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Buchvorstellung - Die Schleife an Stalins Bart - Referat




Ich möchte euch das Buch die Schleife an Stalins Bart mit dem Untertitel Ein Mädchenstreich, acht Jahre Haft und die Zeit danach vorstellen.

Das Buch wurde von Erika Riemann in Form einer Autobiografie geschrieben. Es erschien 2004 im Hoffmann und Campe Verlag und später als Taschenbuchausgabe im Piper Verlag. Die Fotos stammen vom BÜRO HAMBURG.


Die Autorin Erika Riemann wurde am 25.12.1930 geboren. Das wichtigste und sicherlich schlimmste Kapitel ihres Lebens begann 1945 mit 14 Jahren. Sie begeht einen Fehler der sie um ihre Jugend bringt. Als sie eines Tages mit ein paar anderen Jugendlichen ihre gerade Wiederhergerichtete Schule besichtigt, fällt ihr Blick auf ein Bild von Stalin, genau an jener Stelle an der bis vor kurzem ein Hitler Portrait hing. Mit den Worten „Du siehst ja ziemlich traurig aus“ trat sie an das Bild heran und malte mit ihrem Lippenstift eine Schleife um den Schnauzbart. 8 Jahre, von 1946 – 1954 muss sie dafür hinter bewachten Mauern verbringen. Für Erika beginnt eine Odyssee durch Ostdeutsche Lager und Zuchthäuser mit Stationen wie Bautzen, Hoheneck und Sachsenhausen. Erst fast 50 Jahre danach, mit 73 Jahren hat sie die Sprache gefunden um über ihre gestohlene Jugend, die Zeit danach und die allmähliche Befreiung aus ihren inneren Mauern zu berichten.

Damit ihr euch vorstellen könnt warum es eine so hohe Strafe für eine Handlung gegen Stalin gibt ein Paar Fakten zu Stalin:

Stalin wird am 21.12.1879 als Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili in Gori, Georgien geboren. Den 1. Weltkrieg verbrachte er in Sibirischer Verbannung. Er wurde Mitglied in der russischen Sozialdemokratischen Partei. Zuerst wurde Stalin in Russland Volkskommissar, dann Generalsekretär und nach Lenins Tod 1924 wurde er Führer der Partei. Mit Hilfe seiner Machtstellung und Skrupellosigkeit kann Stalin alle seine Konkurrenten nacheinander ausschalten, beseitigte radikal jede Opposition und baute seine Macht zur Diktatur aus. Stalin nahm für sich in Anspruch die höchste Autorität auf allen Gebieten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens zu sein und lies sich als „Genie der Menschheit“ feiern. Am 5.3.1953 im Alter von 73 Jahren starb Stalin and den Folgen eines Schlaganfalls.

Personenbeschreibungen:

Erika:
Bevor Erika in Gefangenschaft lebte war sie stets schnippisch, trotzig und lebenslustig. Sie war groß und zierlich und arbeitete in einem Frisiersalon. Politik hatte sie nie interessiert und gern erzählte sie Erlebnisse und Geschichten sehr ausschmückend. Als sie dann ins KZ kam, wurde sie zurückhaltend, gar verschlossen und traurig. Sie fing an mit sich selbst zu sprechen und ekelt sich vor Männern. Doch trotz allem hat sie ein Ziel: Tänzerin werden, und konnte ihre trotzige Art nicht ablegen. Manchmal wurde sie stur und wütend und hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Allen Demütigungen zum Trotz wahrte sie sich immer ein Stück Ehre und Würde. Not macht erfinderisch, und so war es auch bei Erika. Sie baut Schachspiele aus Brot, Nähnadeln aus Splittern und näht Kleider aus Wolldecken. Endlich entlassen, konnte Erika das erlebte nicht hinter sich lassen. Sie war launisch, hatte viele Selbstzweifel und Schuldgefühle, sah keinen Sinn mehr im Leben und wollte sich sogar umbringen. Bis sie ihre Kinder hatte. Sie füllten die Leere in Erikas leben und mit dem Buch hat sie sich endlich aus ihren eigenen Mauern befreien können.

Beziehungen:

Beziehungen:

