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Diskursethik nach Jürgen Habermas - Referat



In der Gesellschaft gibt es immer mehr umstrittene Normen, sodass man die eigene Meinung versucht argumentativ abzusichern. Es wird also davon ausgegangen, dass Argumentation zur Klärung umstrittener Normen oder Handlungen sinnvoll und eine Übereinstimmung möglich ist.
Das reicht aber nicht zur Lösung von Interessenskonflikten.
Jürgen Habermas fordert deswegen über umstrittene Themen einen Diskurs zu führen. Die Schriften zur Diskursethik veröffentlichte Jürgen Habermas 1981.

Ein Diskurs ist eine methodisch strukturierte Abhandlung zu einem eingegrenzten Thema. Es wird also ein Gespräch geführt, bei dem sich alle Teilnehmer bemühen auf rational-argumentative Weise bei umstrittenen Normen eine Übereinstimmung hinsichtlich ihrer Gültigkeit zu erreichen.
Habermas nennt die entscheidenden Grundsätze dazu „D“ und „U“.
Hierbei meint „D“, dass eine moralische Norm nur dann gültig ist, wenn alle von ihr Betroffenen als Teilnehmer eines praktischen Diskurses ihr zustimmen.
An Stelle des kategorischen Imperativs Kants steht hier der Universalitätsgrundsatz „U“, welcher festlegt, dass die umstrittenen Normen und ihre Auswirkungen für alle Menschen akzeptabel sein müssen.
Die von Habermas aufgestellten Regeln für den Diskurs gehen von Chancengleichheit, Wahrhaftigkeit und Gleichberechtigung der Teilnehmer aus. Das sind die Bedingungen einer angestrebten „idealen Sprechsituation“.
Bei der idealen Sprechsituation wird der Diskurs weder durch innere (diskursfeindliche Verhaltensweisen der Teilnehmer) und äußere Störungen (z.B. gesellschaftliche Vorgaben an den Diskurs, etwa Tabus, Sprachregelungen) gefährdet wird.
→ Ideale Sprechsituation:
jeder Sprach- und Handlungsfähige darf teilnehmen
jeder darf jede Behauptung problematisieren
jeder darf jede Behauptung in den Diskurs einführen
jeder darf seine Einstellungen und Bedürfnisse äußern

Die ideale Bedingungen lassen sich nie vollständig erfüllen, aufgrund von psychischen Belastungen und raumzeitlichen Begrenzungen, aber sie können kompensiert bzw. neutralisiert werden.
Man braucht institutionelle Vorkehrungen, z.B. Gleichverteilung von Sprechakten und Chancengleichheit.
Aber es ist schwer einen Scheindiskurs (Handlungszwänge) von einem richtigem Diskurs auseinanderzuhalten.

An der Stelle des kategorischen Imperativs steht die moralische Argumentation.
Moralische Argumentation:
nur diejenigen Normen gelten, denen alle Betroffenen zustimmen
kategorischer Imperativ wird zum „Universalisierungsgrundatz“ (Argumentationsregel)
alle Ergebnisse und Nebenfolgen müssen von allen zwanglos akzeptiert werden können
„Moralischer Gesichtspunkt“ ist Standpunkt, moralische Frage werden unparteilich beurteilt
es wird nach bester Lösung gesucht
Voraussetzung: alle Betroffenen müssen als frei und gleich angesehen werden



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