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Nelson Mandela - Referat



Mandela, Nelson Rolihlahla (*1918),
südafrikanischer Politiker, Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC, 1991-1997), erster schwarzer Staatspräsident der Republik Südafrika (1994-1999) und Friedensnobelpreisträger.

Mandela wurde am 18. Juli 1918 in Mvezo (im Distrikt Umtata in der Transkei) als vierter Sohn eines Häuptlings der Thembu geboren. Als Erster aus seiner Familie besuchte er eine Schule, dann das College und schließlich die Universität von Fort Hare. Schon während seines Studiums engagierte er sich politisch und lernte dabei seinen Freund und politischen Mitstreiter Oliver Tambo kennen. Nach einem Studentenstreik wurden Mandela und Tambo 1940 vom College verwiesen. Mandela verließ die Transkei und ging nach Johannesburg, wo er zunächst als Nachtwächter in einem Bergwerk arbeitete. Er kam in Kontakt mit Walter Sisulu, der ihm eine Stelle in einer Anwaltskanzlei vermittelte.

2. WIDERSTAND GEGEN DIE APARTHEID

1944 gründete Mandela gemeinsam mit Sisulu, Tambo und Anton Lembede die Youth League (Jugendliga) des ANC, deren Generalsekretär er 1948 wurde. Obgleich er es zunächst abgelehnt hatte, mit anderen ethnischen Gruppen politisch zusammenzuarbeiten, änderte er im Verlauf der von ihm mitorganisierten Defiance Campaign (Missachtungskampagne) von 1952 seine Meinung und sprach sich für den gemeinsamen Kampf aller Ethnien gegen die Apartheid aus. Inzwischen war Mandela Präsident der ANC-Jugendliga geworden und hatte gemeinsam mit Tambo die erste schwarze Anwaltskanzlei in Südafrika eröffnet. Im Dezember 1952 wurde er wegen seiner Defiance Campaign gegen die Apartheid zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt und gleichzeitig unter einen „Bannbefehl” gestellt, der ihm jede politische Tätigkeit verbot und der in den folgenden neun Jahren regelmäßig erneuert wurde. Trotzdem blieb er politisch aktiv; er traf sich weiterhin mit den Führern des ANC und entwarf den „M”-Plan zur Organisation des ANC im Untergrund. Im Dezember 1956 wurde Mandela zusammen mit 156 anderen Oppositionellen des Hochverrats angeklagt. Sein Prozess zog sich bis 1961 hin und endete mit einem Freispruch für alle Angeklagten.

Nach einer Demonstration, die der vom ANC abgespaltene Pan-Africanist Congress (PAC, Panafrikanischer Kongress) gegen die diskriminierenden Passgesetze organisiert hatte und die im Massaker von Sharpeville endete, wurden 1960 der ANC und der PAC verboten. Um einer Verhaftung und weiteren Banngesetzen zu entgehen, ging Mandela im März 1961 in den Untergrund und reiste in der Folge mit Sisulu heimlich durch das Land, um Streiks zu organisieren. Im Juni 1961 beschloss die Führung des ANC, den bewaffneten Kampf gegen die Regierung aufzunehmen, und gründete unter maßgeblicher Beteiligung Mandelas die ANC-Militärorganisation Umkonto we Sizwe („Speer der Nation”). Im Januar 1962 nahm Mandela an einer panafrikanischen Konferenz in Addis Abeba (Äthiopien) teil, erhielt anschließend in Algerien eine Guerillaausbildung und traf sich in London mit Oppositionsführern. Im Juli 1962 kehrte er nach Südafrika zurück, am 5. August wurde er festgenommen und wegen Agitation und nicht genehmigten Verlassens des Landes zu fünf Jahren Haft verurteilt. Während seiner Haft durchsuchte die Polizei das ANC-Hauptquartier, beschlagnahmte Dokumente und nahm führende ANC-Mitglieder fest. Mandela wurde zusammen mit anderen Aktivisten des ANC wegen Terrors, Umsturzversuchs und kommunistischer Aktivitäten angeklagt und nach einem Prozess, der von Oktober 1963 bis Juni 1964 dauerte, zu lebenslanger Haft verurteilt.

