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Vincent van Gogh - Referat



Vincent van Gogh

* 30.03.1853
† 29.07.1890

Vincent Willem van Gogh wurde am 30. März 1853 als erster Sohn des protestantischen Pfarrers Theodorus van Gogh (1822-1885) und dessen Frau Anna Cornelia (geb. Carbentus 1819-1907) in der kleinen holländischen Stadt Groot-Zundert bei Breda, nahe der belgischen Grenze, geboren.
Vincent Willem van Gogh hatte sechs Geschwister, sein älterer Bruder der am 30. März 1852 geboren wurde, war eine Totgeburt. Zwei Jahre nach Vincents Geburt wurde 1855 seine Schwester Anna Cornelia und weitere zwei Jahre später 1857 sein "Lieblingsbruder" Theodore Vincent geboren. Seine zweite Schwester Elisabeth Huberta wurde 1859 und seine dritte Schwester Wilhelmina Huberta wurde 1862 geboren. Letztere wurde 1902 in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Vincents jüngster Bruder Cornelius Vincent wurde 1867 geboren und starb schon 1900 durch Selbstmord.
Vincent van Gogh besucht von Januar 1861 bis Oktober 1861 eine Dorfschule in Zundert, anschließend wird er durch eine Gouvernante zu Hause unterrichtet. Am 1. Oktober 1864 wird der elfjährige Vincent in ein Internat nach Jan Provily gebracht, wo er erste zeichnerische Übungen macht und Französisch, Englisch und Deutsch lernt. Zwei Jahre später, im September 1866, wechselt Vincent die Schule und geht in eine staatliche Internatsschule nach Tilburg, die er jedoch schon 1868 abbricht und ins elterliche Haus nach Groot-Zundert zurückkehrt.
1869, einen Monat nach seinem 16. Geburtstag, bekommt Vincent eine vierjährige Anstellung in der Pariser Bildergalerie Goupil & Cie, einer weltweiten Galeriekette in Den Haag. Nachdem sein Vater Ende Januar 1871 nach Helvoirt versetzt wird, zieht die Familie dorthin um. Im darauffolgendem Jahr besucht der nun 15jährige Theodore seinen Bruder in Den Haag und seitdem beginnt ein reger Briefwechsel zwischen den beiden, in dem Vincent mehr als 600 Briefe an seinen Bruder schreibt.
1873 kauft Theodorus van Gogh seinen Sohn für 625 Gulden vom Militärdienst frei. Im Januar 1873 siedelt Vincent nach Brüssel über und arbeitet in der dortigen Filiale der Kunsthandlung, doch schon im Mai desselbigen Jahres wird Vincent in die Londoner Filiale versetzt. In London verliebt sich Vincent in die 19jährige Eugénie, eine Pflegerin in einem Säuglingsheim, die er selbst "Engel der Kleinsten" nennt. Er bitte sie um ihre Hand, doch Eugénie die bereits verlobt ist, hatte Vincent zum Narren gehalten. Vincent kehrt daraufhin zu seinen Eltern nach Helvoirt zurück und von Oktober bis Dezember 1874 ist Vincent Angestellter im Stammhaus Goupil & Cie in Paris. Kurz nach Weihnachten geht er zurück in die Londoner Filiale. Er wird erneut von Eugénie abgewiesen. Im folgenden Jahr, am 15. Mai 1875, wird er endgültig in das Stammhaus nach Paris versetzt, vernachlässigt jedoch bald darauf seine Arbeit und besucht mit seinem Freund Harry Gladwell Galerien und Museen. Er selbst begeistert sich für die Werke des Malers Camille Corot und die niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts. Am 22. Oktober 1875 wird sein Vater nach Etten versetzt, der zu dieser Zeit viel liest und immer religiöser und zurückgezogener wird.
Im April 1876 wird Vincent van Gogh, nachdem er gesagt hat das der Bilderhandel "organisierter Diebstahl" sei, rausgeworfen und verlässt Paris. Nachdem er sich einige Tage bei seinen Eltern aufgehalten hatte, beginnt er am 16. April 1876 als Hilfslehrer und Erzieher, gegen Kost und Logis, in einem Schulheim in Ramsgate zu arbeiten. Vincent gibt Sprachunterricht in Französisch und Deutsch und zieht später in das Pensionat nach Isleworth.
