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Die Weltwirtschaftskrise 1929 - Referat



Einleitung
Was hat es mit dem „Schwarzen Freitag“ auf sich?
Der Begriff ist vielen zwar geläufig, doch die Hintergründe sind meist unklar. Kommen dann auch noch Begriffe wie Brünings Deflationspolitik oder Roosevelts New Deal ins Spiel endet die Allgemeinbildung der meisten. Für die Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929 spielen diese Begriffe jedoch eine entscheidende Rolle. Wie ich in meinem Bekanntenkreis festgestellt habe, ist das Wissen um die Weltwirtschaftskrise sehr dünn und oberflächlich, obwohl dieses Ereignis von großer historischer Bedeutung ist, um den Aufstieg Hitlers und der Nazis zu verstehen.

Definition
Der Begriff „Weltwirtschaftskrise“ bezeichnet den Zusammenbruch der Produktion, des Finanzwesen und des Handels vieler Industrienationen zeitgleich. Kennzeichen solch einer Krise sind Massenarbeitslosigkeit, Armut und der Untergang zahlreicher Unternehmen.

Meist wird der Begriff als Synonym für die Krise 1929 benutzt, in jüngster Zeit wird er auch gebraucht für die weltweite Krise ab 2007, ausgelöst durch den Zusammenbruch der Lehmann Brothers Bank in den USA.

Ausgangssituation
USA
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind als Siegermacht aus dem 1.Weltkrieg unbeschadet und wirtschaftlich gestärkt hervorgegangen. Während Russland, Frankreich und Großbritannien ihre Schäden aus dem Krieg aufarbeiten mussten, konnte Amerika sich seine starke Position in der Weltwirtschaft sichern. Auf den Gebieten der Industrie, Rüstung und dem Finanzsektor wurden die USA zum Spitzenreiter.

Dies wird deutlich, wenn man sich mit der finanziellen Situation der Länder befasst. Die sogenannten Interalliierten Kriegsschulden waren Schulden der Entente (Frankreich, Großbritannien Russland und andere Mitstreiter) gegenüber den USA. Sie beliefen sich auf insgesamt 26,5 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen je 4 Milliarden auf England und Frankreich. Damals entsprach ein Dollar in etwa einem Gramm Gold (also 4000 Tonnen).

Die Gewinne aus den Krediten (Zinsen) wurden in Amerika hauptsächlich in die Modernisierung von Produktionsmethoden und anderen Verbesserungen der eigenen Wirtschaft investiert, wodurch es zu großem Wohlstand in den zwanziger Jahren, den „Golden Twenties“, kam. Dieser finanzielle Wohlstand kam auch in der breiten Bevölkerung an.

Bis zum Höhepunkt des Aktienmarktes 1929 wollten rund 1 Million Amerikaner am Aufschwung teilhaben und besaßen Aktien, welche sie oft erst mit Krediten bezahlten und dann mit neuen Krediten beleihen konnten.

Durch viele Innovationen, wie der Fließbandarbeit und der Fertigung langlebiger Produkte, beispielsweise Autos, waren amerikanische Waren weltweit sehr gefragt. Der steigenden Produktion ging zunächst eine hohe Kaufkraft seitens der eigenen Bevölkerung und des Weltmarktes einher. Dies führte zu niedriger Arbeitslosigkeit und steigenden Löhnen.

Deutschland
Erstaunlicherweise hat Deutschland sich in den zwanziger Jahren nach dem Krieg und der gigantischen Inflation 1923 wirtschaftlich erholt. Zur Finanzierung des 1.Weltkrieg hat Deutschland Kriegsschulden aufgenommen und musste nach dem Krieg hohe Reparationszahlungen leisten. Großbritannien und Frankreich verlangten jährliche Abschlagszahlungen von Deutschland, um ihre Schulden bei Amerika zurückzuzahlen. Um diese zu bezahlen nahm Deutschland seinerseits Kredite in Amerika auf. Ein finanzielles „Perpetuum mobile“ entstand, das zur Folge hatte, dass die deutsche Wirtschaft florierte. Im Jahre 1927 wurde der Vorkriegsstand an Wirtschaftsvolumen in Deutschland wieder erreicht.

Beispielslos waren in diesem Aufschwung die Investitionen in Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern und Theatern. Beobachter sprechen in dieser Zeit von einer ungemein fröhlichen, gar pazifistischen deutschen Bevölkerung.

