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Elternratgeber 24: Mobbing

Mobbing ist und bleibt leider ein Thema, vor allem auch in der Schule. In jedem Alter kann es passieren, dass Ihr Kind plötzlich zum Außenseiter wird. Sei es, weil es besonders klug ist. Oder es ist etwas kräftiger als die Anderen. Es gibt viele Gründe, warum Kinder plötzlich gemobbt werden, alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Wir haben hier einige Tipps zusammen getragen, welche helfen sollen, mit diesem Thema umzugehen und richtig zu reagieren. Erstmal gilt es die Anzeichen zu erkennen, denn, Kinder erzählen meist nicht, dass sie gemobbt werden. Es ist ihnen schlichtweg peinlich. Als Anzeichen gelten folgende Verhaltensweisen:

  • Das Kind möchte nur ungern überhaupt zur Schule gehen
  • Es ist häufig krank und überhaupt sehr lustlos
  • Es möchte nicht mal nachmittags raus gehen
  • generell ist die Laune einfach immer sehr trübe

Wenn Ihnen das auffällt, dann reden Sie in aller Ruhe mit Ihrem Kind. Fragen Sie es, ob es Probleme gibt. Meist drucksen die Kinder dann erstmal herum. Aber bleiben Sie bitte hartnäckig. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es, egal was ist, mit Ihrer Hilfe rechnen darf. Sprechen Sie es doch einfach gezielt darauf an, ob es Probleme mit anderen Schülern gibt. Meistens sind Kinder dann doch froh, wenn sie sich Luft machen können.

Wenn nun wirklich klar ist, dass Ihr Kind gemobbt wird, dann bitte keinesfalls folgende Fehler machen:

  • Sprechen nicht Sie das oder die Kinder an, welche Ihr Kind mobben. Das macht alles nur noch schlimmer. Ihr Kind wird dann erst recht zur Zielscheibe.
  • Verharmlosen Sie das Mobbing nicht, nach dem Motto: "Halb so wild, diese Kinder sind eben doof". Damit helfen Sie Ihrem Kind kein Stück weiter.

Fragen Sie daher lieber gezielt nach, was das oder die Kinder genau machen. Sind sie einfach gemein mit Worten, oder gar mit Taten? Ermutigen Sie Ihr Kind, sich Helfer zu suchen. Es ist vielleicht nicht alleine Zielscheibe, sondern mehrere Kinder einer Klasse leiden unter einem dieser "Helden". Dann ermuntern Sie Ihr Kind doch, sich zusammenzuschließen mit den anderen Kindern. Gemeinsam ist man immer stärker.

Es ist vor allem wichtig, dass Sie am Selbstbewusstsein Ihres Kindes arbeiten. Es darf sich nicht dauerhaft minderwertig fühlen, sonst wird es sein Leben lang unter Hänseleien und Angriffen zu leiden haben. Bestärken Sie Ihr Kind also so oft es geht in seinen Stärken und tollen Eigenschaften. Zählen Sie ihm auf, was alles toll ist an ihm. So wird Ihr Kind stark. Und wenn ein Kind ein starkes Selbstwertgefühl hat, wird es selten Ziel von Angriffen sein.

So, was aber tun, wenn es wirklich akut ist? Wie gesagt, überlegen Sie, mit wem sich Ihr Kind verbünden könnte. Wenn das Mobbing wirklich zu hart ist, dann kontaktieren Sie natürlich auch die Eltern des angreifenden Kindes oder wenn diese uneinsichtig sind, dann bitte den Lehrer oder das Rektorat. Es ist auf keinen Fall hinzunehmen, dass zum Beispiel körperliche Gewalt in Schulen geduldet wird. Fragen Sie oder Ihr Kind (was besser ist) auch in der Schule nach, ob es Gruppen bzw. Schlichter für Mobbing gibt. Viele der größeren Schulen haben dafür extra ausgebildete Schüler oder auch Lehrer, welche mit den Kindern zusammenarbeiten, und so Mobbing vermeiden.

Zeigen Sie Ihrem Kind, das es Hilfe gibt, damit es merkt, es muss nichts hinnehmen, was ihm schadet. Viele wissen das nicht, fühlen sich alleine und sind so erst recht angreifbar. Wenn Ihr Kind aber merkt, dass es einige Möglichkeiten gibt, Mobbing abzustellen, wird es sich automatisch sicherer fühlen und auch so seine Angriffsfläche stark verkleinern. Man strahlt aus, was man fühlt, denken Sie immer daran. Also ist auch so schon viel geholfen.

Fazit: Mobbing ist ernst und unbedingt abzustellen. Ihr Kind wird sonst in seiner ganzen seelischen Entwicklung geschwächt, ängstlich sein und noch oft im Leben Opfer werden. Daher frühzeitig gegensteuern, mit dem Kind zusammen arbeiten in Form von Selbstwertstärkung, notfalls Hilfe suchen und vor allem: Hören Sie Ihrem Kind zu, so wissen sie immer frühzeitig von auftretenden Problemen und können so helfen, Ihr Kind so früh wie möglich vor Schaden zu bewahren.