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Krebs - 8.Version - Referat



Inhaltsangabe

1. Einleitung
2. Was ist Krebs eigentlich?
2.2 Einteilung der Krebsarten
3. Entstehung von Krebs
3.1 Risikofaktoren
4. Die Krebszelle
3.1 Unterschiede zwischen Tumorzellen und gesunden Zellen
3.2 Metastasierung
3.3 Metastasierungswege
3.4 Metastasen-initiierende Tumorzellen
5. Diagnostik
6. Behandlung
6.1 Chemotherapie
6.2 Operation
6.3 Strahlentherapie
6.4 Hyperthermie
6.5 Knochenmark- und Blutstammzellentransplantation
7. Quellenverzeichnis

1. Einleitung
Der König der Krankheiten
Statistisch gesehen ist diese Krankheit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf Erkrankungen in Deutschland. Jährlich werden allein in Deutschland ungefähr 500.000 Menschen mit der Diagnose „Krebs“ diagnostiziert. Der Begriff wird häufig verwendet, kommt immer wieder in Unterhaltungen hoch und die meisten kennen einen an Krebs erkrankten Patienten. Doch vor allem in unserem Alter haben die wenigsten eine Ahnung was das nun genau ist. Woher auch? In Medien wird das Wissen um die Krankheit als selbstverständlich angesehen; so wächst man auf, immer mit dem Wort Krebs im Ohr, dass man automatisch mit gefährlich verbindet, ohne jede Erklärung. Dabei ist es nicht sehr kompliziert und eigentlich sehr wichtig für das eigene Leben, wie das für andere. Das war einer der Gründe, wieso ich dieses Thema gewählt habe. Ich wollte mich näher damit befassen - es verstehen. Außerdem ist es eine sehr vielfältige Krankheit, die kein bisschen langweilig ist.

2. Was ist Krebs eigentlich?
Krebs ist eine Krankheit, die in den verschiedensten Arten auftreten kann. Der Name „Krebs“ geht auf einer der Ersten zurück, der die Krankheit Krebs erwähnt hat. Er schrieb von Knoten und Geschwüren, die nicht heilen wollten und verglich sie mit Krebsen. Ein anderer Begriff den viele mit Krebs verbinden ist ein Tumor. Eigentlich versteht man unter Tumor eine Gewebsschwellung, die nicht zwangsweise mit Krebs zu tun hat. Ein präziseres Wort wäre Neoplasie (=Neubildung).
Bei Krebs handelt es sich oft um körpereigene Zellen, die entartet sind und unkontrolliert wachsen. Krebszellen sind meistens mutiert und deswegen teilen sie sich viel öfter als eine gesunde Zelle. Man unterscheidet zwischen bösartigen (malignen) und gutartigen (benignen) Tumoren.

2.2 Einteilung der Krebsarten
Krebs wird mit der TNM- Klassifizierung eingeteilt.
T Das T steht für "Tumor". Hier wird beschrieben, wie groß der Tumor ist und ob er bereits benachbartes Gewebe oder benachbarte Organe befallen hat
N Das N bedeutet "Nodi". Das ist der lateinische Ausdruck für Knoten. Dabei werden Angaben dazu gemacht, ob und in wie vielen Lymphknoten in der Nähe des Tumors Krebszellen zu finden sind.
M Das M bezeichnet "Fernmetastasen" und gibt an, ob sich bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in andere Organe oder weit entfernte Lymphknoten abgesiedelt haben.

Durch den Zusatz von Zahlen nach den Buchstaben wird die genaue Ausdehnung des Krebses beschrieben: T0–T4, N0–N3, M0–M1. Je höher die Zahl, desto stärker hat sich der Krebs schon ausgebreitet.