Im Deutschland der Zwanziger Jahre regierte eine demokratisch gewählte Regierung zumeist aus Kombinationen von SPD, Zentrum, DDP und DVP. Gestützt wurde die Regierung von der Reichswehr, diese stand außerhalb des ganzen politischen Geschehens und sollte sich für die Sicherheit des Systems einsetzen. Extreme Parteien, wie die NSDAP und die KPD waren schwach, doch sie versuchten das demokratische System zu unterhöhlen.


Wieso ging alles schief?
Als Ursachen für die Weltwirtschaftskrise gelten mehrere Faktoren.
Zum einen fand in den Zwanzigern eine krasse Überinvestition in die Industrie statt. Dies führte zu einer Sättigung des Weltmarktes. Nachvollziehbar wird dies anhand der Landwirtschaft. Da während des Krieges halb Europa Lebensmittel importierte, sind in Nord- und vor allem in Südamerika viele Farmen und Lebensmittelhersteller entstanden. Nach dem Krieg lebte in England, Frankreich und Deutschland die Landwirtschaft wieder auf, weshalb es in den zwanziger Jahren zu viele Lebensmittel auf dem Weltmarkt gab. Hinzu kamen Neuerungen wie Düngemittel und steigende Technisierung in der Agrarindustrie. Vergleichbare Entwicklungen haben sich in allen Industriezweigen abgespielt.

Da die Produkte in den USA immer hochwertiger und langlebiger wurden (beispielsweise Kühlschränke, Automobile und Haushaltsgeräte) sank die Nachfrage bei gleichzeitig steigender Produktion aufgrund der Technisierung.

Zum anderen gab es in Amerika einen unbändigen Fortschrittsglauben, der sich vor allem in der Aktienspekulation ausdrückte. Selbst der amerikanische Präsident Herbert Hoover meinte kurz vor Ausbruch der Krise: „Wir in Amerika sind dem endgültigen Triumph über Armut näher als jedes andere Land in der Geschichte“. Viele Anleger, größtenteils Laien, wollten am Aufschwung in Amerika teilhaben und kauften Aktien, die sie über Kredite finanzierte. Dies führte zu hohen Kurssteigerungen und der Börsenwert der Aktien wuchs schneller als der reale Wert dieser Unternehmen.

Verlauf
Aufgrund von leichten Absatzschwierigkeiten gingen im Frühjahr 1929 die Unternehmensgewinne und in Folge die Kurse zurück. Anleger an der Börse erkannten, dass sie ihre Kredite bei zurückgehenden Dividenden und Aktienkursen nicht mehr bedienen können würden und verkauften auf breiter Front. In einer aufkommenden Massenhysterie verkauften immer mehr Anleger ihre Aktien selbst zu Spottpreisen. Dadurch entstanden große Kurseinbußen, und die Anleger bekamen weit weniger zurück als sie beim Kauf zahlten und konnten deshalb ihre Kredite nicht mehr zurückbezahlen.

25.Oktober 1929: Schwarzer Freitag
Der 24.Oktober 1929 (in den USA der sog. „Black Thursday“) stellt den Höhepunkt des Aktienverfalls dar, denn an diesem Tag wurden mit knapp 13 Millionen Aktien ca. 4-mal so viele Aktien an der New Yorker Börse verkauft als sonst. Viele Anleger waren nach Börsenschluss bankrott, da einzelne Aktien um bis zu 99% gefallen waren. In Europa fand diese Panik an den Börsen durch die Zeitverschiebung erst am nächsten Tag statt. Deshalb ist dieser Tag als der schwarze Freitag in die Geschichte eingegangen. Banken und private Investoren wollten ihr Kapital zurück und Anleger wurden gezwungen zu verkaufen. Trotz einiger Stützungskäufe fielen die Kurse weiter und am darauffolgenden Dienstag wuchs das Handelsvolumen an der Börse auf ein Rekordniveau.

Durch die großen Kapitalverluste gingen zuerst kleine und mittlere Banken, die Kredite für Aktienkäufe vergeben hatten, bankrott. Die amerikanische Wirtschaft spürte dies durch Verkaufseinbußen und fehlende Kredite, da es praktisch keine Bank mehr gab, die Geld zu verleihen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Krise noch auf Amerika beschränkt. Zur Weltwirtschaftskrise wurde das Ganze, als Amerika die Schulden von Europa zurück wollte und die langfristig investierten Gelder aus der deutschen Wirtschaft schlagartig abzog.

Erst im Jahr 1932 war der Tiefpunkt des Dow Jones mit 12% des Maximalwertes erreicht.

