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Das Miniatur Wunderland - Referat




Morgens, halb 10 in Deutschland. Während zahlreiche Schulkinder gerade ihr Knoppers™ frühstücken, gehen in Hamburg Speicherstadt auf einer 900 m2 großen Modellfläche die Lichter an.
Die Rede ist vom „Miniatur Wunderland“, der größten Modellbahn-Anlage der Welt.
Allerdings besteht das Konzept dieser Modellbahnanlage nicht nur aus Modellzügen, die über eine Platte fahren. Vielmehr geht es darum, eine kleine Welt zu schaffen, in der sich die Modellzüge, die Autos und all die anderen Miniaturen zu einem einzigartigen Gesamtkonzept vereinen.
Die Modellanlage teilt sich in vier thematische Bauabschnitte: „Mittel- und Süddeutschland“, Küste/Hamburg“, „Amerika“ und „Skandinavien“.
Diese detailgetreuen Modelllandschaften wurden in einem Maßstab von 1:87 (H0) gebaut. Das bedeutet, dass die Züge, die Autos, die Gebäude und auch die Figuren dieser Modelllandschaft 87 mal kleiner sind als ihre realen Vorbilder.
Bisher sind schon 9.000m Gleise, 600 Signale, 1.900 Weichen und rund 200.000 Lichter verbaut. Die Modellanlage wurde bereits mit 2800 Häusern- und Brücken, 150.000 Figuren und rund 165.000 Bäumen bestückt. Die ganze Welt wurde in mühsamer Kleinarbeit von 120 Mitarbeitern in einer Gesamtarbeitszeit von 400.000 Stunden geschaffen. Auf den Gleisen fahren insgesamt 700 Züge mit 10.400 Waggons. Die Straßen werden von 6.600 Autos zum Leben erweckt. Die gesamte Technik der Anlage wird von 33 Computern gesteurt. Gekostet hat die gesamte Anlage mit allen Einzelheiten bisher rund 5.500.000 Euro.

Nebenbei bemerkt:
Projekte der Zukunft:
Eine Modellfläche von über 1.500 m2, 9 Bauabschnitte, 15.000 Meter Gleise, über 1.000 Züge, 15.000 Waggons, 1.500 Signale, 3.000 Weichen, 60 Computer, 500.000 Lichter, 5.000 Häuser und Brücken, 250.000 Figuren,
15.000 Autos, 250.000 Bäume sind geplant.
Das ganze würde eine Bauzeit von über 750.000 Stunden in Anspruch nehmen. Die gesamten Kosten würden ca. 9.000.000 Euro betragen


• Stell dir vor, du würdest in dieser Modelllandschaft leben, wie groß müsstest du dann sein um maßstabsgerecht in die Landschaft zu passen?
• Wenn du nun maßstabsgerecht in dieser Landschaft stehen würdest, wie glaubst du würde dir diese „Miniatur“ einer Landschaft vorkommen?
• Was bedeuten diese ganzen Daten eigentlich? Versuche herauszufinden, wie lang eigentlich 9000 Meter sind? Wieviel Mal müsstest du beispielsweise um den Sportplatz laufen, um 9000 Meter gelaufen zu sein?
• Die gesamte Anlage wurde von 120 Personen in 400.000 Stunden erbaut. Wie lange würdest du alleine brauchen (mit 10 Freudnen in Stunden/Tagen/Wochen)?
• Stell dir mal vor du würdest im Lotto gewinnen. Wenn du auf einmal 5.500.000 Euro gewinnen würdest, was würdest du alles damit machen?