3. Entstehung von Krebs

3.1 Risikofaktoren
Substanzen, die Krebs auslösen können werden Kanzerogene genannt. Die chemischen Bestandteile des Tabakrauchs sind prozentual betrachtet die am häufigsten Krebs verursachenden Substanzen. Ein weiteres Beispiel wäre Asbet, der bis zu den 70-ern als Baustoff verwendet wurde. Ebenso ist falsche Ernährung schwerwiegend für das erhöhte Risiko an Krebs zu erkranken. Insgesamt lassen sich 30% aller Krebserkrankungen auf ungesunde Ernährung zurückführen. Strahlung wirkt ebenfalls kanzerogen, vor allem UV-Strahlung, da diese die DNS direkt schädigt.
Man war bisher der Meinung, dass durch die Risikofaktoren die DNS geschädigt wird und dadurch Krebs entstand. Heute weiß man, dass der Ablauf komplexer ist. Wissenschaftler sprechen inzwischen von einem "Mehrstufen-Modell der Krebsentstehung".
Neben äußeren Risikofaktoren spielt die genetische Grundausstattung jedes einzelnen Menschen eine Rolle. Unterschiede führen auch zu einer von Mensch zu Mensch unterschiedlich hohen Anfälligkeit gegenüber Störungen der Zellteilung.
Bei Zellteilungen und vielen anderen an Wachstum und Regeneration beteiligten Vorgängen kann es zu Fehlern in der Erbinformation kommen, ohne dass erkennbare äußere Risikofaktoren einwirken.
In großen Teilen Afrikas und Asiens sind Viren allerdings ein schlimmeres Übel. Neben Papillomviren sind auch Hepatitis B- und C-Viren relevant, als Verursacher von Leberkrebs.
Bei Tumorviren unterscheidet man zwischen DNA- und RNA- Tumorviren. Die Transformation zur Krebszelle verläuft bei DNA- Tumorviren über Jahre, während sie bei RNA- Tumorviren wesentlich schneller verläuft.
Ca. 5% aller menschlichen Tumore sind auf genetische bedingte Anlagen oder Empfänglichkeiten für die Krankheit (genetische Prädisposition) zurückzuführen.

4. Die Krebszelle

4.1 Unterschiede zwischen Tumorzellen und gesunden Zellen
In unseren Genen gibt es drei wichtige Gruppen, die für die Zellteilung wichtig sind: die Onkogene, die Tumorsuppressor-Gene und die Reparaturgene. Alle drei kommen auch in gesunden Zellen vor und regulieren dort das Wachstum und die Differenzierung („Reifung“) der Zellen. Onkogene fördern das Zellwachstum, Tumorsuppressor-Gene unterdrücken es. Treten in diesen Genen Mutationen auf , greift der Körper ein und behebt die Schäden. Bei Krebszellen allerdings funktioniert das nicht, was unkontrolliertes Wachsen und Teilen der Zelle nach sich zieht.
Eine gesunde Zelle benötigt außerdem ein externes Signal um sich teilen zu können. Tumorzellen können sich auch ohne diesen Wachstumsfaktor teilen. Außerdem reagieren sich nicht auf wachstumshemmende Stoffe, im Gegensatz zu gesunden Zellen.
Ein weiterer Unterscheid ist, dass eine gesunde Zelle sich nicht mehr teilt, wenn die Enden der Chromosomen, die Telomere, zu kurz sind. Denn bei jeder Zellteilung verkürzen sie sich und begrenzen so die Anzahl der Teilungen. Bei einer Krebszelle funktioniert das nicht mehr.
Gesunde Zellen können auf Kommando Selbstmord begehen, wenn sie Schäden aufweisen (Apoptose). Krebszellen reagieren nicht mehr auf die Signale, die diesen auslösen sollen.
Entsteht neues Gewebe ist dieses von der Bildung von Blutgefäßen abhängig. Bei einem Erwachsenen ist die Menge und Verteilung der Blutgefäße weitgehend konstant, während Krebszellen die Bildung von Blutgefäßen selbst einleiten können (Tumorparenchym und Tumorstroma).
Normale Zellen wandern eigentlich nicht durch den Körper; sie bleiben in der Regel an einem Ort in unserem Körper (Ausnahmen bilden z.B. Blutzellen). Tumorzellen haben die Fähigkeit zur Metastasierung, das bedeutet sie können in umliegendes Gewebe einwachsen und sich zu anderen Stellen im Körper bewegen; sie „streuen“.

