Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

E. T. A. Hoffmann: Der Nussknacker- Interpretation - Referat




E. T. A. Hoffmann
„Nussknacker und Mausekönig“



1. Zum Buch

E. T. A. Hoffmann, Nussknacker und Mausekönig
erschienen 1816
Insel – Bücherei, Frankfurt am Main, Nr. 1216, 1985
100 Seiten
Textgrundlage: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: Werke
Illustriert von Monika Wurmdobler




E. T. A. Hoffmanns Erzählung „Nussknacker und Mausekönig“ war ursprünglich für Marie Hitzig, die Tochter eines Freundes gedacht. Sie handelt von der siebenjährigen Marie Stahlbaum, die von ihrem unheimlichen Paten Droßelmeier an Heiligabend in einen Kampf zwischen einem Nussknacker und dem Mausekönig verwickelt wird und aufgrund des Märchens über die verhexte Prinzessin Pirlipat und die Zaubernuss Krakatuk durchs Mandel- und Rosinentor ins Puppenreich eintritt und zum Marzipanschloss in der Hauptstadt Konfektburg reist, um den Neffen Drosselmeiers zu erretten. Das Werk gehört zu den großen Klassikern der Kinderbuchliteratur.

Das im Jahr 1962 verfasste Märchen ist eine Weihnachtsgeschichte, die wie viele Werke E. T. A. Hoffmanns auch Elemente des Übernatürlichen, Unheimlichen und Rätselhaften enthält, die Angst und Krankheit auslösen.
Die zahlreichen farbigen Bilder erzielen eine besondere Illusion der Vermengung von Traum, Wahn und Wirklichkeit und lassen wohl auch Kindern den Schrecken leichter ertragen.


1.1 Zusammenfassung

Fritz und Marie warten auf das Christkind. Wie jedes Jahr herrscht eine geheimnisvolle und ganz besondere Stimmung. Endlich öffnen sich die Türen zum festlich geschmückten Weihnachtszimmer, und die Kinder nehmen ihre Geschenke entgegen. Darunter ist neben Zinnsoldaten und Puppen auch ein von ihrem Paten Drosselmeier selbst angefertigtes, mechanisch betriebenes Puppenhaus. Auf den zweiten Blick entdeckt Marie einen hässlich aussehenden Nussknacker, den sie wegen seines gutmütigen Gesichtsausdruckes sofort lieb gewinnt und nicht mehr aus der Hand geben will. Als nach einem langen Abend die Familie schließlich zu Bett gegangen ist, erwacht das Weihnachtszimmer zu einem anderen Leben.
Marie spielt mit den Puppen, als es im ganzen Zimmer zu rascheln beginnt. Die Standuhr beginnt zu schnurren, kann aber nicht Zwölf schlagen, weil eine große, eulenähnliche Gestalt sich darauf ausgebreitet hat und die Uhr am schlagen hindert. Die Gestalt, die Marie sofort an ihren Paten Drosselmeier erinnert, beginnt einen Vers zu singen: „Uhr, Uhre, Uhre, Uhren, müsst alle nur leise schnurren, leise schnurren- Mausekönig hat wohl ein feines Ohr,… Glöcklein schlag an, … bald ist es um ihn getan!“ (S. 24f).