Hamburg und die AOL-Arena

Einer der interessantesten Bauabschnitte des Miniatur Wunderlandes ist der Nachbau des Hamburger Stadtzentrums. Natürlich konnte nicht die gesamte Stadt nachgebaut werden, da man dafür viel zuviel Platz gebraucht hätte. Zum Beispiel hätte man für die Hamburger Außenalster mit ihrer Fläche von immerhin 160 Hektar, einen Platz von ca. 210 Quadratmetern benötigt. Um Hamburg dennoch nachzubauen haben die Mitarbeiter des Wunderlands ein wenig getrickst. Statt jede Einzelheit der Stadt nachzubauen, haben sie die Stadt auf wesentliche Merkmale reduziert, d.h. sie bauten den Hamburger Michel (Kirche, die das Wahrzeichen der Stadt Hamburg ist), den Hauptbahnhof, die Hafenanlagen, Teile der Speicherstadt und einige zusätzliche Nachbauten von Gebäuden, die für das Stadtbild wichtig sind. Die Lücken zwischen den Häusern wurden mit für die Stadt typischen Häusern aufgefüllt. Obwohl die Stadt also nicht Haus für Haus nachgebaut ist, hat man doch den Eindruck, direkt auf ganz Hamburg zu schauen.



• Nun schaue dir die Bilder an, die nebeneinander stehen. Eines von ihnen ist ein Modell, das andere ist aus der Realität. Kreuze das Bild an, von dem du meinst es sei das Modell und begründe deine Meinung.

Hamburger Hauptbahnhof

Hamburg bei Nacht

AOL Arena ® Hamburg

Wie du auf dem letzten Foto erkennen kannst, steht sogar ein Modell der AOL Arena ® im Bauabschnitt Hamburg. Hier wird eine Torszene aus dem Jahr 2001 dargestellt. Es handelt sich um das Lokal-Derby HSV gegen St.Pauli. Durch das Drücken eines dort angebrachten Knopfes bricht ein Jubelgeschrei los, gefolgt von einem Blitzlichtgewitter. Anschließend ist die originale Torszene auf der Stadion-Anzeigetafel (LCD-Bildschirm) zu sehen. Im Stadion wurden 12.000 Figuren und 2000 Lämpchen verbaut. Die Bauzeit des Modells betrug über 1000 Stunden wobei sich die Kosten auf über 20.000 Euro beliefen (Lohn- und Materialkosten).
Dennoch mussten die Mitarbeiter des Miniatur Wunderlandes beim Nachbau der AOL Arena ® wieder etwas tricksen. Hätten sie es Maßstabsgetreu gebaut (1:87), wäre das Stadion etwa 2,20 Meter mal 3.00 Meter groß geworden. Deshalb bauten sie es im Maßstab 1:150.



• Wie groß ist das Modell? Beschreibe dein Vorgehen beim Lösen dieser Aufgabe.
• Nimm an, du müsstest alle 12.000 Figuren allein in das Stadion setzten und sie dort festkleben. Wenn du pro Figur 20 Sekunden bräuchtest, wie viele Arbeitsminuten (Arbeitsstunden/ Arbeitstage) würdest du benötigen, bis du alle Figuren eingesetzt hättest?
• Wie viele Mitarbeiter müssten dir helfen, damit du nach 12 Arbeitsstunden fertig würdest? Überdenke deine Antwort in Bezug auf die Realität (lässt sich das mit dieser Anzahl an Mitarbeitern wirklich durchführen?)

Der
Schattenbahnhof

Die Hauptattraktion des Miniatur Wunderlandes ist die Modellbahnanlage, die sich durch die verschiedenen Bauabschnitte zieht. Wie schon erwähnt, fahren über Züge 700 Zuge auf dieser Anlage, davon mehre Duzend auf einem Gleis in einem gewissen Abstand hintereinander. Alle Züge fahren eine festgelegte Route ab, passen ihre Geschwindigkeit den Gegebenheiten an und halten sogar an Bahnhöfen und roten Signalen. Um so einen realistischen Betrieb zu gewährleisten werden zur Zeit 30 Computer benötigt, die jeden einzelnen Zug steuern und überwachen. Der Zugbetrieb wird jedoch durch einen Trick noch realistischer gestaltet. Selbst wenn ein Zug seine Route in 5 Minuten abgefahren hätte, so braucht es manchmal über eine Stunde, bis der gleiche Zug (nennen wir ihn mal „Zug Blau“) erneut am gleichen Ausgangspunkt vorbeifährt. Während dieser langen Zeit fahren jedoch zusätzlich noch einige weitere Züge die Route ab, die dann genau so lange wie „Zug Blau“ nicht mehr zu sehen sind. Das Geheimnis dieser verschwundenen Züge ist ein riesiger versteckter Bahnhof, auch „Schatten Bahnhof“ genannt. Das kannst Du dir in etwa wie einen Staffellauf mit folgenden Regeln vorstellen: Auf einem Sportplatz befinden sich mehrere Sportler. Alle warten bei einer Startlinie. Die Laufbahn führt einmal um den ganzen Sportplatz herum, das heißt ein Sportler läuft um den Sportplatz und hört genau dann auf zu laufen, wenn er wieder bei der Startlinie angekommen ist. Sobald er jedoch wieder an der Startlinie ankommt, schlägt er einen Sportler an, der dort wartet. Der neue Sportler läuft nun genauso wie der erste die Sportplatzrunde, während sich der erste Sportler mit den anderen Sportlern ausruht. Kommt der neue Sportler wieder an die Start-/Ziellinie, so schlägt er den nächsten Sportler an, der dann die Runde laufen muss. Das geht so weiter, bis jeder der Sportler einmal gelaufen ist. Dann ist nämlich wieder der Sportler dran, der als erstes gelaufen ist.
Hier ist ein Beispiel für drei Sportler: Sportler 1 rennt los, läuft eine Runde und schlägt Sportler 2 an. Der rennt eine Runde und schlägt Sportler 3 an. Der rennt auch eine Runde und schlägt wiederum Sportler 1 an. Damit geht alles wieder von neuem los. Nun stell dir vor Du stehst neben dem Sportplatz und wartest, dass Sportler 1 vorbeiläuft. Je mehr Sportler an der Start-/Zielgerade warten, desto länger hat Sportler 1 Zeit sich auszuruhen und desto länger wartest du darauf, dass er vorbeiläuft. Ähnlich funktioniert der Schattenbahnhof, nur dass es sich hier nicht um einen Sportplatz, sondern um einen Schienenkreis handelt und die Läufer hier die Modellbahnzüge sind.

Die folgende Skizze zeigt einen einfachen Schattenbahnhof, mit drei Zügen:


Wie Du siehst zeigt die Skizze zwei Züge (Zug 1 und Zug 3) die im Schattenbahnhof warten, ein weiterer Zug ist gerade unterwegs (Zug 2). Wenn es nun nach der Reihenfolge geht, würde Zug 2 auf seinem leeren Gleis halten und Zug 3 fährt als nächstes los.



• Stell dir vor, Zug 1 braucht nachdem er losfährt und den Schattenbahnhof verlässt
ca. 5 Minuten um einmal im Kreis zu fahren und wieder im Schattenbahnhof anzukommen. Zug 2 ist schneller und benötigt 4 Minuten für die gleiche Strecke, wogegen Zug 3 für diese Strecke 6 Minuten benötigt. Wie lange würde es dauern bis Zug 1 wieder aus dem Schattenbahnhof fährt? Beschreibe deine Vorgehensweise zur Lösung dieser Aufgabe.
• Was könnte man tun, damit man die Zeitabstände, in denen der gleiche Zug den
Schattenbahnhof verlässt, auf das Doppelte verlängert werden? Gibt es nur eine Lösung?

Dies ist das Bild eines der vielen Schattenbahnhöfe des Miniatur Wunderlandes:



Dieses Bild entstand, als gerade begonnen wurde das Miniatur Wunderland zu bauen. Da konnte man den Schattenbahnhof noch sehen, heute ist er verdeckt. Die Schattenbahnhöfe sind einer der Gründe, warum so viele Meter an Schienen verbaut sind (zur Erinnerung bis jetzt ca. 9000 Meter Schienen) Dieser Schattenbahnhof fängt im vorderen Bereich an, macht hinten links einen Bogen und endet etwa beim mittleren Stützpfeiler an der hinteren Wand.



• Schätze wie viele Meter Schienen allein bei diesem Schattenbahnhof verbaut wurden
(Tipp: die viereckigen Holzkästchen, auf denen die Platten der Modellbahn liegen sind ca. 50 cm x 50 cm groß)

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: Maverik



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