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schwarze spinne - Referat



Die schwarze Spinne

Im Berneroberland bereitet sich eine wohlhabende Bauernfamilie auf die Taufe ihres Jungen vor. Alle Gäste, außer der Gotte sind nun anwesend und sie warten ungeduldig auf diese. Als sie endlich ankommt, wird zu Tisch gebeten, und ein reichhaltiges Essen wird serviert. Doch die Gotte hat vorerst keinen Appetit, muss dann aber anstandshalber die ganze Mahlzeit einnehmen. Nach dem Festmahl begibt sich die Taufgesellschaft auf den Weg zur Kirche. Während dessen bemerkt die Gotte, dass sie den Namen des Kindes noch nicht weiß. Doch sie darf nicht danach fragen, da dies Unglück bringen soll. Der Gedanke bereitet ihr sehr viel Kummer und Angst, weil sie dem Pfarrer während der Taufe den Namen ins Ohr flüstern soll. Nach einer kurzen Einkehr im Restaurant versammelt sich die Gesellschaft in der Kirche. Glücklicher weise erinnert sich der Pfarrer noch an den Namen des Kindes, und die Gotte muss somit nicht in Einsatz treten. So wird das Kind auf den Namen Hans Uli getauft. Nach dem reichhaltigen, teuren Mittagessen im neuen Wohnhaus der Familie, setzt sich die Gesellschaft draußen auf die Wiese unter einen Baum. Das Gesprächsthema ist das neue Haus des Großvaters. Eine Frau will vom Grossvater wissen, wieso neben dem Fenster ein so hässlicher alter Holzpfosten steht. Anfangs will der Großvater nicht auf die Frage eingehen, doch dann beginnt er die Geschichte von den Pfosten zu erzählen: Vor etwa 600 Jahren lebten in der Nähe Ritter welche kein Erbarmen mit den Bauern hatten. Sie lebten unter der Herrschaft von Hans von Stoffeln, der aus dem Schwabenlande kam und genau so grausam wie seine Ritter in diesem Lande sein Unwesen trieb. Sie alle kannten keine Barmherzigkeit, und auf die Bedürfnisse der Bauern wurde nicht eingegangen. Eines Tages befahl der höchste Ritter (Hans von Stoffeln) den Bauern, grundlos auf dem weit entfernten Bärhegenhubel ein großes Schloss zu bauen. Während den Bauarbeiten nahm er keine Rücksicht auf die Ernte, Heuzeit und Aussaat. Alle Dorfbewohner, auch Greisse und Kinder mussten mühsam Stein um Stein auf den Hügel schleppen. Als dann nach 2 Jahren endlich die Arbeit vollendet war, befahl der Schlossherr alle Bauern in den Rittersaal seines Schlosses zu Sumiswald. Die Landwirte hofften auf einen Nachlass vom obersten Ritter und wollten sich dann wieder mehr um ihre stark vernachlässigten Felder kümmern. Doch es kam anders: „Mein Schloss ist fertig, doch eines fehlt, der Sommer kömmt, und droben ist kein Schattengang. In Zeit eines Monates sollt ihr mir einen pflanzen, sollt hundert ausgewachsene Buchen nehmen aus dem Münneberg mit Ästen und Wurzeln und sollt sie mir pflanzen auf Bärhegen, und wenn eine Buche einzige fehlt, so büßt ihr mir es mit Gut und Blut."1Jammernd liessen sich die Bauern vom Schloss empfernt nieder, denn keiner der Bauern wusste Rat, wie sie diese Aufgabe fertig bringen könnten. Niemand traute sich mit dieser Nachricht zu Frau und Kind nach Hause. Plötzlich, stand ein Jägersmann ganz in grün gekleidet mit einer roten Feder vor ihnen. Sein Gesicht zierte ein flammen roter Bart , sein Kinn war gebogen und die Nase spitz. Er fragte, was los sei, warum alle jammern und weinen. Nach dem jemand ihm die Geschichte mit dem Schattenhang und der Drohung des Ritters erzählt hatte machte der Jäger machte ein mitleidiges Gesicht und bot seine Hilfe an. Er sagte, er habe das beste Gespann und werde alle Buchen auf den Berghang führen für einen geringen Lohn. Als jemand nach seinem Lohn fragte, antwortete er: Ich will nur das erste ungetaufte Kind!" Diese Worte erschraken die Männer und sie rannten in alle