Folgen
Grob lassen sich die Folgen aus dem Bankenzusammenbruch in drei Bereiche gliedern:

Soziale Folgen
In den Folgejahren der Weltwirtschaftskrise gingen unzählige Firmen Pleite und die Arbeitslosigkeit erreichte nie dagewesene Werte. Während es vor der Krise 1927 in Deutschland ca. 800 000 Arbeitslose gab, waren es Anfang 1930 bereits 3,5 Millionen und 1932 zum Höhepunkt der Krise 6,2 Millionen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von ca. 30%. Hinzu kamen Lohn- und Rentenkürzungen, sodass ein Großteil der Bevölkerung verarmte und die Kaufkraft weiter schrumpfte. Das Arbeitslosensystem traf diese Auslastung unvorbereitet und nur ein Bruchteil aller Arbeitslosen konnte vom Staat versorgt werden, während die Sozialversicherungsbeiträge der arbeitenden Bevölkerung erhöht wurden, was auch deren verfügbares Einkommen weiter reduzierte. Dies alles führte zu einer Massenverelendung.
Wirtschaftliche Folgen

Für Amerika war die „Great Depression“ eine Katastrophe. Die gesamte amerikanische Produktion ging von 1929 bis 1932 um 46% zurück, die Exporte um 70%. Ähnlich traf es auch Großbritannien, Frankreich und Deutschland. 1932 gingen alle größeren Städte in den USA Pleite. Weltweit hatten Millionen ihre Arbeitsstelle und ihr Erspartes verloren, sodass die Kaufkraft der Mittel- und Unterschichten wegfiel. Wie in einer Art Teufelskreis kam es daraufhin zu Verkaufsschwierigkeiten und noch mehr Armut. Unzählige Geschäfte und Fabriken mussten schließen.

Deutschland stand vor riesigen Problemen, da keine Kredite mehr aufgenommen werden konnten, um die Reparationen zu bezahlen und gleichzeitig Sozialleistungen, Beamtengehälter und Investitionen zu tätigen.

Politische Folgen
Geprägt durch die grausamen Begleitumstände der Krise, wie Arbeitslosigkeit, Hunger und Kriminalität, ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise politisch gesehen ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte. Als direkte Folge der Weltwirtschaftskrise kann die
Radikalisierung in der Politik gesehen werden. Die große Koalition aus allen demokratischen Parteien im Parlament konnte die Weltwirtschaftskrise weder lösen noch lindern. Dadurch gewannen Bewegungen wie der Nationalsozialismus und der Kommunismus an Popularität und Stimmen in der Bevölkerung. Die NSDAP konnte durch die Krise ihre Wählerschaft verachtfachen und die KPD verdoppelte zwischen 1928 und 1932 ihre Stimmen.

Im Ausland führte diese Radikalisierung zu Unverständnis und Unsicherheit, sodass Deutschlands Bankensystem kein Vertrauen mehr genoss.

Die deutsche Regierung hielt harte Sparmaßnahmen für angebracht, doch diese fanden im Reichstag keine Mehrheiten und so wurden im Jahr 1932 nur 13 Sitzungen gehalten, während es zwei Jahre zuvor knapp 100 waren. Regiert wurde nahezu ausschließlich durch Notverordnungen ohne Zustimmung des Reichstags.

In der Konferenz von Lausanne wurden 1932 Deutschlands Kriegsschulden von über 100 Milliarden auf 3 Milliarden Reichsmark reduziert und ein Hoover-Moratorium, benannt nach dem amerikanischen Präsidenten Herbert Hoover, von einem Jahr ausgerufen. Während dieser Zeit wurde auf Reparationszahlungen Deutschlands verzichtet.
Für die Weimarer Republik kam diese Erleichterung zu spät. Die Ausgaben für die Reparationszahlungen wurden aufgeschoben, doch den Erfolg hierfür ernteten vor allem die Nationalsozialisten. Die Bevölkerung machte die Regierung unter Brüning, bestehend aus allen großen Parteien, für die Krise verantwortlich.

Durch ihre ausgefeilte Propaganda nutzten die Nazis die Armut der Deutschen und die Unfähigkeit der Regierung aus und ergriffen 1933 auf legalem Wege die Macht, begingen Völkermorde und lösten den 2.Weltkrieg aus. Diese Ereignisse sind eine Folge der Weltwirtschaftskrise und der Politik Brünings.