Wie auf Kommando kommen aus allen Ecken Mäuse hervor. Die Puppen im Spielzeugschrank erwachen zum Leben. „Wie von unterirdischer Gewalt getrieben“ gräbt sich eine siebenköpfige Maus aus dem Fußboden hervor. Es handelt sich um den Mausekönig, zu erkennen durch sieben Kronen. Die Mäuse bilden eine Armee und beginnen eine erbitterte Schlacht gegen die Spielzeugsoldaten und Puppen, indem sie sich gegenseitig mit Knallerbsen bombardieren. Der Nussknacker führt die Spielzeugsoldaten an.
Als Glücksbringer trägt er ein Bändchen von Marie, während er das ihm von der Puppe Klara angebotene ablehnt. Marie und die Puppen beobachten voller
ängstlicher Spannung die Schlacht der Zinnsoldaten und Mäuse. Als die Armee des Mäusekönigs die Überhand gewinnt, kommt Marie dem geliebten Nussknacker zu Hilfe, indem sie ihren Schuh mitten in die Schlacht schleudert und so die Tiere verjagt. Die Puppen sind inzwischen in Ohnmacht gefallen. Marie verletzt sich am Ellbogen indem sie in die Glasscheibe des Spielzeugschranks gerät und sinkt bewusstlos zu Boden.
Als Marie am nächsten Tag erwacht, glaubt ihr niemand die Geschichte über ihre Erlebnisse der vergangenen Nacht. Die Ärzte schreiben ihre „Fantasien“ einem Wundfieber zu. Auch Marie zweifelt inzwischen daran, dass die Schlacht tatsächlich stattgefunden haben soll. Oft ist ihr jedoch, als spräche der Nussknacker zu ihr: „Marie, teuerste Dame, Ihnen verdanke ich viel, doch noch mehr können Sie für mich tun!“ (S. 37).
Als Marie Drosselmeier auf dessen Anwesenheit in der vergangenen Nacht anspricht, beginnt dieser sich wie eine hüpfende Drahtpuppe aufzuführen und singt erneut einen Vers: „Perpendikel musste schnurren – picken – wollte sich nicht schicken - … - Puppenmädel sei nicht bang! – schlagen Glöcklein, ist geschlagen, Mausekönig fortzujagen, kommt die Eul´ im schnellen Flug…“ (S. 38f).
Der Obergerichtsrat Drosselmeier erzählt Marie nun an drei Abenden folgende Geschichte über die Angelegenheiten des Nussknackers und des Mausekönigs, „die Geschichte von der harten Nuss“:
Die Geschichte spielt am Hof eines Königs, dessen wunderschöne Tochter Pirlipat soeben geboren worden ist.
Eines Tages findet eine Feierlichkeit am Hof statt. Bei der Wurstherstellung in der Küche füttert die Königin des Hofs Frau Mauserinks, die Königin im Reich Mausolien und deren sieben Söhne mit Speck.
Beim Essen fühlt sich der König plötzlich nicht wohl, er jammert und schluchzt. Der Grund: Zu wenig Speck ist für die Würste übrig geblieben.
Man beschließt, sich an der Mäusefamilie zu rächen und beauftragt den Hofuhrmacher Drosselmeier damit. Dieser erfindet mechanische Mausefallen, und die Söhne Frau Mauserinks werden hingerichtet. Der Hof fürchtet nun die Rache Frau Mauserinks, „Gib wohl acht, Frau Königin, dass Mausekönigin dir nicht dein Prinzesschen entzwei beißt!“ (S. 47)
Fortan lässt die Königin Prinzessin Pirlipat ständig bewachen. In der Nacht beschützen sechs schnurrende Kater das Mädchen, denn Drosselmeiers Maschinen erfüllen ihren Zweck nicht.
Eines Nachts kommt Frau Mauserinks zur Wiege des Kindes und verwandelt das schöne Mädchen in eine hässliche, unförmige, bärtige Gestalt, mit großem Kopf und kleinem Körper.
Der König ist außer sich und befiehlt dem Hofuhrmacher Drosselmeier, binnen vier Wochen die Prinzessin in ihren ursprünglichen Zustand zurück zu verwandeln. Er droht ihm mit dem Tod, sollte er es nicht schaffen.
Dieser schraubt die Prinzessin auseinander, besieht sich das Innenleben und weiß nicht zu helfen. Die Prinzessin beginnt bald, Nüsse zu knacken.
Zusammen mit dem Hofastronomen entdeckt Drosselmeier, dass die Prinzessin den süßen Kern der harten Nuss Krakatuk essen muss, um den Zauber zu lösen. Die Nuss muss von einem Mann, der noch nie rasiert wurde und noch nie Stiefel getragen hat, aufgebissen werden und mit geschlossenen Augen überreicht werden. Wenn er sieben Schritte rückwärts gegangen ist, ohne zu stolpern, darf er die Augen wieder öffnen.
Nuss und Nussknacker zu finden, stellt sich als schwierig heraus. Schließlich „klopften die beiden die Pfeifen aus und gingen schnurgerade in einem Strich fort, aus dem Walde mitten in Asien, nach Nürnberg.“ (S. 56)
Sie finden die Nuss Krakatuk bei Drosselmeiers Vetter, der die Nuss einst zur Weihnachtszeit von einem fremden Mann mit einem Sack voller Nüsse gekauft und vergoldet hatte. Der Sohn des Vetters erklärt sich bereit, die Nuss zu knacken und zu überreichen. Als Lohn soll dieser die Prinzessin und die Nachfolge im Reich bekommen.
Im Rahmen einer Zeremonie knackt der Junge die Nuss. Die Prinzessin ist erlöst, der Junge jedoch verwandelt sich, als er beim Rückwärtsgehen über Frau Mauserinks stolpert, in eine ebenso missgestaltete Figur wie zuvor noch die Prinzessin eine gewesen ist.
Der siebenköpfige Mausekönig, Sohn der Frau Mauserinks, soll seine Mutter nun rächen. Die Missgestalt des durch den Unfall entstandenen Nussknackers kann nur dann verschwinden und er wieder zum Menschen werden, wenn er den Mausekönig töten kann und eine Frau findet, die ihn trotz allem liebt.

