Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Elternratgeber 18: Vorbild sein

Wir haben ja schon mehrfach die Vorbild Funktion der Eltern angesprochen, hier gehen wir genauer darauf ein. Sehen Sie sich einmal dieses Zitat an: "Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer." Denken Sie hier gleich an Ihr Kind? Denken Sie, dieser Spruch ist neu? Weit gefehlt! Man schreibt diesen Spruch dem Philosophen Sokrates zu, welcher wohlgemerkt 470-399 v.Chr. lebte!

Daran sieht man, es hat sich nichts geändert. Kinder sind, wie sie immer waren. ABER: Heutzutage weiß man mehr. Man weiß vor allem, wo die Erziehung beginnt, wo das Benehmen herstammt, nämlich aus dem Elternhaus. Als allererstes. Prägend. Bleibend, wenn man nicht aufpasst. Und nein, Erziehung heißt nicht nur Regeln und Ordnung, sondern vor allem, die Vorbildfunktion Ihrerseits. Kinder lernen, ohne jeden Zweifel, von ihren Eltern. Das beginnt schon ganz früh bei der Aussprache und dem Wortklang und endet natürlich im ganzen Verhalten des Kindes.

Erinnern Sie sich, was passierte, als Ihnen im Beisein Ihres kleinen Kindes eines dieser "bösen Worte" rausrutschte? Es wurde garantiert nachgeplappert. Also, seien Sie behutsam mit dem, was Sie sagen! Wie Sie es sagen! Gehen Sie in sich, beobachten Sie, wie Sie sich äußern. Über Familienmitglieder, über Vorgesetzte und überhaupt über Ihre Mitmenschen. Ihr Kind wird sie praktisch 1:1 kopieren. Desweiteren, achten Sie auf Ihren Umgang mit Medien. Wenn Eltern selbst praktisch ständig vor dem Fernseher kleben, braucht es keinen wundern, dass Kinder das nachmachen. Wenn Drogen in Form von Alkohol und Nikotin konsumiert werden, braucht es keinen wundern, wenn das Kind das gerne nachmacht. Wenn die Eltern lieber Chips und Schokolade essen oder anstatt richtigen Mahlzeiten zu Fastfood greifen, was sollen Kinder da lernen? Wenn Eltern lieber faul auf der Couch sitzen, anstatt sich zu bewegen, was sollen Kinder da lernen?

Es ist einfach so, daran gibt es nichts zu rütteln. Wie SIE leben, lebt Ihr Kind! Wie Sie sich verhalten, so verhält sich Ihr Kind. Wie Sie reden, so redet Ihr Kind. Also arbeiten Sie auch an sich, kontrollieren Sie, was Sie sagen, was Sie machen, was Sie vorleben! Es ist nicht schwer! Bewegen Sie sich viel, am besten mit den Kindern. Reden Sie über Höflichkeitsregeln, lernen Sie Ihrem Kind Benehmen. Freundliches Grüßen gehört dazu. Anderen die Tür aufhalten, gehört dazu. Hilfsbereitschaft gehört dazu. Insgesamt ein freundlicher Umgang mit Mitmenschen ist einfach für das ganze Leben enorm wichtig. All das ist nun mal bleibend. Denken Sie daran: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr". Auch ein alter Spruch, aber immer noch genau so wahr. Höfliches Benehmen, frühzeitig gelehrt, wird praktisch jeder Mitmensch, jeder Lehrer und später jeder Vorgesetzte zu schätzen wissen.

Es ist nun mal so, wenn Ihr Kind auffällt durch unflätiges Benehmen, dann sicher nicht, weil der "Umgang" so schlecht ist, sondern weil das Elternhaus dieses Benehmen einfach vorlebt oder vorgelebt hat. Das da wiederum die gleichen Personen mit diesen Verhaltensweisen angezogen werden, ist längst erwiesen. Daran gibt es nichts zu rütteln. Daher unser Fazit: Gute Erziehung und ordentliche Regeln sind wirklich wichtig. Aber: was Sie vorbeten, daran halten Sie sich auch bitte selbst. Nur so kann Ihr Kind richtig lernen und nimmt Ihre Regeln für voll. Sie bestimmen von Anfang an die Richtung, Ihr Kind wird Ihnen gerne folgen, es kann ja gar nicht anders.