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Vulkanismus auf Island - Referat



VULKANISMUS AUF ISLAND
Inhalt:
1. Warum Island?
2. Die Entstehung der Vulkane Islands
2.1 Die Entstehung der Vulkane an Plattengrenzen (Mittelatlantischer Rücken)
2.2 Entstehung der Intraplattenvulkane-"hot spots" mitten auf den Platten (Mantelplume)
2.3 Die Entstehung Islands
3. Vulkantypen auf Island
3.1 Effusive und explosive Ausbrüche
3.2 Die Entwicklung eines Vulkantyps
3.3 Islands Vulkansysteme
4. Ein Vulkanausbruch auf Island
4.1 Die Vorzeichen eines Vulkanausbruchs
4.2 Der Ausbruch des Eyjafjallajökull

1. Warum Island?
Natürlich gibt es in vielen Teilen der Welt interessante Vulkanvorkommen, aber Island, als die größte Vulkaninsel, mit seiner Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken erweckt die Neugier, das alles genauer zu erforschen. Der Mittelatlantische Rücken mit seiner Riftzone, der gut beobachtbar durch Island läuft, macht das Land für Geologen und Naturwissenschaftler besonders interessant. Außerdem kann sich jeder an den Ausbruch des Eyjafjallajökull erinnern, der 2010 den Flugverkehr lahmlegte.
Auf Island gibt es 130 Vulkane, von denen 30 als potentiell aktiv eingestuft werden. Auf der ganzen Welt geht man von 1900 potentiell aktiven Vulkanen aus. Ein Vulkan gilt dann als inaktiv, wenn er 10000 Jahre lang nicht ausgebrochen ist, jedoch gilt das nicht für jeden Vulkan.

2. Die Entstehung der Vulkane Islands
2.1 Die Entstehung der Vulkane an Plattengrenzen (Mittelatlantischer Rücken)
Die meisten aktiven Vulkane Islands liegen entlang dem Mittelatlantischen Rücken.
Der Mittelatlantische Rücken ist ein meistens unterseeisches Gebirge, das entlang der Plattengrenzen der Eurasischen und der Nordamerikanischen Platte den Atlantischen Ozean teilt. Diese Erdplatten entfernen sich jährlich ca. 2,5 cm von einander, das Treiben der Platten bezeichnet man als Plattentektonik. Aus dem durch die Plattentektonik entstehenden Graben quillt zwischen den Platten Magma hervor, das den Mittelatlantischen Rücken formt und seine vulkanische Aktivität erklärt. Der Vorgang, bei dem durch die Plattentektonik und das erstarrte Magma neuer ozeanischer Boden entsteht, wird „seafloor-spreading genannt“. Nur an wenigen Stellen, wie auf Island, verläuft der Mittelatlantische Rücken überseeisch.

2.2 Entstehung der Intraplattenvulkane-"hot spots" mitten auf den Platten (Mantelplume)
Jedoch verdankt Island auch einer Mantelplume seine Entstehung. Mantelplumes sind schlauchförmige Strömungen, die heißes Gestein aus dem Erdmantel fördern.
Dabei spielen Dichte, Temperatur und Druck eine wichtige Rolle. Heißeres und weniger dichteres Gestein sammelt sich im Erdmantel in der Mantelplume. Durch die geringere Dichte wiegt dieses Gestein weniger und steigt auf. Zu diesem Zeitpunkt hat das Material die Konsistenz von Knete. Aber durch fallenden Druck und Temperatur beim Aufstieg entsteht Magma.
Die Stelle an der Erdoberfläche über dem Plume nennt man „hot-spot“ . An solchen „hot-spots“ entstehen oft Vulkanketten wie auf Hawaii, da die Erdplatten durch die Plattentektonik über den Plume wandern, der an einer Stelle bleibt.

2.3 Die Entstehung Islands
Island verdankt seine Existenz diesen beiden Phänomenen zusammen. Als der Mittelatlantische Rücken durch die Bewegung auf einen „hot-spot“ getrieben wurde, kam es an diesem Fleck zu besonders viel vulkanischer Aktivität und Island entstand. Da die Erdoberfläche sich über der Plume wölbt, erhob sich Island weiter über den Meeresspiegel. Dank des Mittelatlantischen Rücken wächst Island immer noch weiter in die Breite, da Island auf beiden sich entfernenden Platten liegt.


3. Vulkantypen auf Island
Wie ein Vulkan aussieht, hängt von Faktoren wie Art des Ausbruchs, Form des Ausbruchskraters, seiner Gesteinsart und dem Zustand seiner Umgebung (Wasser, Eis, Luft) ab.

3.1 Verschiedene Ausbruchstypen
Das Gemisch aus Gasen, Lava und festen Anteilen, das noch nicht ausgebrochen ist, nennt man Magma. Bei einem Vulkanausbruch können flüssige Lava, vulkanische Gase und Asche gefördert werden.
Allgemein kann man die verschiedenen Ausbruchsarten in explosive, effusive und explosiv-effusive Ausbrüche teilen. Bei einer effusiven Eruption kommt nur Lava zu Tage, die meist in dünnflüssigen Strömen oder Lavafontänen aus dem Vulkan kommt. Dagegen schießen bei der explosiven Eruption Asche und Gase mit viel Wucht in die Luft.
Die Lage bei Vulkanen unter Gletschern oder unter Wasser ist anders. In Verbindung mit Wasser kann keine Lava austreten, es kommt stattdessen zu einer starken Ascheproduktion. Lava wird erst dann eruptiert, wenn die Krateröffnung von Wasser abgetrennt ist.
Die Isländer unterscheiden zwischen sechs für Island spezifische sowohl explusive, als auch effusive Ausbruchsformen. Der Grund dafür sind die verschiedenen Schmelzzusammensetzungen auf Island. Der Eyjafjallajökull kann sowohl explosive, als auch effusive Ausbrüche zu Stande bringen.