Marie ist nach der Erzählung Droßelmeiers klar, dass ihr Nussknacker der verzauberte König des Puppenreichs ist.
Der Mausekönig erscheint nun häufiger und verlangt alle Süßigkeiten von Marie, andernfalls wolle er den Nussknacker zerbeißen. Marie ist fest entschlossen, dem Nussknacker zu helfen und gibt so ihre sämtlichen Süßigkeiten an den Mausekönig ab. Als die Forderungen des Mausekönigs steigen, versuchen Marie, ihr Bruder Fritz und Droßelmeier, mittels einer von Drosselmeier angefertigten Mausefalle den Mausekönig zu fangen. Doch ihre Versuche scheitern.
Der Nussknacker, der inzwischen auch bluten und „erwarmen“ kann, spricht nun öfter mit Marie und bedankt sich für ihre Hilfe. Er verlangt ein Schwert, mit dem er dann auch in der folgende Nacht den Mausekönig zu erlegen vermag. Er schenkt Marie dessen sieben goldene Kronen und bittet sie, ihm zu folgen.
Sie gehen zum Kleiderschrank, steigen durch den Ärmel und den Kragen eines Pelzmantels und gelangen so ins Puppenreich, das völlig aus Süßigkeiten besteht. Über die Kandiswiese gehen sie durch das „Mandeln- und Rosinentor“ in den Weihnachtswald. Von dort aus gelangen sie nach Pfefferkuchenheim am Limonadenstrom, mit seinen wegen Zahnschmerzen ständig schlecht gelaunten Bewohnern.
Über den Rosensee führt der Nussknacker die begeisterte Marie zur Hauptstadt Konfektburg. Die Stadt ist bevölkert von Hunderten verschiedenster Leute, die alle die meiste Zeit über fröhlich und glücklich zusammenleben. Der Nussknacker wird sogleich als Prinz begrüßt. Das einzige, was die Bewohner der Stadt fürchten, ist eine unbekannte Macht, die sie „Konditor“ nennen. Sie glauben, diese Macht könne mit den Menschen machen, was sie wolle, deshalb haben sie großen Respekt vor ihr. Die Bewohner der Stadt leben jedoch auch nicht in völliger Idylle. So mussten sie ein ganzes Stadtviertel an den Riesen Leckermaul abgeben, damit dieser nicht das Marzipanschloss verspeise.
Der Nussknacker und Marie werden von des Nussknackers Schwestern, den Prinzessinnen im Schloss empfangen und zum Essen eingeladen. Plötzlich schläft Marie ein und erwacht in ihrem Bett.
Sie erzählt ihren Eltern von den Dingen, die sie während der Nacht gesehen hat. Als diese sie auslachen, holt sie als Beweis die sieben Kronen des Mausekönigs hervor. Als die Eltern ihr nicht glauben, sondern zu erfahren verlangen, woher die Kronen tatsächlich kommen, kommt ihr der Pate Drosselmeier zu Hilfe, indem er behauptet, die Kronen stammten von seiner Uhrkette und er habe sie Marie zu ihrem Geburtstag geschenkt.
Eines Tages kommt der Neffe Drosselmeiers, der große Ähnlichkeit mit dem Nussknacker hat, zu Besuch. Als er und Marie allein sind, erzählt er ihr, er habe endlich seine eigentliche Gestalt wieder gefunden, weil er von ihr trotz seines Aussehens geliebt wurde. Er bittet sie, mit ihm ins Puppenreich zu kommen und ihn zu heiraten. So wird Marie die Frau des Nussknackers und Herrscherin im Marzipanschloss, in einer Welt, „in der man die allerherrlichsten, wunderbarsten Dinge erblicken kann, wenn man nur darnach Augen hat“ (S. 100).