Richtungen fort. Christine, lauschte einem dem Gespräch der Männer mit und beschimpfte diese als Feiglinge, weil sie vor dem Jäger davongelaufen seien. Insgeheim hoffte sie diesen zu betrügen. Am nächsten Morgen in der Früh machten sich die Männer an die Arbeit, die Buchen zu fällen. Innerhalb kurzer Zeit lagen drei Buchen zum Transport bereit. Doch von da an ging es sehr mühsam voran. Gegen Mittag war man mit den Buchen nicht einmal in Sumiswald angelangt und erst am nächsten Morgen erreichten sie den Fuß des Berges. Ein Missgeschick folgte dem andern, die Geschirre zerrissen, Ochsen fielen Tod zu Boden oder weigerten die Bäume zu schleppen. Noch mehr Ärger und Ratlosigkeit gab es am zweiten Tag, keine Buche stand bei Sonnenuntergang auf dem Bärghegen. Die Ritter amüsierten sich sehr an den Strapazen der Bauern. Christine kam mit einer Zwischenverpflegung für die Bauern, als sich der Jäger plötzlich wieder zeigt. Christine blieb ruhig stehen, denn sie dachte, dass sie ihn am Ende doch noch betrügen könnte und zudem erwarte momentan keine Frau ein Kind. Sie ging mit ihm den Handel ein und versprach, alles zu tun, soweit sie es könne. Dieses Versprechen genügte dem Teufel, als Garantie er verlangte, ihr einen Kuss geben zu dürfen. Als der Teufel (bez. der Jäger) Christine auf die Wange küsste, war es ihr, als ob ein Blitz durch Leib und Seele ging. Plötzlich war der Teufel war bereits fort, doch Christines Wange glühte nun und war ganz rot. Im Dorf erzählte Christine vom Handel mit dem Teufel, erwähnte aber den Kuss nicht, Die Menschenmenge vergaß immer mehr den Wert einer Seele, alle dachten nur an sich selbst. Eine junge Frau jedoch weinte bitterlich, aber die Dorfbewohner nahmen dies nicht wahr. Eine stürmerische Nacht brach herein. Am nächsten Morgen machten sich die Männer daran, die Buchen nach Kilchstaden zu schleppen. Alles lief wie geschmiert, die Bäume fielen genau so, wie man sie haben wollte, das Vieh war stark. Der Weg nach Kilchstaden führte an einer Kirche vorbei, immer an dieser Stelle ging es nur sehr mühsam voran. Man musste das Tier gewaltsam vorwärts treiben. Sobald dieser Ort passiert war, lief alles wieder sehr gut. An diesem Tag konnten sechs Buchen abgeladen werden und am nächsten Morgen standen diese oben auf Bärhegen gepflanzt. Doch die ganze Nacht wurde im Dorf nichts gehört. Auch die Ritter wurden neugierig über das Vorkommnis und sie stellten einen Knappen zur Wache. Am nächsten Morgen faden sie ihn halbtot in einem Graben. Als er wieder bei Bewusstsein war, erzählte er von einem roten Ritter mit einer feurigen Lanze, der ihn niedergestochen hätte. Viele Leute im Dorf schauten am Abend neugierig nach Kilchstaden. Doch ihnen wehte ein giftiger Wind entgegen und ihr Gesicht schwoll an, so dass sie wochenlang weder sehen noch reden konnten. Ein Junge musste an einem Abend an Sumiswald vorbei zu seinem Vater, der im Sterben lag. Da sah er bei Kilchstaden zwei feurige Eichhörnchen, die Buchen abtransportierten, und einen Mann mit einer roten Feder auf einem schwarzen Schafsbock reiten. Am Urbanustag waren alle hundert Buchen auf dem Bärhegen und man berichtete dies dem Ritter von Stoffeln. Ihm missfiel diese Nachricht sehr und er ging nicht einmal nachzählen. Aus einem Haus drang ein großes Gejammer, denn eine junge Frau sollte in den nächsten Tagen ein Kind gebären. Als dann der Moment der Geburt eintraf, wurde der Priester geholt. Erst jetzt wurde ihm die unheimliche Geschichte mit dem Taufelspakt erzählt, damit er unverzüglich die Taufe vornehmen könne. Der Priester segnete das Haus mit kräftigen Bannsprüchen, und als das Kind geboren wurde, taufte er es sofort. Die Dorfbevölkerung jubelte nun, weil nichts