Seit dem 1. Juli 1876 hatte Vincent van Gogh einen Job als Hilfslehrer und Hilfsprediger bei einem Methodistenpastor und am 5. November hält er seine erste Predigt. Ende Dezember 1867 geht Vincent zurück zu seinen Eltern nach Holland, und sein Onkel ist es, der ihm zum zweitenmal einen Job, diesmal in einer Bücherei in Dordrecht, besorgt. Vincent van Gogh hat zu dieser Zeit die Absicht Pfarrer zu werden, wird jedoch durch seinen Zimmergenossen Gorlitz angespornt, sein Theologiestudium zu beenden und die Abgangszeugnisse zu erwerben.
1877 fährt van Gogh zu seinem Onkel Johannes nach Amsterdam um dort seine Vorstudien für ein späteres Theologiestudium fortzusetzen, doch bereits im Juni 1878 gibt er dieses auf und kehrt für sechs Wochen in das elterliche Haus zurück. Ende August 1878 wird Vincent in einer kleinen Evangelistenschule des Pfarrers Bockmann in Laeken bei Brüssel, in der Missionare ausgebildet werden, aufgenommen. Vincent besteht jedoch nach seiner Probezeit nicht die Aufnahmeprüfung um zum Missionar ausgebildet zu werden, woraufhin er sich etwas neuem zuwendet.
1878 reist van Gogh nach Pâturages in die Borinage, das belgische Kohlerevier. Im Auftrag des Brüsseler Evangelisationskomitees darf er ab Januar 1879 für sechs Monate in Wasmes als Laienprediger, für 50 Francs pro Monat, arbeiten. Nach einer Grubengas-Explosion am 16. April 1879 in Frameries hilft er dort den Verletzten. Von August 1879 bis Juli 1880 beginnt van Gogh intensiv zu zeichnen, in dieser Zeit irrt Vincent ohne Ziel, ohne Arbeit und ohne Geld umher und sein Bruder Theodore beginnt ihn finanziell zu unterstützen.
Seit 15. Oktober 1880 studiert Vincent van Gogh an der Akademie Beau-Arts (der schönen Künste) in Brüssel anatomisches und perspektivisches Zeichnen und versucht, seine Zeichnungen zu verkaufen. Mitte April des darauffolgenden Jahres verlässt er Brüssel, um in Etten bei seinen Eltern zu zeichnen. Ende August 1881 kommt seine sieben Jahre ältere Cousine Cornelia Adriane Vos (geb. Stricker) zu Besuch, in die er sich verliebt, doch auch sie weist ihn zurück. Im Herbst 1881 beginnt Vincent mit dem Kohlestift und dem Blei zu arbeiteten. Vincent schreibt vergebliche Liebesbriefe an seine Cousine und besucht im November 1881 deren Familie in Amsterdam, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Nachdem seine Cousine nicht mit sich sprechen ließ, kehrt Vincent mit gebrochenem Herzen nach Hause zurück. Im Dezember macht Vincent erste Versuche mit Aquarell- und Ölmalerei und Weihnachten kommt es zum Zerwürfnis mit seiner Familie, woraufhin er wieder nach Den Haag geht.
Aufgrund der finanziellen Unterstützung seines Bruders kann Vincent hier ein eigenes Atelier einrichten. Anfang 1882 hat Vincent erste Kontakte mit "der Bewegung 1880" und schon im Frühjahr zerwirft er sich mit seinen Malerkollegen. Vincents einzige Aufträge in dieser Zeit kamen von Herrn Tersteeg, der schon im Februar eine Zeichnung für 10 Gulden gekauft hatte. Tersteeg kauft erneut zehn Zeichnungen und sein Onkel Cornelius bestellte zwölf Federzeichnungen für 30 Gulden und anschließend noch mal sieben für 20 Gulden.
Vincent van Gogh hat zu dieser Zeit ein Verhältnis mit der schwangeren Prostituierten Clasina Maria Hoornik, die er im April 1882 heiraten will. Sein Bruder Theodore und Herr Tersteeg versuchen ihn davon abzubringen. Anfang Juni bekommt van Gogh eine Geschlechtskrankheit, Gonorrhöe (Tripper), und muss für drei Wochen ins Krankenhaus und im Februar 1883 bekommt er eine mehrwöchige Augenentzündung. Im August 1883 trennt sich Vincent van Gogh von Clasina Maria Hoornik und geht in die Provinz Drenthe in Nordholland.
Vom Dezember 1883 bis zum November 1885 lebt Vincent van Gogh in Nuenen. In dieser Zeit entstehen fast 200 Gemälde, sowie zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen. Im August 1883 verliebt sich die 43jährige Margot Bengemann, die Tochter einer Nachbarin, in den 31jährigen Vincent und beide entschließen sich zu heiraten, jedoch leisten die beiden Familien großen Widerstand. Seit November 1883 hat Vincent van Gogh vier Malschüler.
Am 27. März 1885 stirbt Vincents Vater Theodorus van Gogh nach einem Schlaganfall und wird am 30. März 1885, dem Geburtstag Vincents, beigesetzt. Im April entbrennt ein heftiger Familiestreit um das Erbe, in dem Vincent vorgeworfen wird, dass er keinen Anspruch auf irgendetwas hätte, da seine lange Ausbildung so teuer gewesen wäre, woraufhin Vincent auf seinen Erbanteil verzichtet. Zwischen April und Mai 1885 malt Vincent van Gogh "Die Kartoffelesser" und im August werden von dem Farbenhändler Leurs in Den Haag erstmals einige von van Goghs Arbeiten in zwei Schaufenstern ausgestellt.
Im November 1885 geht Vincent van Gogh nach Antwerpen und
schreibt sich im Januar 1886 an der königlichen Kunstakademie ein, wo er die Malerei- und Zeichenklasse besucht. Vincent studiert im Atelier Cormon und durch seinen Bruder Theodore lernt er die Impressionisten, unter ihnen Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley, Georges Seurat, Edgar Degas, Paul Signac und Camille Pissaro kennen und freundet sich mit letzterem an.
Im Mai 1886 zieht Vincents Mutter mit Wilhelmina Jacoba nach Breda um und ein Trödelhändler kauft die von Vincent zurückgelassenen, etwa 70 Bilder, für wenige Cent pro Stück und verbrennt die übrigen Stücke. Vincent van Gogh malt mehrere Bilder im Stil des Pointillismus. Er lernt weitere Künstler kennen und im Winter freundet er sich mit Paul Gauguin an. Im Frühjahr 1887 gibt es rege Diskussionen und Vincent widerspricht Bernard und Gauguin, die den Impressionismus als Endstufe in der Entwicklung der Malerei betrachten. Im Dezember 1887 bilden Bernard, Gauguin, Toulouse-Lautrec und van Gogh die Gruppe "Peintres du Petite Boulevard" als Gegenpol zu der Gruppe "Peintre du Grand Boulevard".
Im Februar 1888 verlässt Vincent van Gogh Paris und reist am 20. Februar 1888 nach Arles. Auf dem Pariser "Salon des Artistes Indépendants" Anfang März 1888 wurden drei seiner Bilder ausgestellt. Vincent van Gogh streifte, begleitet vom dänischen Maler Christian Mourier Petersen, zwei Monate durch die Landschaft und malt unter anderem die "Brücke von Langlois in Arles".
Vincent van Gogh mietete die rechte Hälfte des "gelben Hauses" in Arles, in dass er jedoch erst am 17. September 1888 einzog, und bis zum April 1889 bewohnte. Im April besucht ihn der amerikanische Maler Dodge Mac Knight, durch den er im Juni die Bekanntschaft mit dem belgischen Dichter und Maler Eugene Boch macht. Vom 30. Mai bis zum 2. Juni 1888 machte van Gogh ein paar Tage Urlaub in Saintes-Maries-de-la-Mer (Mittelmeer). Vincent freundet sich mit dem Postmeister Joseph Roulin an, von dem er sechs Ölbilder und mehrere Zeichnungen macht und später auch dessen Frau und drei Kinder malt.
Am 28. Juli 1888 stirbt van Goghs gleichnamiger Onkel Vincent. In den folgenden Monaten entstehen ab August eine ganze Serie mit Sonnenblumen und im September das "Nachtcafé" und die "Sternennacht über der Rhône". Am 23. Oktober 1888 besucht ihn Gauguin. Vincent van Gogh schnitt sich den unteren Teil des linken Ohres ab, wickelt ihn in Zeitungspapier und bringt es der Prostituierten Rachal als "Geschenk" ins Bordell. Am 23.Dezember 1888 geht Gauguin mit einem Rasiermesser auf Vincent los, worauf dieser in einem Gasthof übernachtet. Der Auslöser für dieses Ereignis war vermutlich die völlige körperliche Verausgabung in den letzten Monaten, die Spannungen mit Gauguin und eventuell die Botschaft der Verlobung Theodore´s mit Johanna-Gesina Bonger. Nach Gauguin´s Abreise muss van Gogh im Dezember 1888 ins Krankenhaus, wo ihn sein Bruder Theodore für ein bis zwei Tage besuchen kommt und am 7. Januar 1889 wird van Gogh aus dem Krankenhaus entlassen.
Am 4. Februar 1889 erleidet Vincent van Gogh, der an Schlaflosigkeit und Halluzinationen leidet, erneut einen Anfall und muss drei Tage später abermals ins Krankenhaus. Im März diesen Jahres erwirken aufgebrachte Bürger eine Internierung im Krankenhaus für den "fou roux", den "Rothaarigen Verrückten". Sein Haus wird kurzfristig von der Polizei geschlossen und seine Schwestern Elisabeth und Wilhelmina schicken einen Wechsel über 678,23 Francs zur Finanzierung der Pflege von Vincent. Im April 1889 räumt Vincent das "gelbe Haus", in dem durch ein nahes Hochwasser die Wände sehr feucht sind, was die zurückgelassenen Bilder stark beschädigt hat.
Am 18. April 1889 heiratet sein Bruder Theodore Johanna-Gesina Bonger, mit der er sich schon Anfang Januar offiziell verlobt hatte, in Amsterdam.
Am 8. Mai 1889 begibt sich Vincent van Gogh, wegen wiederholten schweren Krisen und Ohnmachtsanfällen, auf eigenen Wunsch in das Asyl für geistig Kranke und von dem leitenden Arzt Dr. Peyron wird hier Epilepsie diagnostiziert. Vincent van Gogh darf hier, und ab Juni in Begleitung, auch ausserhalb des Asylbereichs malen. Doch schon im August ereilt ihn beim Malen im Freien ein erneuter Anfall woraufhin er sechs Wochen das Haus nicht mehr verlassen darf.
Während einer Ausstellung im September 1889, auf der auch 2 Bilder von van Gogh gezeigt werden, spricht Theodore Pissaro auf den Gesundheitszustand seines Bruders an und dieser empfiehlt einen Umzug für Vincent nach Auvers zu Dr. Gachet. Ende Dezember 1889 versucht Vincent sich abermals durch das Verschlucken von Farbe zu vergiften.
Am 18. Januar 1890 findet die Ausstellungseröffnung der Gruppe "Les Vingt" in Brüssel statt, in der auch sechs Bilder von van Gogh ausgestellt werden. Erstmals wird außerhalb Hollands ein begeisterter Artikel des Kunstkritikers Albert Aurier im "Mercure de France" veröffentlicht.
Am 31. Januar bekommen Theodore und Johanna-Gesina Bonger einen Sohn, der den Namen seines Onkels und Paten Vincent-Willem van Gogh erhält. Im Februar 1890 verkauft Vincent van Gogh das Gemälde "Der rote Weinberg", das einzige das er je selbst verkauft hat, für 400 Franc an Anne Doch. Nach einem Besuch in Arles hat van Gogh Ende Februar erneuten einen Anfall, woraufhin er fast 2 Monate im Krankenhaus bleiben muss.
Bei der Ausstellung des "Salon des Artistes Indépendants" in Paris am 19. März 1890 werden auch 10 Gemälde van Gogh ausgestellt und während der Eröffnung sagt Monet er hält die van- Gogh- Bilder für die besten der Ausstellung.
Am 20. Mai 1890 reist Vincent van Gogh, nach einem kurzen Abstecher bei seinem Bruder Theodore und dessen Familie in Paris, nach Auvers-sur-Oise. Er wohnt hier in einem kleinen Café des Ehepaares Rovoux und wird von Dr. Gachet betreut. Gachet erteilt dem 37jährigen Vincent im Juni 1890 Hausverbot , da er eine Liebesbeziehung zu seiner 21jährigen Tochter Marguerite Gachet unterhält. In dieser Zeit malt Vincent van Gogh über 80 Gemälde.
Am 24. Juli 1890 schreibt Vincent van Gogh den letzten Brief an seinen Bruder Theodore. Zwei Tage später, Vincent van Gogh kommt erst spät am Abend von einem Spaziergang nach Hause, bemerkt das Ehepaar Ravoux, dass er an Schmerzen leidet, und holt den Ortsarzt Dr. Mazery und auch Dr. Gachet. Vincent van Gogh gesteht, dass er sich eine Kugel in die Brust geschossen hat, die aber nicht entfernt werden kann. Die letzte vergebliche Chance, doch noch ein bürgerliches Leben zu führen, und auch der Keil der, so dachte er, von Theodore´s Ehefrau zwischen Vincent van Gogh und seinen Bruder getrieben wurde, waren der Auslöser zu dieser Tat.
Am 29. Juli 1890 gegen ein Uhr dreißig morgens erliegt Vincent van Gogh im Beisein von Theodore seinen Verletzungen. Da der katholische Pfarrer von Auvers den Leichenwagen der Gemeinde für einen Selbstmörder nicht zur Verfügung stellt, wird einer aus der Nachbargemeinde besorgt. Am nächsten Tag wird Vincent van Gogh gegen 15 Uhr auf dem am Rande der Felder liegenden Friedhof von Auvers beigesetzt.

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