2. Interpretation

2.1 Realität oder Traum?

Die Frage, die sich dem Leser beim Lesen der Geschichte als erstes aufdrängt, ist die, ob sich das Ganze tatsächlich ereignet hat oder nur der Fantasie von Marie zuzuschreiben ist.
Typisch für Hoffmanns Werke ist das gleichzeitige Vorhandensein unterschiedlicher Wirklichkeitsebenen: Auf der einen Seite die Realität, auf der anderen Seite Fantasie und Traum.
Im Fall von „Nussknacker und Mausekönig“ bricht die Welt des Fantastischen immer wieder in die reale Welt ein.
Die Geschichte beginnt mit der realistischen Schilderung des Weihnachtsabends und geht mit der mitternächtlichen Schlacht plötzlich ins Fantastische über.
Sobald Marie am nächsten Morgen erwacht, befindet der Leser sich wieder in der realistischen Alltagswelt und wird im Unklaren darüber gelassen, ob die Ereignisse der Nacht tatsächlich stattgefunden haben oder nur Maries Fieberträumen entspringen.
Das von Drosselmeier eingeschobene Märchen mit der Geschichte des Nussknackers klärt zwar die komplexen Zusammenhänge der Handlung auf, andererseits sind die unterschiedlichen Wirklichkeitsebenen danach noch schwerer zu unterscheiden. Der Nussknacker ist Maries Spielzeug, lebende Figur bei ihren nächtlichen Abenteuern und gleichzeitig eine Schlüsselfigur im eingelegten Märchen; später taucht er dann in der realistischen Ebene als das auf, was er auch im Märchen schon war: Als Neffe des Paten Drosselmeier.
Der Leser wird bis zum Schluss im Unklaren darüber gelassen, wie dieser Einbruch zu deuten ist – als Traum oder Einbildung der Hauptperson oder als existente Welt. Das, was Marie erlebt, wird von den Eltern immer wieder in Frage gestellt. Auf der anderen Seite scheint durch einzelne Indizien auf der Alltagsebene das fantastische Geschehen immer wieder bestätigt zu werden. So sind zum Beispiel Maries Süßigkeiten, die der Mausekönig als Opfer für die Rettung des Nussknackers verlangt, tatsächlich verschwunden, und die sieben Kronen, die der Nussknacker dem Mausekönig abnimmt, findet Marie tatsächlich in ihrem Zimmer. Die Realität dieser „Beweisstücke“ wird natürlich wieder von den Eltern in Frage gestellt. Auch die Hilfe des Paten Drosselmeier, der behauptet, er habe Marie die Kronen geschenkt, wird wieder dadurch fraglich, dass sich niemand an ein solches Geschenk erinnern kann, sowie auch durch die Rolle, die dem Paten Drosselmeier in der Geschichte zukommt.

Am Schluss überwiegt die Existenz des Fantastischen über die Alltagswelt, Marie wird vom Nussknacker ins Puppenreich entführt. Ein für Märchen typischer Schluss. Dazu später mehr.


2.2 Die Rolle des Paten Droßelmeier

Dem Paten Droßelmeier kommt in der Geschichte eine Doppelrolle zu. Auf der realistischen Ebene ist er der respektable Obergerichtsrat, gleichzeitig ist er bei der Puppenschlacht anwesend und nimmt zugleich noch eine wichtige Rolle in dem von ihm erzählten Märchen ein. Auch das trägt zur Vermengung der Wirklichkeitsebenen bei.
Es stellt sich die Frage, ob Hoffmann vielleicht sich selbst in der Rolle des Paten Drosselmeier dargestellt hat.
Aus verschiedenen Biographien Hoffmanns geht hervor, dass er mit dem Alltag seines eigenen Lebens als Jurist nicht sonderlich zufrieden war und daher die Kunst als Zerstreuung nutzte. Es ist anzunehmen, dass er sich zeitweise von seinen Aufgaben erdrückt fühlte und daher seine sämtliche kreative Energie für seine Kunst verwandte (Sublimation). Er konnte sich so eine eigene Welt schaffen, in der er weitestgehend selbst bestimmen konnte, ein Privileg, das alle Autoren bei ihren Werken in Anspruch nehmen können.
Vergleichbar mit der Position eines Autors ist auch die Rolle Drosselmeiers. Er ist weitestgehend verantwortlich für die Geschehnisse. Durch sein Erscheinen fällt die fantastische Welt in die reale ein, ebenso unter seiner „Führung“. Er hat die Fäden in der Hand und kann bestimmen, was passiert. So hätte er in der Nacht der Schlacht auf der Uhr sitzend jederzeit eingreifen können und alles beenden, ebenso einfach konnte er abwarten. Ohne Drosselmeier, der Marie seinen zum Nussknacker verzauberten Neffen schenkte, wäre die Geschichte nie aufgekommen. Es ist auch zum Teil an ihm, zu bestimmen, wie weit die Verhältnisse um die fantastischen Geschehnisse aufgeklärt werden oder ob sie völlig im Dunkeln bleiben. In der Nacht der Schlacht erscheint er als Eule. Die Eule steht in Fabeln symbolisch für Weisheit und Klugheit.
Das könnte auf den Wunsch Hoffmanns schließen lassen, auch in seinem Wirklichen Leben die Fäden in der Hand zu behalten, nie die Kontrolle zu verlieren.


2.3 Die Rolle des Nussknackers

Ebenso ist in Erwägung zu ziehen, dass Hoffmann sich statt als Pate Drosselmeier, oder zugleich in der Rolle des Nussknackers porträtiert haben könnte.

Dazu muss man sich fragen, welche Rolle dem Nussknacker zukommt.
Er ist das Element, das die Geschichte am Laufen hält. Er ist unfreiwillig Teil der Ereignisse, denn er ist das Mittel zum Zweck: Er sollte die Prinzessin aus ihrer Verwünschung befreien und gerät dabei versehentlich in den Sog der Ereignisse. Er ist fortan ungeliebt, kalt und hart, also im wahrsten Sinne des Wortes „hölzern“. Erst als er von Marie angenommen und geliebt wird, wird er zunehmend menschlicher: Er kann bluten, erwärmt sich in Maries Hand und spricht immer häufiger mit ihr.

