Insgesamt ist es also ein therapeutischer Beruf, der sich um den Menschen kümmert. Die meisten Logopäden haben ihre eigene Praxis, doch auch Anstellungen in Praxen bzw. Kliniken sind möglich.

2. Studiengang Logopädie

Der Studiengang Logopädie ist eine relativ neue Erscheinung, da es früher üblich war, diesen Beruf mit einer Ausbildung anzustreben. Da jedoch das europäische und auch internationale Ausland die medizinische Versorgung komplett auf Akademie-Kreise umgesiedelt hat, geht auch in Deutschland der Trend dahin, dass man die früheren therapeutischen Ausbildungsberufe nun in Akademieberufe umwandelt. Trotz dessen ist dieser Studiengang immer noch sehr praktisch geprägt, häufig wird er auch nur im Zuge eines dualen Studiums angeboten.

2.1. Voraussetzungen für das Studium

Dieser Studiengang ist noch relativ unbekannt und es gibt nur sehr wenige Einrichtungen, an denen man dieses Fach studieren kann. Auch aufgrund dessen ist es so, dass jede Fakultät ihre eigenen Vorgaben bezüglich der Voraussetzungen hat. Diese werden im Folgenden dargestellt:

  • Numerus Clausus: Einen bestimmten NC gibt es bisher noch nicht. Da die Nachfrage meistens nicht so hoch ist, wurden bisher alle Studienanwärter auch zugelassen. Manche Hochschulen setzen jedoch ein Auswahlverfahren voraus
  • Auswahlverfahren: Es gibt Hochschulen, bei denen man in diesem Fach ein Auswahlverfahren durchführt. Dabei wird einem ein schriftlicher Teil vorgesetzt, den man zunächst ausfüllen muss; außerdem gilt es, ein Gespräch mit einem Lehrlogopäden zu absolvieren, das mit einem normalen Bewerbungsgespräch vergleichbar ist. Außerdem gibt es manchmal noch das Kriterium, dass man sich in einem musikalischen Teil beweisen muss. Diese Auswahlverfahren sind jedoch auch von Hochschule zu Hochschule verschieden, dazu solltest du dich am besten bei der jeweiligen Einrichtung selbst informieren.
  • Es gibt Hochschulen, für die man eine Berufsausbildung in einem logopädischen Beruf benötigt. Dies sind dann jedoch Weiterbildungsmaßnahmen, also berufsbegleitende Studiengänge. Wir betrachten in diesem Fallbeispiel die Idee des dualen Studienganges Logopädie.
  • Sprache sollte einen ebenfalls interessieren, da sie der Hauptinhalt des Berufs ist. Noch dazu sollte man gut mit Menschen umgehen können und geduldig sein, denn die Patienten brauchen vor allem eine ruhige Atmosphäre, um ihre Therapie möglich erfolgreich abschließen zu können.
  • Ob Vorpraktika nötig sind, erfährst du am besten direkt bei deiner Wunschhochschule. Weiter unten haben wir noch aufgeführt, welche Hochschulen diesen Studiengang führen.

2.2. Welche Hochschule gibt es?

Für das Logopädiestudium gibt es bisher sehr wenige Hochschulen. Rund 10 verschiedene Standorte in Deutschland bieten einem dieses Studium, wobei knapp drei Viertel derer privat organisiert sind und damit hohe Studiengebühren anfallen. Das reine Logopädiestudium ohne berufliche Ausbildung gibt es an der Hochschule Fresenius (Hamburg oder Idstein), MSH Medical School Hamburg GmbH, Hochschule für Gesundheit hsg, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Hochschule für angewandte Wissenschaften Bamberg – Private Hochschule für Gesundheit.
Möchte man Logopädie im Zuge eines dualen Studienganges studieren, so gibt es diese Möglichkeit auf der Europäischen Fachhochschule Rhein/Erfurt.

2.3. Allgemeiner Ablauf des Bachelorstudiengangs Logopädie

Den Bachelorstudiengang Logopädie gibt es sowohl im dualen Stil, aber auch als normales Studium. Letzteren betrachten wir im Folgenden näher.

Das Bachelorstudium beinhaltet vor allem am Ende viele Praktika. Zu Beginn lernt man jedoch Fächer wie Wissenschaftliche Methodenkompetenz, also z.B. Gesprächsführung, Wissenschaftliches Arbeiten, Clinical Reasoning und Statistik. Außerdem noch Sozialkommunikative Kompetenz (Psychologie, Ethik der Gesundheitsberufe), Gesundheitswissenschaftliche Kompetenz (Organisation des Gesundheitswesens, Prävention und Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsökonomie), Logopädie (Sprecherziehung, Stimmbildung, Stimmstörungen), sowie Interdisziplinäre Grundlagen (Spracherwerb, Sprachwissenschaft, Medizin).

Nachdem man diese Grundlagen gelernt hat, konzentriert sich das Studium sehr stark auf die Logopädie mit ihren Inhalten wie z.B. Aussprachestörungen, Redeflussstörungen, Stimmstörungen, Lese- und Rechtschreibschwächen und vieles mehr. Man behandelt ebenfalls die Methodik und die Ursachenlösung.

Nach 8 Semestern schreibt man eine Bachelorarbeit, die einen dann den international anerkannten Abschluss im Bachlorof Science ermöglicht.

2.4. Weitere Möglichkeiten für ein Masterstudium

Ein Masterstudiengang in Logopädie ist möglich, allerdings nicht üblich. Aufgrund dessen, dass dieser Studiengang sehr neu ist und eigentlich als Ausbildungsberuf gedacht ist, gibt es diese Weiterbildungsmaßnahme nur sehr selten; und wenn, dann ist sie berufsbegleitend.

Hauptsächlich geht es dann darum, einen bereits arbeitenden Logopäden weiterzubilden. Diese „Weiterbildung“ dauert in der Regel 4 Semester und beinhaltet Fächer wie Multilingualität und Kultur, Prozessmanagement, Schreibwerkstatt, Forschungsmethodik, wissenschaftlich dokumentierte Therapie, Störungsbildvertiefung, Evidenzbasierung, Primäre Prävention und Politische Dimensionen. Nach diesen 4 Semestern hat man dann den Masterabschluss.

2.5. Wie bewerbe ich mich für einen Studienplatz

Um einen Studienplatz im Bereich Logopädie zu erhalten, solltest du dich rechtzeitig bei deiner Wunschhochschule bewerben. Die Fristen dafür sind für das Sommersemester in der Regel der 15. Januar, für den Winter ist es der 15. Juli. Viele private Akademien setzen jedoch ein Auswahlverfahren voraus, weswegen dieser Termin hier variieren kann. Informiere dich also am besten bei deiner Wunscheinrichtung.

Möchtest du einen dualen Studiengang in diesem Bereich absolvieren, schaue dich in Jobbörsen nach einem passenden Inserat um. Manchmal muss man auch auf Firmen bzw. Praxen zugehen, um ein duales Studium zu erhalten.

3. Berufliche Perspektiven

Der Markt an Logopäden ist sehr rar und es werden immer mehr Menschen in Deutschland, die einen Logopäden aufsuchen müssen. Mittlerweile eine Million Menschen in Deutschland benötigen jemand, darum ist die Lage aktuell sehr gut. Der große Nachteil nach solch einem Studium ist jedoch, dass man mehrere Jahre in seine Ausbildung gesteckt hat, jedoch genauso anerkannt wird, wie ein Logopäde, der nach seinem Realschulabschluss eine Ausbildung gemacht hat. Dies wird sich jedoch im Laufe der nächsten Jahrzehnte im Laufe der Globalisierung ändern.