Wege aus der Krise
Deutschland
Die Weltwirtschaftskrise begann in Deutschland am Anfang des Jahres 1930. Zu dieser Zeit regierte die oben beschriebene Koalition aus SPD, Zentrum, DDP und DVP. Die Regierung vermutete zu Beginn eine rein saisonale Schwankung der Wirtschaft und hoffte auf eine Selbstregeneration. Als im Sommer die Zahl der Arbeitslosen weiter stieg und alle Hoffnungen auf ein baldiges Ende zerstört waren, wurde Heinrich Brüning (Zentrum) als Reichskanzler eingesetzt. Er galt als Finanzexperte, doch dieser Ruf sollte sich als grob falsch erweisen.

Brünings Deflationspolitik
Der Reichskanzler Brüning wollte die Krise durch einen ausgeglichenen Staatshaushalt überstehen, weshalb er Steuern erhöhte und die Ausgaben kürzte. Dazu zählten die Kürzungen von Beamtengehältern um ein Viertel, sowie Kürzungen der staatlichen Renten und Sozialleistungen. Er erhöhte die Steuern für Tabak, Bier, Kaffee, sowie die Einkommenssteuer für Spitzenverdiener und Ledige.

Durch Lohnsenkungen und ähnlichem versuchte er den Außenhandel wieder in Schwung zu bringen. Bekannt ist die Politik als „Beggar-thy-Neighbor-Politik“(zu Deutsch: „Bettel deinen Nachbar an“). Das Ziel dieser Politik ist, den eigenen Export auf Kosten anderer Länder zu steigern. Da die Krise weltweit war, reagierten die anderen Industrienationen ähnlich. Größtenteils führten sie hohe Zölle ein und es konnte kein Exportgewinn erreicht werden. So verschärfte Brüning die Krise zusätzlich und stürzte Deutschland damit in ein noch tieferes Loch.

Es gelang dem Kanzler zwar die Staatsausgaben um ein Fünftel zu senken, doch die Steuereinnahmen sanken durch die verschärfte Krise überproportional zu den Einsparungen. Der Kurs Brünings sorgte weder für einen ausgeglichenen Haushalt, noch half er Deutschland aus der Krise. Dies „gelang“ erst den Nationalsozialisten durch eine Erhöhung der Staatsschulden und nicht, im Gegensatz zu Brüning, auf Kosten der Bevölkerung.

Erfolgreich war Brüning im Bereich der Reparationszahlungen. Er schaffte es, die Entente und die USA davon zu überzeugen, dass Deutschland keine Nachkriegslasten mehr tragen konnte. So wurden die Reichsschulden auf 3 Milliarden RM reduziert, die Hitler-Deutschland später nie bezahlte. Dieses Ergebnis kam jedoch erst am 9. Juli 1932 auf der Lausanner-Konferenz zustande und damit rund 2 Monate zu spät für Brüning, der durch seine, von Noterlässen geprägte Regierungszeit, das Vertrauen des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg verlor und zurücktrat.

Amerika
In den USA wurde zunächst eine Mischung aus „Laissez-faire-Politik“ und Protektionismus betrieben. Der amerikanische Präsident hoffte, ähnlich wie zu Beginn die deutsche Regierung, auf eine Selbstregeneration der Wirtschaft. Er versuchte durch eine Einführung von Zöllen, den amerikanischen Markt vor billigen Auslandsprodukten zu schützen. Die Folge waren Zölle aller anderen Länder für amerikanische Produkte, sodass Amerikas Exporte bis 1932 um 70% zusammenfielen.

Die Präsidentschaftswahl 1932 läutete die Wende in Amerika ein. Franklin D. Roosevelt war mit 57% der Stimmen klarer Wahlsieger, er punktete durch seine angestrebte Wirtschaftspolitik dem „New Deal“ (sinngemäß: das Neumischen der Karten). Der New Deal lässt sich in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen unterteilen.
Die kurzfristigen Ziele waren vor allem zur Notlinderung gedacht. Dazu gehörten Essenspenden und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, wie der Bau von Staudämmen, Straßen und Krankenhäusern.

Mittelfristige Maßnahmen waren: die Vergabe von langfristigen Krediten für Privatleute zum Erwerb eines Eigenheims, die Gründung des NRA (National Recovery Adminstration) als freiwillige Auszeichnung für soziale und faire Betriebe, sowie Subventionen für Farmer, die ihre Produktion verringerten.