Das lässt sich m. E. auch auf Hoffmann beziehen und natürlich auf Menschen allgemein. Hoffmann selbst wurde sicher häufig von Selbstzweifeln geplagt und suchte so eine Zuflucht in der Kunst, einer Welt, die er selbst schuf, in der er bestimmen konnte und in der er eine Rolle seiner Wahl einnehmen oder, je nach Belieben, einfach zuschauen konnte.
Die meisten Menschen kennen Selbstzweifel, Ängste, und die
Sorge, Ansprüchen, die an sie gestellt werden, nicht gerecht werden zu können. Das alles spiegelt der Nussknacker wieder. Wenn Menschen spüren, dass sie trotz aller Widrigkeiten akzeptiert und geliebt werden, verfliegen Ängste und Zweifel und die emotionale Seite hat wieder Raum und kann die aktive Bewältigung wieder stützen statt sie zu hemmen.

Ein interessanter Punkt in diesem Zusammenhang ist seine Liebe zu Marie. Die Zuneigung der Puppe Klara verschmäht er, seine Liebe zu Marie dagegen nimmt ihn völlig ein. Es wird nicht wirklich klar, wie alt der Nussknacker ist: Weder, wie alt er zum Zeitpunkt seiner Verwünschung war, noch, wie lange er sein Dasein als Nussknacker bereits gefristet hat und wie alt er ist, als er wieder zum Menschen wird.
Nach meiner Schätzung war er zum Zeitpunkt seiner Verwünschung mindestens 15 Jahre alt (Es wurde ein junger Mann gesucht, und hat sich auch vorher schon mit jungen Damen beschäftigt, die auch Interesse an ihm zeigten). Er verliebt sich nun in die gerade siebenjährige Marie, heiratet sie sogar und nimmt sie mit sich ins Puppenreich.

Auf der einen Seite ist es leicht, das zu kritisieren. Auf der anderen Seite ist in Erwägung zu ziehen, dass Marie trotz ihres zarten Alters vielleicht „größer“ ist als alle anderen Personen der Geschichte. Um das zu erklären, müssen wir davon ausgehen, dass die Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben. Marie ist dann die einzige Person, die nicht zu voreingenommen ist, die Umstände zu erkennen; etwas, wozu die anderen Figuren nicht in der Lage waren. Man kann demnach sagen, es handle sich hier um eine Form „innerer Größe“. Gehen wir allerdings davon aus, die Ereignisse entspringen nur Maries Fantasie, ist die ganze Überlegung nichtig.

Der Umstand mit dem Altersunterschied lässt auch den Gedanken zu, dass der Nussknacker Ähnlichkeit mit Hoffmann selbst aufweist, der eine 16 Jahre jüngere Frau heiratete.

Es ist jedoch wohl sicher, dass ein Autor, der ein Buch schreibt, sich in die Gefühle jeder der Figuren hineinversetzt und so in jeder der Figuren ein Stück von Hoffmann, wie auch von einem Großteil aller anderen Menschen, stecken muss.


2.4 Frauen

Das Frauenbild, das die Geschichte schafft, ist ein wichtiger Punkt. Es lässt Rückschlüsse zu auf das Bild von Frauen, das Hoffman hatte und seine Meinung darüber, ebenso hat die Zeit, in der die Geschichte entstand, Einfluss darauf.
Frauen, die in der Geschichte auftauchen, sind zunächst die Puppen Klara und Trutchen, Prinzessin Pirlipat und natürlich Marie.
Die beiden Puppen entsprechen zunächst dem allgemeinen Bild einer schwachen, wenig belastungsfähigen Frau. Während der Schlacht im Spielzimmer laufen die Puppen besorgt umher und „ringen sich die Händchen wund“, zunächst aus Sorge um ihr eigenes Leben und auch um das der Männer: Die Frau mit der mütterlichen Ader. Eine der Puppen verliebt sich sogleich in den Nussknacker, der in dieser Situation ausnehmend stark erscheint, Kontrolle über die Geschehnisse behält und furchtlos in den Kampf zieht. Das scheint dem damals und zeitweise auch heute noch üblichen allgemeinen Bild der Frau zu entsprechen.

Die nächste Frau, der wir begegnen, ist die Prinzessin Pirlipat. Sie ist Auslöser des ganzen Übels. Sie war in Not und musste von einem Mann gerettet werden, der daraufhin ihretwegen ins Unglück gestoßen wurde. Das Gleiche gilt natürlich auch für Frau Mauserinks. Sie ist die Wurzel allen Übels, die böse Instanz. Im Lauf der Geschichte wird allerdings die Ausführung der schlechten Taten ihrem Sohn überlassen, also wiederum einem männlichen Wesen.
Die wohl wichtigste Rolle kommt allerdings Marie zu. Sie hat zunächst einmal eine Art „Übermacht“ über die Geschehnisse im Puppereich. Während der Schlacht im Spielzimmer sieht sie zu und kann lenkend eingreifen, was sie auch tut, indem sie den Schuh wirft und die Schlacht so beendet. Ihre Position ist vergleichbar mit der eines Forschers, der fasziniert Mikroben unter dem Mikroskop betrachtet. Er käme wohl seltener auf die Idee, einzugreifen, selbst wenn er das könnte.

Gerade zu der Zeit, in der die Geschichte entstand, waren Frauen in Machtpositionen wohl eher selten. Nicht nur dass Marie den Verlauf des Ganzen völlig hätte bestimmen können, sie hat den „starken“ Nussknacker auch gerettet, der ihr von ihrer Position aus natürlich schwach und hilfsbedürftig vorkommen musste.
Andererseits war Marie zunächst nicht fähig einzugreifen, weil sie zu schockiert war von den Ereignissen. Andernfalls hätte sie den Mausekönig sofort auf die eine oder andere Art vernichten können: Wieder ein Zeichen für die damals für Frauen übliche „mentale Schwäche“.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird Marie immer weiter in die phantastische Welt hinein- und aus ihrer Machtposition hinausgezogen. Auslöser dafür ist der Nussknacker. Er verschafft sich mehr und mehr Macht über die Geschehnisse, indem er Marie zu dem macht, was er selber ist.

Wenn wir wieder in Erwägung ziehen, dass Hoffmann sich selbst in der Rolle des Nussknackers sehen könnte, kann das ein Zeichen dafür sein, dass er sich auch in seinem Leben mehr starke Frauen gewünscht hätte. Er vermied den Kontakt zu Frauen weitgehend, es ist also davon auszugehen, dass sein Bild einer Frau dem damals üblichen entsprach: schwach, hilfsbedürftig usw.
Möglicherweise war er selbst mental und emotional eher schwächlich und hatte unbewusst den Wunsch nach einer Frau, die ihn beschützt und ihm hilft, bei der er sich anlehnen kann, die Verständnis hat, wie Marie den Nussknacker versteht, ohne dass er sich selbst äußert.
Auf der anderen Seite hatte er vermutlich auch Angst davor, die Kontrolle über alles zu verlieren, was daraus zu schließen ist, dass der Nussknacker sich die größere Machtposition verschafft.


2.5 Das Puppenreich – parallele oder untergeordnete Welt?

Wie verhält es sich eigentlich tatsächlich mit der Idee vom idyllischen Puppenreich?
Parallele Welten dieser Art sind typisch für Fantasiegeschichten und Märchen. Aber warum ist das so? Ich denke Hoffman, suchte eine Möglichkeit, dem Alltag zu entkommen, indem er in seinen Geschichten solche Reiche schuf. Erzählungen dieser Art bieten dem Leser eine willkommene Pause, eine Zuflucht aus dem anstrengenden Alltag. Das ist ein schöner Traum am Rande, womit sich der Kreis schließt und wir wieder bei der Symbolik der Nuss ankommen.
Dieser Gedanke kann noch weitergeführt werden. Vorstellbar sind zwei Optionen für die Bedeutung des Puppenreichs. Die erste Option wäre die Vorstellung, das Puppenreich sei tatsächlich eine zweite Welt, die parallel zu der realen existiert, in die wir überwechseln können.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, sich vorzustellen, das Puppenreich sei nur eine andere Form der realen Welt, eine, in die man nicht „eintauchen“, in die man aber gelangen kann, indem man unsere reale Welt mit anderen Augen zu sehen versucht.
Trotz aller Unberührtheit und Schönheit weist das Puppenreich doch Ähnlichkeiten mit der realen Welt auf. So sind die Bewohner von Pfefferkuchenheim nie glücklich, obwohl sie alles haben, was wir uns nur wünschen: Ruhe, wenig Sorgen und jede menge Süßigkeiten; etwas, womit wir heute psychische Beruhigung verbinden. Mehr noch, das alles führt ja eben zu ihrer Unzufriedenheit. Sie haben davon im Überfluss. Ähnlich ist es auch in der realen Welt.
Auch die Bewohner im Puppenreich führen Krieg untereinander. Entweder gegen eine andere Stadt oder den Riesen Leckermaul. Ebenso wie wir glauben die Menschen an eine höhere Macht, in ihrem Fall „Konditor“ genannt.
Obwohl die Menschen so verschieden sind und trotzdem augenscheinlich glücklich und fröhlich zusammenleben, haben sie Hierarchien. So scheint es sehr empörend, dass eine höhergestellte Person von einem „Hanswurst“ überrannt wird.

