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Verhaltenweise von Tieren (Konrad Lorenz) - Referat



Verhaltensweise / Verhaltenslehre

Aufgrund seiner Entwicklung ist der Mensch in seiner Gesamtheit an allen Dingen interessiert und erfragt Hintergründe um sie zu verstehen. Genau so ist es bei der Verhaltensweise der Tiere. Warum und wieso verhalten sich Tiere, wie sie sich verhalten. Wie kann es sein, das ein soeben geborenes oder geschlüpftes Tier, genau weis was es für sein Überleben tun soll.
Verschiedene Forscher untersuchten nachfolgende Verhaltensweisen:

1.Angeborenes Verhalten - Instinktverhalten
2.Erlerntes Verhalten
3.Prägung

Das angeborene Verhalten wird durch Reize und Reflexe gesteuert, welche die Tiere instinktiv durchführen. Dies sind einfache Reize, sowie der Schlüsselreiz, der im Gehirn des Tieres die Steuerung z.B. bei dem Ruf nach der Mutter übernimmt. Die Tiere reagieren hier mit einem angeborenen Verhalten, welches das Überleben Ihrer Art sichern soll.
Bsp. Ruf des Kükens nach der Mutter – Wärme/Futter
Aufstehen eines Kalbes sofort nach der Geburt – angeborenes Verhalten –
Flucht vor Räubern (Fleischfresser)

Die Untersuchung des Schlüsselreizes nahmen Forscher mit Hilfe von Attrappen vor.
Dies bedeutet, Forscher bastelten Nachbildungen des Muttertieres nach mit verschiedenen Mustern der Federfärbung. Die Küken reagierten die Attrappe mit der genauesten Nachbildung am meisten. Oft kann dies nur ein winziger z.B. roter Punkt am Schnabel des Muttertieres sein um bei dem Küken die Reaktion auszulösen von diesem Tier das Futter zu fordern. Selbst als die Forscher nur einen roten Buntstift vor den Schnabel eines Tieres gehalten haben, reagierte das Jungtier darauf und forderte von diesem sein Futter.
Der Forscher Konrad Lorenz erstellte nach seinen Unterlagen und Aufzeichnungen ein psycho-hydraulisches Instinktmodell und kam zu der Erkenntnis, das die Stärke einer Reaktion abhängig von der Intensität des auslösenden Reizes und dessen Antriebsstärke ist.
Im Gegensatz zu dem angeborenen Verhalten steht das erlernte Verhalten. Jedem Individuum kann ein bestimmtes Verhalten antrainiert werden. Jedes Lebewesen ist lernfähig. Das Eine leichter das Andere schwerer. Die Gründe hierfür liegen nach meiner Meinung, bei der Kommunikation. Der Mensch, der ein Tier trainiert, bedient sich einer anderen Sprache als z. B. das Pferd oder der Hund. Hierbei bedient sich der Mensch wiederum der angeborenen Instinkte und nutzt diese für die Ausbildung des Tieres. Über die Nahrungszufuhr kann man Tiere beeinflussen bestimmte Übungen oder Aktionen auszuführen. Hört ein Hund z.B. das Wort „Sitz“ und führt dieses korrekt aus, gibt man ihm in der Anfangsphase des Erlernens ein Leckerli. Ist die Ausführung nicht korrekt, sollte man ihn nicht bestrafen, denn der Nichterhalt der Belohnung für eine gut erbrachte Leistung ist Strafe genug. Nach einer gewissen Zeit führt dies der Hund auch ohne die Belohnung durch. Er hat es erlernt. Genau so verhält es sich bei der Angst. Hat man einmal ein Geräusch mit einem schlimmen Erlebnis gehabt, z. B. Bohren beim Zahnarzt und der damit verbundene Schmerz, löst ein Bohrgeräusch im Wartezimmer des Zahnarztes beim Menschen ein unangenehmes Gefühl und Unwohlsein aus.
Eine weitere und effektive Methode ist ebenfalls das Nachahmen. In einem Rudel amen die Jungtiere das Verhalten der älteren Tiere spielerisch nach und erlernen gleichzeitig das Verhalten im Rudel gegenüber dominanten Tieren (Rudelführer).