4.2 Metastasierung
Wenn Krebszellen metastasieren, also Tumorzellen in entfernte Körperregionen verschleppen, wachsen dort Tochtergeschwülste, die nichts mehr mit dem Primärtumor zu tun haben. Das passiert in drei Schritten: Dem Eindringen in die Metastasierungswege (Intravasation), dem Verschleppen der Tumorzellen und dem Austreten aus den Metastasierungswegen (Extravasation).
Damit Krebszellen streuen können, benötigen sie gewisse Eigenschaften die eine gesunde Zelle nicht besitzt. "Klebemoleküle", sogenannte Zelladhäsions-Proteine wie Catenine und Cadherine, halten Zellen normalerweise im Verband zusammen. Sind diese nicht vorhanden, kann sich eine Zelle leichter aus einem Verband lösen. Außerdem müssen die Zellen in der Lage sein die Basalmembran zu durchbrechen. Um das zu schaffen, geben sie proteinauflösende Enzyme ab, sogenannte Proteasen. Krebszellen können auch andere, in der Umgebung sitzende Zellen dazu anregen, diese Proteine abzugeben.
Viele Tumore besitzen oft bestimmte Zielorgane zu denen sie metastieren. Wissenschaftler vermuten, dass das mit Oberflächenproteinen zu tun hat und Tumoren nur in Organe metastieren können, die ebenfalls spezifischen Oberflächenproteine ähnlich ihrer besitzen.

4.3 Metastasierungswege
Tumorzellen können über verschiedene Wege zu ihrem Zielorgan metastasieren.
Bei der lymphogenen Metastasierung verbreitet sich der Tumor über die Lymphe mit Tumorwachstum in den nächstgelegenen Lymphknoten (Lympknotenmetastasen) und in den Lymphgefäßen. So gelangen Tumorzellen auch in den Blutkreislauf, da die Lymphe damit verbunden ist.
Bei der hämatogenen Metastasierung tritt die Tumorzelle in Blutbahnen ein und verbreitet sich so. Hier unterscheidet man noch in Unterkategorien, die von den weiterleitenden Gefäßen und Zielorganen abhängen, z.B8. der Lungen-Typ: Zellen vom Primärtumor in der Lunge gelangen über die linke Herzkammer (Ventrikel) in das Blutsystem und metastasieren in die Organe des großen Blutkreislaufs.
Die kavitäre Metastasierung bezeichnet das Wachstum eines Wachstums in einem Hohlraum des Körpers, nachdem der Tumor dort eingewachsen ist.
Abgelöste Zellen setzten sich mit sogenannten Integrinen an anderem Gewebe fest. Diese Substanz verbindet normalerweise Zellen untereinander, als auch mit der extra-zellulären Matrix, die zwischen den Zellen liegt.

4.4 Metastasen-initiierende Tumorzellen
Auch in einem Tumor gibt es verschiedene Zelltypen. So sprechen viele Beobachtungen dafür, dass Metastasen nur von Tumorstammzellen ausgehen. Tumorstammzellen benötigen eine spezifische Umgebung, eine Nische um sich zu teilen. Unter den vielen Zellen, die aus dem Primärtumor in die Blutbahn gelangen, befinden sich nur wenige, die die Entstehung von Metastasen auslösen oder "initiieren" können. Außerdem wächst nicht jede Zelle zu einer Metastase heran. Das kann verschiedene Gründe haben:
• Findet die Tumorzelle keine passenden Bedingungen, leitet sie die Apoptose, den Selbstmord ein.
• Aufgrund einer ungünstigen Umgebung bleibt die Zelle im Ruhestand.
• Die Zelle, die sich gelöst hat, ist keine Tumorstammzelle und kann keine oder nur wenige Tochterzellen bilden.

5. Diagnostik

5.1 Methoden zur Diagnostik
Bei der Suche nach Krebs werden verschiedene Methoden verwendet.

Röntgenuntersuchung:
Durch die Röntgenstrahlen wird der Körper „durchleuchtet“ .Die Strahlen den durchdringen Körper, werden aber von verschiedenem Gewebe abgeschwächt. Je mehr Strahlen durchkommen, desto schwärzer das Bild, das bedeutet, dass z.B. Knochen sehr hell abgebildet werden. Diese Methode wird oft bei der Suche nach Lungenkrebs (Thoraxröntgen), Metastasen oder Brustkrebs (Mammografie) verwendet. Mittels Kontrastmitteln kann man gewisse Bildstellen besonders hell oder dunkel darstellen, z.B. um veränderte Wandstrukturen des Magen-Darm-Traktes zu entdecken, die Tumore sein könnten.

Computertomografie (CT)
Bei dieser Methode wird der Körper Schicht für Schicht geröntgt, um die genaue Position und Ausdehnung des Tumors festzustellen. Der Patient liegt in einer Röhre, die um seine Längsachse fährt und sendet kegelförmige oder fächerförmige Röntgenstrahlen durch seinen Körper. Die Daten werden an einem Computer weitergeleitet, der die Daten zu millimeterdünnen Schnittbildern berechnet. Diese überlagern sich im Gegensatz zur einfachen Röntgenuntersuchung nicht.

Positronen-Emission-Tomografie (PET)
Die PET ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, dass Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar macht. Dem Patienten wird während der Untersuchung Traubenzucker gespritzt, der eine leichte radioaktive Strahlung hat. Der Zuckert reichert sich vor allem im Tumor schnell an und wird dort verstoffwechselt, da ein Tumor einen deutlich intensiveren Stoffwechsel hat. Durch einen Detektor wird die radiaktive Strahlung gemessen und in Bildmaterial umgewandelt. Zwar wird der Patient hier radioaktiver Strahlung ausgesetzt, aber diese ist jedoch sehr gering und nur von kurzer Dauer.

Ultraschall (Sonografie)
Hier wird durch einen speziellen Schallkopf hochfrequente Schallwellen in den Körper „gesendet“ und vom Gewebe unterschiedlich stark zurückgeworfen. So berechnet der Computer ein Bild, bei dem die unterschiedlichen Gewebetypen dargestellt werden. Beim Kontrastmittelultraschall werden kleine gasgefüllte Bläschen (Echokontrastverstärker) in die Blutbahn des Patienten gespritzt. Diese fangen im Ultraschallfeld an zu schwingen, was die Durchblutung des Gewebes sichtbar macht. Aufgrund typischer Durchblutungsmuster kann man nun erkennen, um welche Art von Tumor es sich handelt. Allerdings werden tief liegende Organe mit dieser Methode nicht erreicht, sodass spezielle Instrumente für Organe wie Prostata, Gebärmutter und Eileiter entwickelt wurden, die durch natürliche Körperöffnungen eingebracht werden und so Bilder liefern können.

Endoskopie (Spiegelung)
Über eine natürliche Körperöffnung wird ein dünner, biegsamer Schlauch, ausgestattet mit Spiegel, einer Lichtquelle und Kamera eingeführt, der Bilder vom Inneren eines Organes aufnimmt. So kann man schon kleineste Veränderungen entdecken, bevor Beschwerden auftreten.

Zell- und Gewebeproben
Ob ein verdächtiges Geschwulst wirklich Krebszellen enthält, muss das Gewebe untersucht werden. Durch eine Biopsie oder Punktion wird Gewebe entnommen und histologisch untersucht. Je nach Lage des Organs gibt es verschiedene Biopsie- Methoden: Herausstanzen eines Gewebezylinders (Stanzbiopsie), Ansaugen von Gewebe oder Zellen (Feinnadelbiopsie, Feinnadelpunktion), Entnahme von Gewebe mittels Skalpell (Exzisionsbiopsie) oder endoskopisch mit einer winzigen Zange.

Folgende Fragen kann der histologische Befund des Pathologen beantworten:
• Enthält die eingesandte Gewebeprobe Tumorzellen? Sind diese gut- oder bösartig?
• Welche Krebsart liegt vor?
• Stammen die Zellen aus dem Ausgangstumor (Primärtumor) oder handelt es sich um eine Metastase?

• Welchen Reifegrad (Differenzierung) hat der Tumor (sogenanntes „Grading“)?
• Welche Hinweise auf die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors ergeben sich?
• Tragen die Krebszellen besondere Merkmale, beispielsweise genetische Veränderungen oder Bindungsstellen (Rezeptoren) für Wachstumsfaktoren und Hormone, die zusätzliche therapeutische Optionen erlauben?