Also muss die Idee von dieser fantastischen Welt gar nicht zwangsläufig von der anderen, realen Welt getrennt werden. Vielmehr ist das Puppenreich eine andere „Sichtweise“ der realen Welt. All das Schöne, was das Puppenreich bieten kann, können wir auch in unserer Welt finden. Auf der anderen Seite ist auch alles Schlechte aus unserer Welt im Puppenreich zu finden. Die Geschichte endet mit dem Satz: „… wo man allerlei Wunderbares entdecken kann, wenn man nur Augen darnach hat“.

Ich sehe diese Möglichkeit der Sichtweise auch darin bestätigt, dass die Bewohner des Puppenreichs an die höhere Macht „Konditor“ glauben, die mit ihnen alles machen kann, was sie will. Nun entsteht leicht die Vorstellung, das Puppenreich sei vergleichbar mit einem Lebkuchenhaus, das wir uns ins Regal stellen. Es entsteht die Vorstellung, das Puppenreich sei eine kleine Form von Leben, eine Gesellschaft innerhalb unserer größeren, ähnlich dem organisierten Leben in einem Ameisenhaufen, bei dem es fraglich ist, ob die Ameisen von der größeren Welt, in welcher sich ihre kleine befindet, wissen. Ebenso wissen die Bewohner des Süßigkeitenlandes nicht, dass es noch eine größere Welt gibt; sie wissen nur, dass da etwas ist. Das ergibt wieder eine Parallele zu unserer Welt, denn wir wissen auch nicht, ob wir nicht zu vergleichen sind mit dem Leben das sich auf einem faulen Apfel bildet und ob es eigentlich etwas noch viel Größeres gibt.
Auf das Puppenreich bezogen verstärkt das den Eindruck, es sei einfach eine alternative Sichtweise der realen Welt, bzw. bleibt die Entscheidung diesbezüglich jedem selbst überlassen.
Wenn also unsere Sehnsucht nach Idylle, nach einer ruhigen Zuflucht im Puppenreich Ausdruck findet, können wir auch ein solches Reich in der realen Welt finden. Kindern fällt das sicher leichter als Erwachsenen. Demnach käme dem Verhältnis der beiden Welten eher eine Symbolkraft zu.

Im Zusammenhang mit diesem Gedanken können wir auch die Figuren der Geschichte betrachten, zunächst die beiden Kinder Fritz und Marie. An mehreren Stellen im Buch spricht der Erzähler den fiktiven Leser mit den Namen der Hauptfiguren an, also: „… denn ich weiß nicht, ob du, meine aufmerksame Zuhörerin Marie…“ (S. 21), oder : „Ich wende mich an dich selbst, sehr geneigter Leser oder Zuhörer Fritz…“ (S. 11).
Das hört sich geradezu so an, als ginge der Erzähler davon aus, dass alle Menschen Marie oder Fritz hießen. Das ist nun beim besten Willen schlecht vorstellbar, deswegen gehe ich davon aus, dass die Figuren in der Geschichte keine ganz bestimmten Personen sind, sondern vielmehr Typen, in denen sich jeder wieder finden kann, die auf alle Menschen übertragbar sind. Tatsächlich ist auch an diesen Stellen immer die Rede von Dingen, die tatsächlich jeden betreffen, wie z. B. der Weihnachtsbaum vom letztem Fest, wodurch diese These unterstrichen würde.
Andererseits war die Geschichte ursprünglich für eine Marie gedacht, die vielleicht sogar einen Bruder Fritz hatte. Wenn man sich die Dinge vor Augen führt, die man über Marie und Fritz aus der Geschichte interpretieren kann, wäre das allerdings z. T. nicht sehr vorteilhaft für die realen Personen.

2.6 Die Nuss

Eines der wichtigsten Motive ist das der Nuss. Die Nuss ist das alleinige Mittel, das die Prinzessin retten kann und das wie wild gesucht wird.

Der Nuss kommt eine sehr große Symbolik zu.
Grundsätzlich steht die Nuss für Geheimnisvolles, etwas Verborgenes, das in einer harten Schale versteckt ist, in der Geschichte vom Nussknacker etwas sehr Geheimnisvolles in einer besonders harten Schale - wie auch schon im Märchen „Aschenbrödel“ alle möglichen Dinge aus einer Nussschale hervorkommen. Durch die Verbindung von Nüssen und Geheimnissen kommt auch das Sprichwort „eine Nuss knacken“ für „ein Rätsel lösen“.

In Verbindung mit Nussknackern hat der Leser sicherlich eine walnussförmige Nuss vor sich.
Nüsse rufen Assoziationen von Weihnachten hervor. Das mag daher kommen, dass sie „ein Geschenk der Natur“ sind. Sie sind als Nahrungsmittel leicht zu beschaffen und sofort zu verwenden, etwas, wofür Menschen in schlechten Zeiten dankbar sind.