3.2 Die Entwicklung eines Vulkantyps
Ein Vulkanberg kann sich im Laufe der Zeit verändern. Stellt man sich einen, typischen Vulkankegel, einen Stratovulkan vor, der sich häufig durch explosive Ausbrüche und einer abwechselnden Schicht von Lava und Asche bildet, kann dieser
verschiedene Erscheinungsformen durchlaufen.
Eine Vorstufe des Stratovulkans könnte ein Schlackenkegel sein. Dieser entsteht, wenn sich am Rande eines Kraters Lavafetzen ablagern. Daran rutschen Asche und Schlacke hinab und ein stabiler Hang bildet sich.
Nun könnte es passieren, dass der Stratovulkan eine sehr große Menge Magma gefördert hat und der entstandene Hohlraum nicht stabil genug ist. Der Gipfel stürzt ein und eine Caldera, ein kreisförmiges Becken, entsteht.
Außerdem gibt es sogenante Eruptionsspalten, aus denen monatelang Lava- auch mit Asche und Gasen- austreten kann. Diese werden oft zu Kraterreihen, an deren Kratern sich wie oben möglicherweise Schlackenkegel bilden.
An einem Krater können sich aber auch flache Vulkankegel, genannt Schildvulkane oder Lavafelder bilden. Dies geschieht wenn die Lava sehr flüssig ist.
Die basaltische Lava Islands ist sehr flüssig, aber trotzdem kommen alle genannten Formen und noch weitere auf Island vor. Es gibt sogar Vulkane, die in der Eiszeit entstanden: hohe Tafelberge und lange Tuffrücken.

3.3 Islands Vulkansysteme
Auf Island gibt es ca. 31 Vulkansysteme, in denen die verschieden Vulkantypen zu finden sind. Meist weisen sie einen Schwerpunkt der vulkanischen Aktivität oder sogar einen Zentralvulkan, also einen gut erkennbaren Vulkankegel wie den Stratovulkan oder ein Bergmassiv mit einer Caldera, auf. Die restlichen Vulkanarten des Systems sind häufing in zwei Gegenrichtungen vom Zentralvulkan ausgehend spaltenweise verteilt.
Außerdem kommt es vor, dass manche dieser Vulkansysteme unterhalb von Gletschern und Eis liegen. Wenn sie ausbrechen, kommt es zu einer hohen Ascheentwicklung-wie beim Eyjafjallajökull.


4. Ein Vulkanausbruch auf Island
In den letzten neun bis zehn Jahrhunderten ist auf Island im Schnitt alle vier Jahre ein Vulkan ausgebrochen. Die Isländer haben ein Warnsystem, mit dem sie die Vorzeichen eines Vulkanausbruchs erkennen.

4.1 Die Vorzeichen eines Vulkanausbruchs
Je nach dem, wie sich das Magma seinen Weg nach oben bahnt, gibt es verschiedene Erdbeben. Die einen sind Folgen der Plattenbewegung und führen gelegentlich zu Spalteneruptionen außerhalb des Zentralvulkans. Die anderen werden durch das aufsteigende Magma selbst verursacht. Man nennt sie vulkanischer Tremor und sie können während des ganzen Ausbruchs gemessen werden.
In Island werden die Erdbebenwellen mit Seismographen und GPS-Sensoren rund um die Uhr an den tektonisch besonders aktiven Stellen gemessen. Die Zahlen werden von einem Fachmann analysiert und sobald er einen Tremor entdeckt schlägt er Alarm.
Allerdings hat jeder Vulkan seine spezifischen Vorzeichen, die man erforschen muss. Doch selbst dann, kann es immer noch keine 100% sicheren Vorhersagen geben.


4.2 Der Ausbruch des Eyjafjallajökull
Der Eyjafjallajökull ist ein Vulkangebäude mit einer Caldera, zahlreichen Eruptionsspalten und Kratern, dessen oberer Teil von einer Eiskappe bedeckt ist.
Seinem Ausbruch gingen seit 1994 Erdbebenschwärme in unregelmäßigen Abständen sowie Geländeerhebungen voraus.
Bei der Eruption der Laven taute das Eis auf und Wasser drang in die Schlote. Dadurch explodierte die Schmelze in bis zu 8000 Meter hohen Erruptionssäulen, deren Asche vom Wind bis Europa getragen wurde. Wenn ein Flugzeug mit der Asche in Kontakt kommt, kann dies zum Ausfall der Triebwerke und der Beeinträchtigung der Sensoren kommen. Es fielen etwa 100000 Flüge aus.


5. Schlussbetrachtung
Dies ist nur ein kleiner Auszug von Islands vulkanischen Aktivitäten. Jeder Vulkan hat seine eigene geologische Geschichte, die man genauer erforschen muss. Doch auch Islands geologische Geschichte selbst kann noch genauer erforscht werden. Bei der Recherche trifft man auf noch viele andere Naturerscheinungen Islands, wie die Geysire. Auch der Nutzen, den die Isländer aus ihrer so energiereichen Erde ziehen ist sehr interessant: Islands gesamte Bevölkerung wird zu niedrigen Kosten mit Erdwärme versorgt-ganz ohne Kernkraft.
Der Schwestervulkan des Eyjafjallajökull, Katla, der unter einem Gletscher liegt zeigt schon vermehrt Aktivität. Wir werden sicher bald wieder von Islands Vulkanen hören-ob mit oder ohne Flugverboten.



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