6. Behandlung

6.1 Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine der wichtigsten Behandlungsarten und beinhaltet die Therapie mit sogenannten Zytostatika, Zellgiften.
Hier werden bösartige Tumore mit zellzerstörenden Giften angegriffen, deren Wirkstoffe sich gegen Zellen richten, die gerade in der Teilungsphase sind. Da sich auch gesunde Zellen teilen können, werden auch diese angegriffen. Besonders intensiv ist deren Wirkung aber bei sich schnell teilenden Zellen. Deswegen sind Krebszellen auch anfälliger für die zerstörende Wirkung der Zytostatika.
Die Chemotherapie ermöglicht eine systemische, also den ganzen Körper betreffende Behandlung, im Gegensatz zu einer Operation. Die durch Infusion, Spritze oder ganz selten als Tablette verabreichten Stoffe verbreiten sich im ganzen Körper und zerstören Tumorzellen. Aufgrund der Blut-Hirn-Schranke können nur bestimmte Zytostatika das Gehirn erreichen. Eine lokale Chemo ist aber auch möglich, z.B. wird bei der transarterielle Chemoembolisation Wirkstoffe über die Leberarterie in die Leber geleitet und können gegen den Tumor dort wirken.
Insgesamt gibt es über 50 zytostatische Wirkstoffe, die alle die Tumorzellen in unterschiedlichen Stadien angreifen. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, werden oft mehrere Substanzen miteinander kombiniert. Beispiele für die Zytostatika sind:
• Alkylanzien Sie verbinden sich mit der DNA des Zellkerns und vernetzten seine Stränge oder brechen sie auseinander, sodass eine Weitergabe des Erbgutes unmöglich wird.
• Antimetabolite Sie ähneln körpereigenen Stoffen und werden deshalb in den Stoffwechselprozess eingebunden, wodurch die Zellteilung unterbrochen wird.
• Taxane Dieses pflanzliche Zytostatika wirkt auf die Mikrotubuli ein, die dafür sorgen, dass die Erbanlagen gleichmäßig auf die Tochterzellen verteilt wird. Durch die Versteifung der Fäden der Mikrotubuli und halten die Zellteilung praktisch an.

Meistens wird eine Chemotherapie mit einer OP oder Bestrahlung kombiniert. Das wird eine adjuvante Chemotherapie genannt. Ihr Gegenstück ist eine neoadjuvante Therapie, die vor einer Operation oder Strahlenbehandlung durchgeführt wird.
Eine Chemotherapie wird in Zyklen durchgeführt, also einem oder mehreren Tagen werden Zytostatika verabreicht mit darauffolgender Behandlungspause, die Tage, Wochen oder Monate dauern kann. Die Pausen sind dazu da, um angegriffenes gutartiges Gewebe wieder zu regenerieren. Durchgeführt werden im Schnitt vier bis sechs Zyklen.
Allerdings betrifft die Chemotherapie nicht nur bösartiges Gewebe, sondern auch Zellen die sehr schnell wachsen, wie z.B. Haarzellen, Schleimhäute und das Knochenmark. Folgen sind Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, Veränderungen der Blutwerte mit Blutarmut (Anämie), Blutgerinnungsstörungen und einem erhöhten Infektionsrisiko (Rückgang der weißen Blutkörperchen),Entzündungen der Mundschleimhaut, Appetitlosigkeit, Durchfall und Bauchschmerzen, anhaltende Erschöpfungszustände, Störungen des Konzentrationsvermögens und Beeinträchtigung des Gedächtnisses, Störungen des Menstruationszyklus bei Frauen, Schädigung der Keimdrüsen und Störung der Fortpflanzungsfähigkeit bei Frauen und Männern sowie eine Steigerung des Risikos für weitere Krebserkrankungen.
Wann die Nebenwirkungen auftreten kann ganz unterschiedlich sein, ebenso wie das Ausmaß der verschiedenen Nebenwirkungen. Meistens ist das alles von den verwendeten Zytostatika abhängig.

6.2 Operationen
Bei vielen Krebsarten ist eine Entfernung des Tumors möglich und je nach Stadium kann sie sogar heilend sein (Wenn in den ersten fünf Jahren nach der Behandlung keine Rückerkrankung auftritt, spricht man von Heilung).
Wichtig ist dass die OP so umfangreich wie nötig, aber so schonend wie möglich abläuft. Im Idealfall wird der Tumor vollständig entfernt, aber das umliegende Organ in seiner Funkrion nicht beschädigt.
Neben der normalen, offenen Operation gibt es immer mehr Operationstechniken eingeführt, die schonender sind und als minimal-invasiv bezeichnet werden. Diese haben oft Vorteile, da sie weniger schmerzhaft sind und die Patienten sich schneller erholen können.

6.3 Strahlentherapien
Die Strahlentherapie wird nur lokal angewendet, also tritt die tumorzerstörende Wirkung nur innerhalb des Bestrahlungsfeldes auf. Bei der Strahlentherapie werden die Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz der Zellen, sodass die Zellteilung aufhört und die Zellen untergehen. Die Tumoren werden kleiner oder verschwinden sogar. Allerdings werden auch gesunde Zellen angegriffen, die sich allerdings wieder regenerieren können. Deswegen wird die Strahlentherapie in einzelne Sitzungen aufgeteilt, sodass sich der Körper wieder erholen kann.
Natürlich gibt es noch viele verschiedene Möglichkeiten für die einzelnen Erkrankungen und unterschiedliche Methoden die Strahlentherapie anzuwenden, aber das wäre zu kompliziert.
Die Nebenwirkungen bei der Strahlentherapie sind im Kopf-Hals-Bereich sind Schleimhautentzündungen im Mund oder in der Speiseröhre sowie Hautrötungen an den bestrahlten Körperregionen. Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können Nebenwirkungen bei einer Bestrahlung des Bauchbereichs sein. Bei einer Hirnbestrahlung kann es zum Haarverlust kommen. Eine Bestrahlung kann auch die Ursache für Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit sein, aber auch diese Symptome sind meist nur vorübergehend.