Eine Walnuss hat große Ähnlichkeit mit einem Hirn. Das Innere ist umgeben von einer harten Schale, gleich einem Schädel. Der Kern der Nuss ist in zwei Hälften unterteilt. Diese zwei Hälften können hier für die zwei parallelen Welten stehen.
Der Vergleich mit dem Hirn gewinnt an Bedeutung, wenn man an die Vermengung von Fantasie und Realität denkt. Die Entscheidung, wie viel von den Ereignissen tatsächlich wahr ist, bleibt dem Leser überlassen. Er muss es in seinem Hirn für sich entscheiden und klar machen.

Auch Träume finden im Kopf statt. Nach Freud ist jeder Traum Ausdruck eines inneren Wunsches, meist sexueller Natur, natürlich im Sinn der Libido, der inneren Kraft, die allem zugrunde liegt und Ursprung aller Energien und Motivationen ist. Demnach drücken also unsere Träume versteckte Sehnsüchte aus.

Das lässt sich leicht auf unsere Geschichte übertragen. Wenn wir davon ausgehen, dass Marie alles tatsächlich geträumt hat, drückt der Traum ihre verborgenen Wünsche und Sehnsüchte aus, vielleicht nach Liebe, Geborgenheit, Verständnis - möglicherweise Dinge, die sie in ihrem Leben vermisst, ohne sich dessen tatsächlich bewusst zu sein.

Ich denke, das betraf auch Hoffmann und gilt für einen großen Teil der Menschheit überhaupt.

Auch die Entscheidung, ob etwas geheimnisvoll, spannend oder (un)glaubwürdig ist, vollzieht sich in unserem Hirn.

Die Nuss ist auch ein Symbol für alles, was mit verschiedenen Welten zusammenhängt. Man denke an den Titel des Werkes von Stephen W. Hawking, „Das Universum in der Nussschale“.
Über das Universum wissen wir nur sehr wenig, und das, was wir wissen, entzieht sich fast völlig unserer Vorstellungskraft. Genauso ist es hier mit der Vermengung von Realität und Traum. Dass eine andere, phantastische Welt existieren könnte, ist uns ebenso unvorstellbar wie der Gedanke, das Universum könne das Innere einer Nussschale bilden und wäre somit ein kleiner Teil von etwas viel Größerem, wie es in der Geschichte dann das Puppenreich wäre.

Früher wurde durch die Heirat von Prinz und Prinzessin verschiedener Reiche eine nicht mehr zu trennende Verbindung zwischen den Reichen geschaffen. Durch die Heirat von Marie und dem Nussknacker am Schluss der Geschichte ist nun eine solche Verbindung zwischen dem Puppenreich und der realen Welt geschaffen worden. Das mag eine Aufforderung an den Leser sein, dass dieser seine neu erlangte, andere Sicht der Dinge (nach Option zwei; siehe „Das Puppenreich“) doch möglichst nicht wieder verlieren möge.


2.7 Krieg – Gesellschaftskritik?

Ein nicht zu übersehendes Thema der Erzählung ist Krieg. Der Nussknacker führt Krieg gegen den Mausekönig, die Bewohner des Puppenreichs erholen sich von vergangenen Anschlägen und Maries Bruder Fritz spielt ausnahmslos mit Zinnsoldaten und hat eine Ausdrucksweise, die an einen General mitten im Krieg erinnert. Dass das vorkommen kann in einer Zeit, in der Kinder noch nicht durch Fernsehen und Zeitungen mit Kriegsmeldungen bombardiert wurden, lässt darauf schließen, dass zur Zeit der Entstehungsgeschichte Krieg ein alltägliches und allgegenwärtiges Thema gewesen sein muss.

Der Nussknacker führt die Truppen der Puppensoldaten an. Diese ziehen sich jedoch sofort zurück und lassen ihren General im Stich, als sie von den Mäusen mit weißen Kugeln beschossen werden, die „so hässliche Flecken auf ihren Uniformen hinterließen“.

Das nicht zu übersehende Element Krieg, das fast unübersehbar im Mittelpunkt der Geschichte steht, hängt mit den damaligen Umständen zusammen. Die Geschichte entstand 1816, also kurz nach Beginn des Krieges Napoleons gegen Preußen.

Im Verhalten der Spielzeugsoldaten ist also eine versteckte Kritik zu entdecken und in dem Umstand, dass der Nussknacker schließlich den Krieg gewann, ist der Wunsch zu erkennen, der reale Krieg hätte doch anders verlaufen mögen, als es der Fall war.




Kommentare zum Referat E. T. A. Hoffmann: Der Nussknacker- Interpretation: