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Das Pafüm als Märchen - Referat



Das Parfum als Märchen

Es war einmal ein Waisenjunge, der lebte in einer großen Stadt. Überall wo man in dieser Stadt hinkam roch es: die Menschen rochen nach Schweiß, die Gassen nach altem Holz und die Marktplätze nach faulem Fisch. Der Junge konnte Menschen, Tiere, oder Pflanzen an Hand ihres Geruches meilenweit entfernt riechen und unterscheiden, ohne sie zu sehen. Um alles über Düfte zu lernen, ging er bei dem berühmtesten Parfumeur, der Stadt in die Lehre.

„Ich kann dir nichts mehr beibringen“, sagte eines Tages sein Lehrmeister. „ Zieh weiter nach Süden, in eine Stadt, eingeschlossen von einem Meer aus Lavendel. Folge deiner Nase , dann kannst du sie nicht verfehlen.“ So packte er sein Bündel und zog hinfort.
Nach 7 Tagen und 7 Nächten kam er an einen Berg, fern ab allem menschlichen Lebens. Getrieben von Neugierde stieg er auf den Berg. Am höchsten Punkt machte er Rast und roch in alle Himmelsrichtungen. Er nahm nichts wahr, außer die kühle klare Luft.
Kurze Zeit später fand er eine Höhle und beschloss dort zu bleiben. Im Schatten der Einsamkeit schuf er sich in seinen Gedanken ein Schloss, aufgebaut aus Gerüchen.
Dort lebte er Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr in seinem Schloss aus Gerüchen. Als er alle Ecken und Kanten in seinem Schloss ausgiebig gerochen hatte machte er sich auf in die lavendel umgebene Stadt.
Als er des Nachts durch einen Wald lief, wurde es ihm von Moment zu Moment mulmiger. Er fühlte sich beobachtet, aber er roch keine Menschenseele, denn er befand sich in einem Zauberwald. Von Angst erfüllt rannte er ohne sich umzudrehen doch es schien so als würde er sich im Kreis bewegen. Überall blitzten Augen auf, doch der arme Waisenjunge wusste nicht was er tun sollte, also flüchtete er sich für einen Moment in sein Gedankenschloss. Nachdem er sich beruhigt hatte, beschloss er nur durch seine Nase aus dem verzauberten Wald zu finden, denn sobald er seine Augen öffnete, würde er von neuem Angst bekommen. Es dauerte nicht lange bis der Waisenjunge aus dem Zauberwald herausgefunden hatte und er nahm den Geruch von blühendem Lavendel ganz in der Nähe war. Je näher er der Stadt kam, desto intensiver roch er den klaren lavendel Duft. Er verharrte vor dem Tor der Stadt. Rings um, gab es riesige Felder aus Lavendel doch auch hinter den Mauern gab es noch mehr liebliche Düfte. Die mit Edelsteinen und Gold reich besetzten Mauern interessierten den Jungen nicht, allein der wunderbare Duft lockte ihn in diese Stadt. Auch die Menschen der Stadt waren sehr freundlich, denn der Waisenjunge wurde auch hier von einem Parfumeur aufgenommen. Er verbrachte viel Zeit damit alles von der Parfumeurskunst zu lernen, aber immer wenn er Zeit hatte lief er durch die Straßen und sog alle ihm entgegenkommenden Düfte in sich auf.
Eines Tages lief er an einem Prächtigen Schloss vorbei und da ihm ein so vollkommener
Duft, wie er ihn nie zuvor gerochen hatte, aus dem Schloss entgegen kam, folgte er diesem. In einem Garten, in Mitte des Schlosses saß ein Mädchen so schön wie der Tag und von ihr ging dieser überwältigende Duft aus. Er traute sich nicht näher zu treten in Angst er könne diesen Duft verlieren. Nun ging er Tag für Tag zu dem Schloss, um den schönsten Geruch zu riechen.
Eines Tages beschloss er das Mädchen zu fragen ob es ihn heiraten wolle, denn er wollte nie wieder ohne den wunderbarsten Geruch auf Erden sein. „Du willst mich Heiraten“, sagte das Mädchen mit einem spöttischen Unterton. “Weißt du überhaupt mit wem du redest? Ich bin die Prinzessin und ich werde Dich ganz bestimmt nicht heiraten!“ Da wurde der Waisenjunge ganz traurig und lief aus dem Schloss, aus der Stadt und tief in den nächsten Wald. Er lehnte sich an den nächsten Baum und weinte bitterlich. Plötzlich erschien ihm eine Fee und sie fragte: „Was ist los mit dir? Du siehst so traurig aus. Ich möchte dir einen Wunsch erfüllen.“ „Ich wünsche mir ein Gefäß, in das ich den schönsten Geruch der Welt einfangen kann.“ Sofort erschien ein kristallenes Gefäß und mit ihm verschwand die Fee. Sofort eilte der Waisenjunge zurück in die Stadt und wartete bis es Nacht wurde. Er schlich sich in das Schloss und Stahl der schönen Prinzessin, mit Hilfe des gewünschten Gefäßes, ihren bezaubernden Duft. Als die Prinzessin des Morgens aufwachte war sie nicht mehr schön und jung, sondern alt und runzelig, denn mit ihrem Geruch verschwand auch ihre Schönheit und das nur weil sie den Waisenjungen nicht heiraten wollte.
Der Waisenjunge lebte jedoch glücklich bis an sein Lebensende mit dem vollkommenem Duft der Prinzessin und wenn er nicht gestorben ist dann lebt er noch heute.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Jilian



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