6.4 Hyperthermie-Behandlungen
Bei der Hyperthermie wird der Körper für ungefähr eine Stunde kontrolliert auf 43°C gebracht. In der Regel reagieren Krebszellen auf Wärme empfindlicher als gesunde Zellen, sodass sie bei einer Temperatur von ca. 42°C bereits absterben. Grundsätzlich wird die Therapie mit einer Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt. Auch hier gibt es wieder verschiedene Methoden, aber meistens werden elektromagnetische Wellen zur Erwärmung genutzt.
Grundsätzlich wird diese Behandlung sehr gut vertragen, wenn die Wärme manchmal auch als Schmerz empfunden wird und es sehr selten zu Verbrennungen kam. Allerdings wird der Tumor nur selten zum Schrumpfen oder ähnlichem gebracht, da die Behandlung eher der Linderung der Beschwerden dient. Allerdings sind alle Effekte der Behandlung nicht von langer Dauer, da der Krebs oft wieder streut.

6.5 Knochenmark- und Blutstammzellentransplantation
Wenn bei Leukämie oder Lymphomen alle bisher angewandten Therapien keine Wirkung zeigen, ist eine Transplantation von Knochenmark- oder Blutstammzellen oft die einzige Chance für diese Patienten.
Blutstammzellen sind die Zellen, aus denen sich rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen entwickeln. Der Patient wird mit einer hoch dosierten Strahlentherapie behandelt, sodass das gesamte Knochenmark zerstört wird. Dann werden gesunde Stammzellen per Transfusion übertragen, damit sie wieder in das Knochenmark wandern, wo sie wieder gesunde und funktionstüchtige Blutzellen bilden.
Man unterscheidet zwischen einer autologen Transplantation oder einer allogenen. Bei der autologen wurden dem Patienten zuvor eigene Zellen entnommen, die ihm nun wieder übertragen werden. Allerding besteht hier wieder die Gefahr, dass kranke Zellen ebenfalls überlebt haben und die Krankheit wieder ausbricht.
Bei der allogenen Transplantation empfängt der Patient Zellen eines fremden Spenders. Dabei müssen gewisse Merkmale des Gewebes möglichst übereinstimmen, damit die Abwehrreaktion nicht zu stark ausfällt.
Die Stammzellen können entweder über den zirkulierenden Blutkreislauf entnommen werden oder direkt über das Knochenmark.
Bei Stammzellspenden besteht die Gefahr, dass die Spende nicht anwächst und vom Körper und abgestoßen wird. Diese Reaktion richtet sich hauptsächlich gegen Leber, Darm und Haut des Patienten und kann lebensgefährlich sein.
Nach der intensiven Bestrahlung des Patienten ist sein Immunsystem so gut wie außer Kraft gesetzt, sodass er über Wochen oder Monate extrem infektionsgefährdet ist. In dieser Zeit muss er sich in einer Sterileinheit befinden, zu der außer Ärzten und Pflegepersonal nur wenige Personen in Schutzkleidung und mit Mundschutz Zutritt haben.
Außerdem kann sich die intensive Bestrahlung auch auf die Fruchtbarkeit des Patienten auswirken.

Quellenverzeichnis

Onkologie, von der Serie Basics, 3. Auflage, Hannes Leischner
https://www.krebsgesellschaft.de/
https://www.krebsinformationsdienst.de/
Bilder:
http://www.scilogs.de/wblogs/gallery/53/krebsneudeutschi.jpg
http://karden.webseiten.cc/fileadmin/customers-data/_processed_/csm_lymphsystem_a001957c22.jpg
http://www.strahlentherapie-neckarsulm.de/praxis/img/Truebeam_Strahlentherapie-Neckarsulm.jpg
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/diagnosemethoden/positronen-emmission-tomografie-pet-bei-krebs.html



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