Langfristig ausgelegt waren Maßnahmen, wie die Schaffung eines Renten- und Arbeitslosensystems, die Einführung einer Bankenaufsicht und die Erhöhung der Spitzensteuer. Roosevelts Sozialsystem sollten den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit geben, während die Bankenaufsicht Finanzkrisen wie den Schwarzen Freitag verhindern sollte. Die Erhöhung der Spitzensteuer ist als Wahlkampfversprechen zu bewerten, denn nach der Einführung musste landesweit nur John Rockefeller aufgrund seiner gigantischen Einnahmen den Steuersatz in Höhe von 79% bezahlen.

Die Politik des neuen Präsidenten verschuldete Amerika von 20% auf 40% des Bruttoinlandsproduktes, jedoch entstand ein jährliches Wirtschaftswachstum von 7%. Da infolge dieser Verschuldung, Geld zusätzlich auf den Markt kam wird auch von einer Inflationspolitik gesprochen.

Roosevelt verbreitete Hoffnung und brachte Vertrauen in das Finanzsystem zurück. In seiner 12-jährigen Amtszeit senkte er die Arbeitslosenquote von 25% auf unter 10%. Unter seiner Regierung wurde der moderne Sozialstaat geboren. Er erkannte, dass die Marktwirtschaft völlig ungezügelt nicht funktioniert. Franklin D. Roosevelt hat durch seine soziale und inflationäre Politik Amerika und Großteile der Westlichen Welt mit aus der Weltwirtschaftskrise geführt und damit die Demokratie in den USA bewahrt.

Fazit
Im Vergleich von amerikanischen mit deutschen Verhaltensweisen und Strategien habe ich erarbeitet, inwiefern sich die Politik zur Überwindung der Krise unterscheidet, warum das eine Konzept Erfolg hatte und das andere in eine noch schlimmere Lage, den Nationalsozialismus, führte.

Die deflationäre Politik von Brüning war das exakte Gegenteil der amerikanischen Strategie. Unter der deutschen Regierung wurde Deflation im Sinne eines eisernen Sparkurses durchgeführt, während Roosevelts Regierung durch Staatsverschuldung in die Notlinderung der Amerikaner und in kontrollierte Wirtschaft investierte.

Der Nachwelt bleiben das Prinzip des modernen Sozialstaates und das Wissen im Umgang mit Wirtschaftskrisen erhalten. Die Weltwirtschaftskrise hatte eine Veränderung der freien Marktwirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft zur Folge und legitimierte Eingriffe des Staates in die Finanz- und Wirtschaftswelt (neue Regulierungen). Deshalb wurde die Weltwirtschaftskrise 2007 besser überwunden als 1929.

Amerika veränderte sich unter Roosevelt zu einem sozialen Staat. In der näheren Vergangenheit ist jedoch wieder eine deutliche Tendenz zum klassischen ungezügelten Kapitalismus zu beobachten. Dies wird deutlich anhand der Vermögensverteilung und der sozialen Situation in den USA heute: die oberen 1% der amerikanischen Bevölkerungsschicht besitzen mehr als 40% der materiellen Werte Amerikas und über 16% der Bevölkerung leben laut der Volkszählungsbehörde in Armut. Offensichtlich sind die Lehren der Weltwirtschaftskrise unter Politikern in Vergessenheit geraten und es bleibt zu hoffen, dass ähnlich wie 2007, die richtigen Lehren gezogen werden und die passenden Maßnahmen in der aktuellen Krise in Europa (Griechenland und der Euro/“Grexit“) ergriffen werden.

Quellen
Literatur
• William Lawrence Shirer: Aufstieg und Fall des Dritten Reiches. Pawlak, 1960, Seite 130ff
• Georg Bull: Meilensteine der Geschichte, Ullstein, 1982, Seite 632ff
• Duden: Abiturwissen Geschichte, Dudenverlag Mannheim,2004 Seite 361-365
• Dr. Jürgen Kochendorfer: Geschichte und Geschehen Berufliche Gymnasien. Ernst Klett Verlag, 2008, Seite 124-133
Web
• Lebendiges Museum Online - https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/industrie-und-wirtschaft/weltwirtschaftskrise.html 6.6.2015
• Max-Planck-Institut -http://www.zaoerv.de/04_1934/4_1934_1_b_139_147.pdf 6.6.2015
• Statista - http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1358/umfrage/entwicklung-der-gesamtbevoelkerung-deutschlands/ 9.6.15
• https://en.wikipedia.org/wiki/Poverty_in_the_United_States 10.6.15
• https://en.wikipedia.org/wiki/Wealth_in_the_United_States 10.6.15
Eigenständigkeitserklärung
Hiermit bestätige ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.



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