1982 beginnt die weltweite „Free Mandela”-Kampagne zur Freilassung Mandelas

Als Mandela nach 18 Jahren Gefangenschaft 1982 nach Kapstadt verlegt wurde, begann eine weltweite Kampagne zur Freilassung Mandelas. 1985 bot Staatspräsident Pieter Willem Botha Mandela unter bestimmten Bedingungen die Freilassung an, aber Mandela lehnte ab, da er nicht bereit war, in Fragen der Apartheidpolitik Kompromisse einzugehen. Erst Präsident Frederik Willem de Klerk hob unter dem massiven Druck der Weltöffentlichkeit das Verbot des ANC
auf und entließ Mandela im Februar 1990 aus der Haft.

3. STAATSPRÄSIDENT VON SÜDAFRIKA

Im März 1990 wurde Mandela zum Vizepräsidenten und im Juli 1991 zum Präsidenten des ANC gewählt. In den Jahren 1990 bis 1994 führte er intensive Verhandlungen mit der südafrikanischen Regierung über politische Reformen, die u. a. die Aufhebung des letzten Apartheid-Gesetzes im August 1991 erbrachten. Im Gegenzug verzichtete der ANC auf jede weitere Gewaltanwendung. 1993 erhielten Mandela und de Klerk gemeinsam den Friedensnobelpreis für ihren Einsatz für die Demokratie und die Abschaffung der Apartheid in Südafrika.

Aus den ersten landesweiten freien demokratischen Wahlen im April 1994, zu denen erstmals alle ethnischen Gruppen zugelassen waren, ging der ANC mit über 60 Prozent der Stimmen als klarer Sieger hervor, und im Mai 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Staatspräsidenten von Südafrika gewählt. Im Dezember 1996 unterzeichnete er die neue südafrikanische Verfassung, die u. a. die Gleichstellung aller ethnischen Gruppen festschreibt und als eine der liberalsten der Welt gilt. Die Verfassung trat im Februar 1997 in Kraft. Im Dezember 1997 gab Mandela das Amt des ANC-Parteipräsidenten an den bisherigen stellvertretenden Parteivorsitzenden und Vizestaatspräsidenten Thabo Mbeki ab, um seine Nachfolge in Partei und Staat zu regeln. Die Arbeit der Wahrheitskommission, die seit 1996 die Menschenrechtsverletzungen während des Apartheid-Regimes untersuchte, und deren 1998 vorgelegten Abschlussbericht begrüßte Mandela nachdrücklich, obwohl die Kommission auch die vom ANC und anderen Anti-Apartheid-Organisationen begangenen Menschenrechtsverletzungen ahndete.

Im September 1998 übertrug Mandela die laufenden Regierungsgeschäfte an seinen Vizepräsidenten Mbeki und verzichtete zugleich aus Altersgründen auf die Kandidatur für eine zweite Amtszeit als Staatspräsident. Nach den zweiten freien Wahlen in Südafrika im Juni 1999, aus denen der ANC erneut mit der absoluten Mehrheit (66,35 Prozent) hervorging, löste Mbeki Mandela im Amt des Staatspräsidenten ab. Im Dezember 1999 wurde Mandela von einer Reihe süd- und ostafrikanischer Staats- und Regierungschefs zum Vermittler für Burundi ernannt, um dort die stagnierenden Friedensgespräche wieder zu beleben. Im August 2000 brachte er ein erstes Friedensabkommen zustande; allerdings klammerte es zentrale Fragen aus und wurde von einigen Parteien nur unter Vorbehalt unterzeichnet. Ein zweites von Mandela vermitteltes und im Juli 2001 unterzeichnetes Friedensabkommen fand dagegen breitere Zustimmung und ließ die Hoffnung auf eine Beruhigung der Lage in Burundi wachsen.

Im Mai 1994 wird Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt

Nelson Mandela war seit 1958 mit der südafrikanischen Bürgerrechtlerin Winnie Nomzamo Madikizela verheiratet. Die Ehe wurde 1996 geschieden.
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: kaltduscher



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