Außerordentliches geschehen war, man freute sich, den Teufel überlistet zu haben. Nun Christines Wangen fingen an zu glühen, ihr Gesicht überfiel ein seltsames Zucken. Am nächsten Morgen konnte auf Christines Wange ein kleiner schwarzer Fleck festgestellt werden. Aber man beruhigte sie und dachte, dass dieser Fleck schon wieder verschwinden würde. Doch der schwarze Punkt wurde immer größer, einzelne Streifen liefen von seiner Mitte über die Wange. Auf dem Fleck schien sich ein Höcker zu pflanzen. Schon bald erwartete eine weitere Frau ein Kind, und je näher der Tag der Geburt kam, desto größer wurde der Flecken auf Christines Gesicht. Bald zeichneten sich einzelne Beine kleine Beine und ein Augenpaar ab. Alle Leute schraken zusammen, als sie mit der Zeit die giftige Kreuzspinne auf ihrer Wange bemerkten. Christine wollte das Kind ungetauft dem Teufel übergeben, um die Spinne los zu werden, doch die Männer wehrten ab. Als das Kind geboren war, wurde es sofort getauft, um auch dieses zu retten. In diesem Augenblick brauste die Spinne auf, und unzählbar viele, kleine, giftige Spinnen liefen weg. Bald begann das Vieh zu brüllen, und als man nachsehen ging, lagen im Stall nur noch tote Tiere. Die Ritter schworen sich an den Bauern zu rächen, falls noch mehr Tiere zugrunde gehen würden. Die Bevölkerung beschloss nun das nächst geborene Kind doch dem Jäger zu übergeben. Christine meldete sich freiwillig als Übermittlerin.
Eine zur Zeit schwangere Frau wusste, was mit ihrem Kind geschehen würde, wenn der Priester es nicht rechtzeitig taufen würde. Also schickte sie ihren kleinen Jungen los, um den Priester zu benachrichtigen. Auch ihr Mann machte sich auf den Weg zum Priester, er beeilte sich aber nicht, da er die schwarzen Spinnen loshaben wollte und die restlichen Dorfbewohner dies auch von ihm forderten. Als sich dann kein Priester zeigte und das Kind geboren wurde, stürzte Christine in das alte Haus der jungen Mutter und entriss ihr das neugeborenes Kind. Die Mutter brach auf der Stelle zusammen. Der Himmel verdunkelte sich augenblicklich, und Blitz und Donner brachen herein. Als ihr Mann und Vater endlich ganz gemütlich beim Priester ankam, wollte dieser sich sofort auf den Weg machen, doch der Ehemann sagte, dass es nicht eile. Nun tobte ein fürchterliches Gewitter über Sumiswald, doch der Pfarrer machte sich auf den Weg. Unterhalb der Kapelle schimmerte im schein des Blitzes eine rote Feder. Da stürzte sich der Priester sofort zwischen den Teufel und Christine, entriss dieser sofort das Kleinkind, sprach die höchsten drei heiligen Namen aus und sprengte Heiliges Wasser auf den Säugling, wobei er auch Christine traf. Da schrumpfte Christine mit lautem Zischen zusammen und löste sich so weit auf, dass nur noch die schwarze, hochaufgeschwollene Spinne aus ihrem Gesicht übrig blieb. Die Spinne wuchs nun überdimensional. Da fasste der Priester die Spinne mit der Hand, schleuderte sie weg und eilte sofort zur Mutter zurück mit dem Kind im Arm. Als die Mutter das Kind sah, erwachte auch wieder Leben in ihr. Der Priester sah plötzlich lauter schwarze Flecken auf seiner Hand. Als er zurückkehrte, traf er den Vater des Kindes mit der Spinne auf dem Kopf. Da sprach der Priester hochheilige Worte zu der Spinne, die zusammen sackte und langbeinig davon kroch. Doch der Ehemann und der Priester starben an den Vergiftungen der Spinne. Die Dorfbevölkerung versammelte sich, wobei jeder dem andern die Schuld gab, als plötzlich einer laut aufschrie. Die Spinne saß auf seinem Fuß und kroch schadenfroh über alle andern Füße. Da rannten die Menschen davon und verschlossen sich in den Häusern. Jedem, der vorsichtig umherlief, begegnete die Spinne und vergiftete ihn. Egal, wohin die Leute gingen überall tauchte die Spinne auf und brach den schrecklichsten Tod mit sich. Auch dem Herr von Stoffeln wurde bange, und er sandte einen mutigen Ritter mit allen Waffen ausgerüstet aus, um die Spinne niederzustrecken. Die Dorfbevölkerung schrie laut auf, als sie diesen sahen. Denn auf seinem Helm saß groß die schwarze Spinne. Plötzlich fiel der Ritter vom Pferd und man sah, wie sich die Beine der Spinne durch den Helm bohrten und sich in seinen Kopf gruben. Sofort engagierte man gegen Bezahlung einen neuen Pfarrer, der aber lieber mit den Rittern feierte, als sich um die Bevölkerung zu kümmern. Plötzlich schrieen alle Ritter an der Tafel auf und sahen mit offenem Mund den Herrn von Stoffeln an. Auf seinem Kopf saß die dicke schwarze Spinne. Sie vergiftete unverzüglich fast alle Schlossbewohner. Als die Bewohner das Tal verlassen wollten, trafen sie überall die schwarze Spinne an und konnten ihr nicht entfliehen. Ein einziges Haus blieb verschont, es war das Haus, in dem Christine wohnte. Da erinnerte sich die Mutter des neugeborenen Kindes daran, wie früher die Geister eingesperrt wurden. Sie wurden in ein Loch gesperrt. So müsste auch die Spinne einsperren werden können, dachte sie, bohrte ein Loch in den Balken und spitzte zusätzlich einen Zapfen, der aufs Genaueste ins Loch passte. Sie betete zu Gott, damit ihr dies gelingen würde, wartete gespannt auf das Auftauchen der Spinne. Plötzlich erschien die Spinne. Die Frau packte sie mit der rechten Hand trotz Feuerströmen von der Spinne und sperrte sie mit letzter Kraft in das Loch und setzte den Zapfen auf. Dann starb sie wie alle andern, welche die Spinne berührten. Von da an war der schwarze Tod zu Ende. Die Taufgäste haben dem Großvater gespannt zugehört und werden nun zu Tisch gebeten. Aber niemand möchte sich am oberen Ende des Tisches neben den Balken setzen. Doch der Großvater setzt sich dort hin und sagt, dass er oft, wenn er böse Gedanken habe, ein Schnurren hinter sich höre. Die ganze Gesellschaft denkt nun nur noch an die Spinnengeschichte. Der ältere Götti fragt den Großvater, ob die Spinne nie aus dem Loch gekommen sei. Da erzählt Großvater weiter: Als die Leute wussten, dass die Spinne eingesperrt war, ging es lange Zeit gut, denn man betete und hatte Respekt vor Gottes Hand. Auch wurde bewusst, dass Gottes Macht stärker ist als die des Teufels. Die Dorfbewohner wollten der Familie ein neues Haus bauen, doch die Großmutter ließ dies nicht zu. Sie sagte: Hier sei die Spinne gebannt durch Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist; solange diese drei heiligen Namen gelten in diesem Hause, solange in diesen drei heiligen Namen an diesem Tische gegessen und getrunken werde, so lange seien sie vor der Spinne sicher und diese fest im Loche, und kein Zufall mache etwas an der Sache."2 Die Einwohner hatten nun große Vorräte an Lebensmitteln, viel Geld und das Vieh war stark und gesund. Die Menschen aus diesem Tal waren von jetzt an überall gerne gesehen. Doch nach ein paar Generationen kehrte Hochmut in das Tal ein. Es wurden große, prunkvolle Häuser gebaut. Im Haus mit der gefangenen Spinne war ein kräftiges Weib Meister. Ihr Sohn, Christen, hatte ein gutes Gemüt und war stets hilfsbereit. Doch der Frau war das alte Haus ein Dorn im Auge, sie wollte auch ein neues, großes Haus besitzen und baute es. Doch ihr Sohn war dagegen, denn er glaubte an die Sage von der Großmutter und sowie das neue Haus fertig gebaut war, roch und zischte es aus dem Loch, in dem die Spinne saß. Man wollte im alten Haus ein seltsames Schnurren gehört haben, aber die Weiber achteten nicht darauf. Das alte Haus wurde dem Gesindel zur Verfügung gestellt. Dieses quälte das Vieh und verspottete jeden Gottesdienst. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer und man plagte auch die Mägde. Als diese den leeren Drohungen trotzten, stach einer mit dem Messer in den Korken, der das Loch verstopfte, und drohte es zu öffnen. Da erschraken die Mägde so sehr, dass sie wieder alles taten, was ihnen befohlen wurde. Als es Weihnachten wurde, trat ein fürchterlicher Sturm ein, und niemand vom Haus ging damals zur Kirche. Sie tranken Wein und wurden immer grausamer. Da steckte wieder jemand das Messer in den Zapfen und zog diesen aus dem Loch. Ein roter Glutstrom floss heraus, ihm folgte die schwarze, giftige Spinne. Als Christen in das Haus trat, sah er nur noch Tote am Boden liegen mit aufgeschwollenen, schwarzen Gesichtern. Da wusste er sofort, was geschehen war. Ein kleiner Junge kroch hinter dem Kamin hervor, er war der einzige Überlebende in diesem Hause und schilderte den Vorgang. Die Spinne war noch schneller und giftiger als je zuvor. Sie lauerte den Beerdigungszügen auf und vernichtete alle Anwesenden. Schnell war der Sündenbock gefunden, es soll Christen gewesen sein, der für das Gesindel Verantwortung zu tragen hatte. So zog er mit seinen Kindern vom neuen wieder in das alte Haus zurück, schnitt einen neuen Zapfen auf das Loch zu und wartete auf die Spinne. Mitten im Schrecken sollte ein wildes Weib ein Kind gebären. Jemand sollte den Priester benachrichtigen, doch man fand keinen Boten. Es traute sich niemand auf die Strasse. Dem Vater blieb nichts anderes übrig, als sich selber auf den Weg zu machen. Stunde um Stunde verging, ohne dass er zurückkehrte. Die Frau wurde sehr wütend und beschuldigte Christen, daran Schuld zu haben. Auch er sollte sich nun auf den Weg machen. Die Frau drückte ihm das Neugeborene in den Arm und schickte ihn mit Fluchen auf den Weg. Christen rannte mit dem Kind Richtung Sumiswald. Plötzlich bemerkte er neben sich ein Kind, das ihm folgte. Er erschrak, als ihm in den Sinn kam, dass nun seine Kinder alleine mit dieser zornigen Frau waren. Plötzlich glühte es mitten auf dem Weg und die Spinne setze sich vor ihn. In einem Busch sah er eine rote Feder. Da drückte er das Neugeborene in die Arme des Kindes, sprach heilige Worte, packte die Spinne und rannte zum Haus zurück. Als ihn die Frau ohne Kind kommen sah, schlug sie auf ihn ein, doch Christen eilte weiter ins Haus, stopfte die Spinne in das ursprüngliche Loch und schloss es mit dem Zapfen. Kurze Zeit später starben er und die Frau, die mit der Spinne auch in Berührung gekommen war. Der Junge ging mit dem Neugeborenen zum Priester und es wurde getauft. Als der Priester mit dem Kind zurückkam, fand er das neue Haus niedergebrannt. Jetzt war der Dorfbevölkerung bewusst, was Christen für sie getan hatte, und sie betete von nun an, denn der Respekt Gottes war wieder vorhanden. Nun sprach der Grossvater: Das uralte Haus ist inzwischen baufällig geworden, und doch wollten wir es wegen der Spinne nicht verlassen. Er habe den Rat bekommen, dass dennoch ein neues Haus gebaut werden könne. Nur der Bauplatz und zwei Dinge müsse beibehalten bleiben, nämlich das alte Holz mit der eingeschlossenen Spinne und der alte Sinn. Dann werde der alte Segen auch auf dem neuen Haus liegen. Und so verpflanzte der Großvater das alte Holz ins neue Haus. Die Spinne rührte sich nicht. Draußen wird es schon langsam dunkel, und die Taufgesellschaft verabschiedet sich nun mit vielem Dank und guten Wünschen.

Eine Novelle (Der schwarzen Spinne) von Jeremias GotthelfsZusammengefasst von Sarah Augustin am 1.2.2005

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: larissalein



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