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Bewegungsanalyse - Referat



Bewegungsanalyse – Volleyball Angriffsschlag
 
In den mir vorliegenden Bewegungsabbildungen ist der Angriffsschlag beim Volleyball dargstellt. Der Angriffsschlag ist im Grunde genommen eine azyklische Bewegung, die je nach Anlauflänge auch zyklische Elemente enthält und somit eine kombinierte Bewegung darstellt. In diesem Fall fassen wir die angezeigte Bewegung als kombinierte Bewegung auf. Nachdem der Anlauf vollzogen wurde, handelt es sich beim Angriffsschlag nur noch um eine rein azyklische Bewegung. Die Begründung liegt darin, dass ein wiederholtes Ausführen der Bewegung, wie es bei zyklischen Bewegungen der Fall ist, erstens aus "Platzgründen" (der Sportler steht zu nah am Netz) nicht möglich ist und zweitens, da kein Sinn besteht, die Bewegung zu wiederholen, da das Bewegungsziel mit dem Schlagen des Balles bereits erreicht wurde.
 
Abbildung eins bis sieben gehören zur Vorbereitungsphase, was im Allgemeinen daran zu erkennen ist, dass der Sportler sich mit dem Anlauf und dem anschließenden Abspringen optimale Ausgangsvoraussetzungen für den Angriffsschlag schafft. Ohne diese Elemente zuvor ausgeführt zu haben, ist ein Angriffsschlag, wie er hier abgebildet wurde, nicht möglich. Das eigentliche Bewegungsziel, also das Schlagen des Balles, wird in der Hauptphase, die in Bild acht dargestellt ist, erreicht. Nachdem in der Vorbereitungsphase (1-7) optimale Voraussetzungen geschaffen wurden, schlägt der Sportler in Bild acht den Ball im Idealfall so, dass der Ball im gegnerischen Feld auf dem Boden aufkommt. In der nachfolgenden Abbildung neun ist die Endphase dargestellt, in der der Sportler sich um eine sichere Landung bemüht. Das Bewegungsziel ist hier bereits erreicht worden.
 
In Bild eins beginnt der Sportler mit dem Anlauf in Schrittstellung. Dabei visieren die Augen den anfliegenden Ball bereits an. Die Arme sind parallel zueinander und zeigen zum Boden. Das darauf folgende Bild zwei zeigt, dass die Arme bereits in Richtung des Kopfes nach hinten gedreht wurden. Die Arme befinden sich jetzt in gestreckter Haltung leicht hinter dem Oberkörper. Es folgt ein langer Schritt. In Abbildung drei sind die Arme nun noch weiter nach hinten gezogen. Der Sportler macht dabei einen Stemmschritt, wobei der Körper leicht unterlaufen wird. Anschließend wird ein Beistellschritt vollzogen, was in Abbildung vier bereits gemacht wurde. Daraufhin geht der Sportler leicht in die Hocke und holt mit den Armen Schwung, indem er die Arme nun am Körper vorbei zieht. Der Absprung wird beidbeinig vollzogen. Die Arme richten sich nun in Abbildung fünf zum Ball der sich jetzt vertikal zum Kopf vor einem befindet. Der Sportler springt dabei möglichst senkrecht hoch und der Körper streckt sich beim Absprung. Die anschließende Abbildung sechs zeigt den Sportler beim Ausholen zum Angriffsschlag. Der Schlagarm holt nach hinten aus und wird angewinkelt, während der andere Arm in die entgegengesetzte Richtung schwingt. Die Beine werden dabei leicht angewinkelt und der Oberkörper neigt sich leicht nach hinten (Bogenspannung). In der siebten Abbildung beginnt der Schlagarm zum Ball zu schwingen. Der Oberkörper richtet sich bei der Schlagbewegung wieder in eine senkrechte Haltung. Die achte Abbildung lässt erkennen, dass der Sportler hier das eigentliche Bewegungsziel erreicht: Der Schlagarm bzw. die Schlaghand trifft nun auf den Ball, während der andere Arm eine schwunghafte Gegenbewegung in Richtung des Bodens ausführt. Die Beine sind nicht mehr angewinkelt, sondern richten sich wieder zum Boden. Der Oberkörper neigt sich beim Schlagen leicht mit nach vorne. Die letzte Abbildung zeigt, dass die Beine sich nun vollständig zum Boden gerichtet haben. Der Oberkörper befindet sich in aufrechter Position, während die Arme locker nach unten ausschwingen. Zu guter Letzt landet der Sportler mit beiden Beinen, wobei diese bei der Landung leicht angewinkelt bleiben.
 