Erika Riemann beschreibt in ihrem Buch viele Personen die sie im Laufe ihres Lebens trifft. Eine davon ist ihre Mutter. Mit ihr hatte Erika immer ein inniges Verhältnis aber sie hatte auch immer viel Angst um Erika und warnte sie vor jeglichen Gefahren, manchmal auch unbegründet. Auch das Erika Frisörin wurde war allein die Entscheidung ihrer Mutter, denn Erika wollte immer Artistin werden. Ihren Großvater beschreibt sie als sehr weisen und liebenswerten Menschen. Er half ihr oft bei Problemen und erzählte ihr viel über das Leben aber bestrafte sie auch wenn sie Dummheiten tat. Wie einmal, als Erika auf der Straße jüdische Kinder ärgerte: Da steckte er ihren Kopf in die Regentonne. Doch danach zeigt er wieder wie einfühlsam er ist und weinte sogar vor Erika. Ihren Vater sah sie von frühester Kindheit an nicht da er in amerikanischer Gefangenschaft lebt. Aber jedes Mal wenn ein Brief von ihm kam wurde er feierlich vorgelesen. Als Erika selbst in Gefangenschaft landete, lernte sie viele nette und auch weniger nette Personen kennen. Die wichtigsten möchte ich jetzt einmal nennen. Ihre beste Freundin im KZ wurde Maria. Als sie sich das erste Mal im KZ Bautzen trafen, trat Maria dort als sehr selbstbewusst auf und wirkt fast ein wenig arrogant weil sie, so schreibt Erika: „mir kein Kleid verkuhlen wollte“. Verkuhlen bedeutet im Lagerjargon soviel wie gegen Brot eintauschen. Die Insassen hatten für viele Worte ihre eigene Sprache, so hießen z.B. Wanzen Klopi. Im Laufe der Zeit lief es bei Erika und Maria immer besser und sogar nach ihrer gemeinsamen Zeit im Lager unternahmen sie viel
zusammen. Im Lager Bautzen gab es auch einen Soldaten, der sich in Erika verliebte und Erika fand ihn auch nett, sie dachte er wäre nicht so wie die anderen. Als er aber nach einiger Zeit die Spielchen die Erika mit ihm spielte satt hatte konnte er seine Gier nicht mehr unter Kontrolle halten und wollte Erika sogar vergewaltigen. Als sie sich wehrte schlug er ihr die Vorderzähne aus was ihm später sehr Leid tat. Doch trotzdem sagte Erika vor Gericht gegen ihn aus und er wurde bestraft und vom Dienst suspendiert. Eine weitere Wärterin war Frau Müller die aufgrund ihrer Größe von allen „Einsfünfzig-mit-Hut“ genannt wurde. Sie war eine der fiesesten Wärterinnen. Als es Erika endlich gestattet wurde Besuch von ihrer Mutter zu bekommen fiel diese in Ohnmacht und „Einsfünfzig-mit-Hut“ gab ihnen nicht einmal eine 2. Chance. Erika hätte sie einmal aufgrund folgender Begebenheit sogar fast umgebracht: „Einsfünfzig-mit-Hut“ holte Erika aus ihrer Zelle und sagte sie werde entlassen was sie statt dessen erwartete wusste „Einsfünfzig-mit-Hut“ ganz genau: 8 Tage Haft unter verschärften Bedingungen. Trotz allen Demütigungen, Prügel, Hunger und Depression gab es im Lager immer einen Helfer für Erika. Zum einen die Zellengenossinen die füreinander immer wieder ihr Leben aufs Spiel setzten und zum anderen gutmütige Wärter die ihr halfen. Nach ihrer Gefangenschaft traf sie aufgrund ihres Berufs als Barfrau viele Männer. Der erste war Helmut. Auch er saß in den verschiedensten Lagern und darum kann er Erika verstehen wie kein anderer. Die Beiden verloben sich aber Helmut fährt zuerst nach Hause nach Halle. Als er Erika wenig später besucht fühlt sie nichts. Sie ist unfähig Gefühle hervorzubringen. Trotzdem heiraten die Beiden und bekommen einen Sohn, Matthias. Wenig später sieht Erika ein dass es falsch war Helmut zu heiraten und sie lassen sich Scheiden. Helmut hinterlässt ihr einen Berg von Schulden. Der zweite Mann ist Franz. Als er die Bar betritt bringt er Erika völlig aus dem Konzept. Er zeigt sich als charmanter und anziehender junger Mann. Sie verbringen eine Nacht im Stundenhotel, was aber ein einmaliges Erlebnis bleibt. Als die beiden zusammenziehen heiraten sie und bekommen ihre Tochter Claudia. Franz’ Mutter kann Erika nicht leiden und zwingt Franz zum Auszug. Als sie im Trennungsjahr leben wird der Sohn Frank geboren. Doch als Franz jetzt eine Geliebte hat lassen sie sich scheiden. Als Erika nun Werner bei einem Ehemaligentreffen kennen lernt, verliebt sie sich in diesen zuvorkommenden, großzügigen und anerkennenden Mann. Sie besuchen sich gegenseitig und entwerfen Zukunftspläne, doch nach einem aufklärenden Gespräch merkt Erika dass Werner kein Stück besser ist als Franz und sie trennt sich von ihm. Als ihre Mutter sie zu einem Treffen der ehemaligen
Mühlhausener, wo Erika aufwuchs, mitnimmt lernt sie Eberhard Riemann kennen mit dem sie durch dick und dünn geht. In jeder Lebenssituation, wie zum Beispiel die schwere Krankheit von Eberhard, halten sie zusammen. Eberhard stirbt jedoch nach seinem langen Herzleiden.

•Die Sprache im Buch ist einfach, aber anspruchsvoll
•Erika Riemann beschreibt Geschehnisse eindrucksvoll mit einfachsten Mitteln
•Dabei kann man sich mit der Autorin identifizieren und ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen

Warum schrieb Erika Riemann dieses Buch?

•Jedes Mal wenn sie im Fernsehen Bilder von den Juden in KZs sah, dachte sie als nächstes werden sie über uns berichten
•spürt zunehmend Bitterkeit
•genau dort hatte sie auch gesessen und war genau so ein Klappergestell
•darüber verliert niemand ein Wort
•Erika Riemann konnte nicht mehr länger schweigen
•Außerdem schreibt sie: „Es ist für die Kinder. Vielleicht verstehen sie einiges besser wenn ich die ganze Geschichte aufschreibe.“

Für mich enthält das Buch folgende Botschaften:
Zum einen spiegelt das Buch wieder das es im KZ am wichtigsten ist zusammenzuhalten und sich nicht nur um sich selbst zu kümmern.
Zum anderen zeigt Erika dass man etwas was man sich wirklich vornimmt auch irgendwann schaffen kann, auch wenn es mit 73 Jahren ist.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: gwendoline1990



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