Einer der wohl populärsten und anerkanntesten Forscher auf dem Gebiet der Verhaltensforschung der Tiere ist der in Österreich geborene Zoologe und Verhaltensforscher Konrad Lorenz.
Der Nobelpreisträger Lorenz wurde am 07.11.1903 in Wien geboren. Als Sohn eines berühmten und wohlhabenden Mediziners (Orthopäden und Chirurg) studierte er Medizin und beendete das Medizinstudium im Jahr 1928. Seine Leidenschaft zu den Tieren besonderst zu Vögeln blieb bestehen und er promivierte 1933 auf dem Fachgebiet der Zoologie.
Bei der Erforschung der Verhaltesweisen der Tiere prägte er zahlreiche Begriffe wie das Phänomen des Schlüsselreizes und das des angeborenen Auslösmechanismus.
Während des zweiten Weltkrieges arbeitete Lorenz als Neurologe in einer psychiatrischen Klinik und wurde dann an die Ostfront versetzt. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1948 führte Lorens seine begonnen Forschungen in Altenburg fort. Hier hatte er
schon zwischen 1934 und 1938 mit der Erforschung der Verhaltensweise bei Graugänsen begonnen. Damals analysierte er ihre Verhaltensmuster bei den verschiedensten Tätigkeiten. Frisch geschlüpfte Küken von Graugänsen, die ihre Mutter niemals gesehen hatten, reagierten auf seine Person. Er wurde somit als Mutter behandelt und von ihm bekamen sie Futter, Geborgenheit, Schutz und folgten ihm somit auf Schritt und Tritt. Selbst als er im See schwimmen ging, folgten ihm die Küken. Diese Verhaltensweise bezeichnete Lorenz als Prägung.
Die bewies auch sein Versuch, als er seine aufgezogenen Küken mit anderen, bei ihren Müttern aufgewachsenen Küken vermischte. Die Küken, die er aufgezogen hatte liefen auf ihn zu und nicht auf ihre Artgenossen. Wobei die Küken die von Mutter Graugans aufgezogen worden sind, sofort zu ihnen liefen.
Aufgrund dieser Tatsache begann 1936 auch eine freundschaftliche und sehr kreativer Zusammenarbeit mit dem niederländisch-britischen Zoologen Nikolaas Tinbergen. Durch diese mehrjährige Forschungsarbeit und dessen Veröffent-lichungen gewann Lorenz Einfluss auf dem Gebiet der Verhaltensforschung.

Mit Hilfe der Max-Plank-Gesellschaft konnte 1955 in Seewiesen nach seinen Vorstellungen mit dem Bau eines Max-Plank-Institutes für Verhaltensphysiologie begonnen werden. Von 1958 bis 1973 war Konrad Lorenz erst als stellvertretender Leiter später als Leiter des Institutes tätig. Danach kehrte Konrad Lorenz in seine Heimatstadt Wien zurück und leitete dort das Institut für vergleichende Verhaltens-forschung.
Zusammen mit Nikolaas Tinbergen und Karl von Frisch erhielt Konrad Lorenz im Jahr 1973 den Nobelpreis für Medizin.
Am 27.02.1989 verstarb Konrad Lorenz in Wien. Er war einer der Begründer der Verhaltenslehre. Durch seine Forschung, deren Veröffentlichungen hat er weltweite Anerkennung gewonnen. Bücher und wissenschaftliche Abhandlungen erlauben uns einen Einblick in seine Forschungen und deren Erkenntnisse, warum wir sind wie wir sind, und warum unser Verhalten in bestimmten Situationen so ist wie es ist.

Durch diesen Vortrag und die Erarbeitung hierfür habe ich für mich folgende Erkenntnis gewonnen.
Das Verhalten von Mensch und Tier ist teilweise angeboren und anerzogen. Die Umwelt prägt jeweils das Individuum. Jeder Reflex ist eine Antwort auf ein zuvor erfolgtes Ereignis. Auf Aktion folgt Reaktion. Das beginnt bei der Geburt mit der Atmung und endet beim Tot mit dem Stillstand des Herzens.
Das Verhalten ist also abhängig von der Umwelt und der Erziehung. Bezogen auf den Menschen komme ich zu der Erkenntnis, das der Mensch bei der Geburt nicht böse ist. Er kennt hier keine sogenannte Rasse oder Glaubensangehörigkeit. Nur durch die Umwelt und Erziehung wird der Mensch geprägt, auf bestimmte Wahrnehmungen zu reagieren. Kinder im Kindergarten gehen wesentlich offener miteinander um, als Erwachsene. Je Älter man wird nimmt man Verhaltensweisen von seiner Umwelt an und auf und verhält sich dementsprechend. Würde man also alle Menschen gleich aufziehen oder behandeln, würde der Rassenhass nicht so hoch sein. Nur weil ein Mensch einen anderen Glaube hat, oder eine andere Hautfarbe hat, muss man ihn nicht verurteilen. Es ist seine Umwelt die ihn so geprägt hat.




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