Da die Spielfeldgröße einen großen Anlauf nicht ermöglicht, kann beim Angriffsschlag nur ein, wenn überhaupt, kurzer Anlauf erfolgen. Der Anlauf verläuft geradlinig und stetig beschleunigend, wobei das Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges gilt. Der Anlauf erzeugt somit bei einer optimalen Beschleunigung zusätzlichen Schwung, der einem beim Absprung später dienlich wird. Zusätzlich gilt beim Anlauf das Prinzip der Gegenwirkung, da der Sportler sich zum Laufen vom Boden wegdrückt. Durch das Abdrücken wird eine Kraft in Richtung des Bodens gesetzt, dessen Reaktionskraft den Sportler letztlich vorantreibt. Maßgeblich ist hierbei der Bodenkontakt. Der anschließende Stemmschritt bewirkt ein Unterlaufen des Oberkörpers, was zum Einen zur Folge hat, dass der Körperschwerpunkt gesenkt wird. Somit wird ein längerer Beschleunigungsweg für den Körperschwerpunkt ermöglicht (Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges). Zum Anderen wird dabei verhindert, dass der Sportler ins Netzt springt bzw. läuft. Gleichzeitig wird auch hier ein Kraftimpuls gen Boden vor einem gerichtet, was auf der einen Seite zur Folge hat, dass der Sportler abbremst und zum anderen die Reaktionskraft des Bodens genutzt
werden kann, um abzuspringen. Die Arme beginnen dabei Schwung zu holen, was beim darauf folgenden Absprung ebenfalls dienlich wird. Anschließend zum Stemmschritt folgt ein Beistellschritt, sodass die Beine daraufhin parallel zueinander stehen. Dadurch kann ein gleichmäßiger und geradliniger Absprung senkrecht nach oben ermöglicht werden. Zum Abspringen geht der Sportler leicht in die Hocke um einen optimalen Absprungswinkel zu schaffen. Zusätzlich kommt hier das Prinzip der Anfangskraft zu tragen, da durch das Abbremsen der Bewegung in die Hocke eine Kraft entsteht, die jetzt zum eigentlichen Abspringen hinzuaddiert werden kann. Die Arme werden beim Absprung zusätzlich mit hochgerissen, um eine Schwungverstärkung zu erreichen. Hierbei kommt das Prinzip der koordinativen Teilimpulse zum Einsatz, da die Teilimpulse der beiden Arme ähnlich der Sprungrichtung sind und somit addiert werden können. Die Arme erzeugen also Teilimpulse, die in die selbe Richtung verlaufen wie der Impuls, der beim Absprung entstanden ist. Hierbei ist eine optimale  Bewegungskopplung der Teilbewegungen wichtig. Anschließend beginnt der Sportler eine geradlinige Haltung einzunehmen, die vorteilhaft ist, um anschließende Teilbewegungen besser zu absolvieren. Dieser Aspekt ist in einem sehr kurzen zeitlichen Rahmen zu sehen. Nun beginnt der Sportler die Beine anzuwinkeln, wobei gleichzeitig der Oberkörper sich nach hinten neigt. Diese leichte „Klappmesserhaltung“ nach hinten, lässt eine Bogenspannung im Oberkörper erzeugen, was ebenfalls mit dem Schlagarm passiert, der zur selben Zeit zum Ausholen nach hinten gezogen wird. Dies sorgt für eine optimale Vordehnung des Muskels. Ebenfalls kommt hier das Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges zum tragen, da durch das Ausholen der Schlagarm einen verlängerten Beschleunigungsweg hat, der für die Entstehung von zusätzlichen Schwung genutzt wird. Beim Ausholen des Schlagarmes wird dieser angewinkelt, da der Arm aufgrund anatomischer Gegebenheiten somit weiter nach hinten gezogen werden kann. Dabei sorgt das Anwinkeln auch für einen längeren Beschleunigungsweg des Schlagarmes. Währenddessen führt der andere Arm eine Gegenbewegung aus. Diese bewirkt, dass der Sportler auch in der Luft seine Haltung bewahren kann und somit im Gleichgewicht bleibt. Nun wird die entstandene Bogenspannung im Oberkörper und Arm, sowie der verlängerte Beschleunigungsweg genutzt, um den nahenden Ball stark schlagen zu können (Koordination der Teilimpulse). Der Oberkörper und der Schlagarm "schießen" folglich abgestimmt auf einander nach vorne. Nun erfolgt das Bewegungsziel, der Angriffsschlag. Der Schlag wird mit gestrecktem Arm ausgeführt, um einen maximalen Krafteinsatz zu ermöglichen. Dabei trifft die ganze Handfläche den Ball, da nur so ein präzises Zielen möglich ist und schlägt diesen in das Feld des Gegners. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Ball vertikal von oben geschlagen wird, damit er die gewünschte Flugrichtung auch einnimmt.  Dabei gilt je härter der Schlag, desto schneller fliegt der Ball. Der Oberkörper neigt sich beim Schlag leicht mit nach vorne, wodurch eine Schwungverstärkung stattfindet. Der andere Arm führt hier erneut eine Gegenbewegung durch, um den Körper für die anschließende Landung zu stabilisieren. Zum Schluss erfolgt die eben erwähnte Landung die beidbeinig vollzogen wird, damit der Sportler gleichmäßig landet und somit sichergeht nicht umzuknicken. Die Beine sind dabei leicht angewinkelt, damit bei der Landung eine Federwirkung entsteht, die somit die Knie-, und Fußgelenke schützt. Eine aufrechte Körperhaltung ist wichtig, damit der Sportler auch gerade und gleichmäßig landen kann. Im Allgemeinen ist für eine optimale Ausführung wichtig, dass ein Bewegungsfluss zwischen den einzelnen Teilbewegungen herrscht. Damit der Angriffsschlag auch zu einem Punktgewinn führt, ist die Bewegungspräzision vor allem beim Schlag selbst von entscheidender Bedeutung.



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