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Elternratgeber 7: Richtig schenken

Schenken ja, aber richtig ist heute die Devise. Es ist wichtig, dass Ihr Kind früh gefördert wird. Das ist bereits klar. Lernspielzeug gibt es ja bereits für die Kleinsten und Lernspiele an sich gibt es für alle Altersklassen. Seien es Computerspiele, Brettspiele oder Geschicklichkeitsspiele, der Markt ist groß geworden. Dennoch, tun Sie sich einen Gefallen: Kaufen Sie Ihrem Kind nicht nur noch Lernspiele oder Lernspielzeug. Es soll ja nicht damit überladen werden, sondern auch noch Freude daran entwickeln. Wie immer macht es die Mischung. "Normales" Spielzeug ist ebenso wichtig wie Lernspielzeug.

Es ist klar, dass nach den anhaltend schlechten "Pisa" Ergebnissen der letzten Jahre dazu geneigt wird, die Kinder maximal zu fördern, um sie bestens zu bilden. Aber wie gesagt, viel bringt nicht immer viel. Ihr Kind sollte die Wahl haben, dass es eben auch mal nur etwas, in Ihren Augen eventuell komplett sinnfreies spielen darf. Glauben Sie uns, nehmen Sie diesen Elternrat an, Ihr Kind lernt selbst und immer noch dabei. Man sieht es zwar nicht, es ist aber so. Selbst die oft verhassten Actionfiguren sind durchaus sinnvoll für Ihr Kind. Lernt es doch so, verschiedene Charakter zu erforschen und auch seine eigene Phantasie zu schulen. Lassen Sie ihm diese Freude.

Was auch stark aufgefallen ist, Spiele, welche früher einfach als Spiele bezeichnet wurden, sind nun plötzlich Lernspiele. Es ist ja auch so! Denken Sie an Mensch ärgere Dich nicht oder an Mikado. Alles lehrreich, zweifelsohne. Dennoch wurden sie früher richtigerweise als "normales" Spiel deklariert. Lernspiele sind also auf jeden Fall richtig und wichtig. Aber es muss nicht unbedingt immer nur gelernt werden. Der Spaß muss im Vordergrund stehen, wer sein Kind nicht vorzeitig unter Druck setzen möchte. Also lassen Sie Ihr Kind spielen, es lernt tatsächlich so oder so. Es ist erwiesen: Im Spiel lernt es nun mal am besten. Egal in welchem Alter. Und es sollte die Möglichkeit haben, immer mit zu entscheiden, was es denn nun spielen möchte, oder was es denn nun lernen möchte. Man darf nicht vergessen, dass auch Lernspiele und Lernspielzeug prima Geschäftszweige sind. Das bedeutet, nicht alles, was als pädagogisch wertvoll eingestuft wurde, ist es zwingend auch.

Daher, wenn man Lernspiele schenken möchte, sollte man sich erkundigen, welches sich wirklich eignet. Es wird jedes Jahr ein Lernspielpreis vergeben. Diese so ausgezeichneten Spiele wurden auf ihren pädagogischen Wert geprüft. Aber denken Sie doch einfach selbst mit. Sie kennen Ihr Kind am besten, sehen, was ihm Freude macht, wissen, wo es starke Defizite hat. Diesem Wissen nach besorgen Sie Ihrem Kind das passende Spielzeug und achten darauf, dass es nicht zu anspruchsvoll ist, um es, wie gesagt, nicht unter Druck zu setzen. Es ist durchaus klar, dass eben durch Lernspiele wirklich Wissenslücken geschlossen werden können. Mit Freude am Spiel wird Ihr Kind diese Lücken auch gerne schließen lassen. Vorausgesetzt, es darf auch noch "normal" spielen. Unterschätzen Sie Ihr Kind also nicht, sondern seien Sie sich sicher, dass es mitdenkt, dass es mitarbeitet, auch ohne dass Sie explizit darauf hinweisen müssen. Schenken Sie also weiter Freude, gerne gepaart mit Wissen. In Absprache mit Ihrem Kind können Sie sowieso nichts falsch machen. Sie sind ein Team.