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Das Piercing - Referat



Wie ein kleines Schmuckstück großes Aufsehen bewirkt

Heutzutage ist das Piercing ein beliebter Modeschmuck, leider birgt es auch viele
Risiken und Gefahren, diese stellt der Autor Jan Schweitzer in dem mir vorliegenden
Sachtext „Ins Lid gerammt“ aus „Der Spiegel“ Ausgabe 06/2001 dar.
In dem Artikel geht es darum, wie das Geschäft mit dem Körperschmuck „bei
geschätzten zwei bis drei Millionen Körperschmuck-Trägern“ in Deutschland floriert
und welche Folgen diese Modeerscheinung unter Umständen haben kann. Der Autor
gibt verschiedene Komplikationen an und geht näher auf sie ein. Er schreibt
„Manchmal braucht es einen Bolzenschneider zur Öffnung des Geburtskanals“ und
berichtet von Patienten deren „Herzklappen zerfressen“ wurden. Hiermit will er
verdeutlichen, dass es alles andere als sicher ist, sich ein Piercing stechen zu
lassen.
Jan Schweitzer nimmt eine aufklärerische Haltung ein und versucht Betroffenheit zu
erzeugen, was den Eindruck vermittelt, als wäre er absolut gegen Piercings. Dabei
geht er jedoch nicht auf die Ursprünge der Tradition des Körperschmuckes ein. So ist
es zum Beispiel in afrikanischen und südamerikanischen Stämmen wichtig ein
Piercing zu tragen um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sippe zu signalisieren
bzw. als Zeichen einer bevorstehenden Heirat1. In Westlichen Gesellschaften wurde
dieser Trend erst um 1980 in Kalifornien mit der Gründung der Bewegung „ The
Modern Primitive“ (Die Modernen Wilden) bekannt. Diese Bewegung verwendete das
Wort „Wild“ bewusst um sich den Körper genauso wie „wilde“ z.B. Indianer,
Ureinwohner zu verschönern2.
Unter Verwendung verschiedener Gestaltungsmittel versucht Jan Schweitzer die
Blauäugigkeit und Absurdität des Verhaltens Mancher darzustellen und versteht es,
trotz der sachlichen Schreibweise, seine eigene Meinung einzubringen. Die
rahmende Handlung, eines der vielen schockierenden Beispiele, ermöglicht einen
gelungen Einstieg in das Thema sowie das persönliche Fazit des Autors zugleich,
Dadurch, dass die Überschrift „Ins Lid gerammt“ in der Mitte des Textes nochmals
aufgegriffen wird erscheint der Text in sich schlüssig.
Mich persönlich hat der Artikel zu folgenden Überlegungen angeregt: „Jeder Mensch
sollte von sich aus entscheiden ob und wo er sich ein Piercing stechen lassen will.
Ich finde es in Ordnung den einen oder anderen Körperschmuck zu haben, bin
jedoch gegen zu viele Piercings bzw. Tattoos, die den ganzen Körper bedecken.
Extremfälle bei denen sich Menschen ihre Gesichter „zupiercen“ lassen, haben in
meinen Augen nichts Ästhetisches mehr. Wahrscheinlich nutzen solche Menschen
die Verzierungen lediglich um Aufmerksamkeit zu erzeugen oder
um Provokation
hervorzurufen. Im Bezug auf die Risiken würde ich mich auch niemals im Gesicht
oder an anderen riskanten Stellen piercen lassen. Aus eigener Erfahrung kann ich
1 vergleiche: http://www.pleasure-bodystyle.de/piercing-informationen.htm?PHPSESSID=795acf3d34e31fcc4e95809ef106e212
, Stand: 12.03.2006
2 vergleiche: http://www.tattoostore.de/piercinglexikon.htm, Stand: 12.03.2006
sagen: „Bevor ich zum stechen gegangen bin, habe ich mich über den Piercer
informiert und auch Meinungen Anderer eingeholt.“, denn ich bin der Meinung, dass
man sich solche Sachen schon recht gut überlegen sollte. Schließlich kann ein
Piercing nicht nur Krankheiten hervorrufen sondern ist möglicherweise auch in
beruflicher Hinsicht später einmal von Nachteil. Ich fand die Überschrift sehr
interessant und als ich den Artikel das erste Mal gelesen habe, war ich etwas
schockiert über die ganzen Fälle bei denen es daneben gegangen ist. Ich dachte:
„Zum Glück ging bei mir alles gut!“. Gegen die Position des Autors kann man nichts
einwenden, ich bin jedoch der Meinung, wenn man sich fachmännisch stechen lässt
und auch zur Nachbehandlung geht, die Gefahr der Entzündung ziemlich gering ist.
Ein solcher Fachmann rät dann zumeist auch von der Nutzung minderwertiger
Piercing-Materialien ab und empfiehlt verträglichen Schmuck aus Gold oder
Biokunststoff.
Der Artikel hat meine Erwartungen in der Hinsicht erfüllt, dass auf die Komplikationen
und Risiken aufmerksam gemacht wurde. Jedoch hat mich die Auswahl der Beispiele
darüber nachdenken lassen, ob das alles wirklich auf einen Großteil der gepierced
Menschen zutrifft oder doch nur besonders negative Ausnahmeerscheinungen
darstellen, die dem Artikel ein gewisse Dramatik verleihen sollen.


M.Tank
Selmsdorf,den 12.3.2006
Dieses Referat wurde eingesandt vom User: mara2610



Kommentare zum Referat Das Piercing: