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Atomkraftwerke - Pro und contra - Referat



Benotung:
-Einleitung 1.5/2
-"Die Auswahl und Anordnung deiner Argumente ist sinnvoll." 1/2
-"Deine Argumente sind nachvollziehbar und verständlich ausformuliert." 2/2
-"Deine Meinung trifft im Schlussteil deutlich hervor und du begründest sie." 1.5/2
-"Deine Erörterung ist ausführlich und die einzelnen Abschnitte sin in ihrem Verhältnis zueinander ausgewogen." 2/2


Atomkraftwerke - Pro und contra

Spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 wird die Abschaltung der Atomkraftwerke in den Medien kontrovers diskutiert. Zwar sind Atomkraftwerke immer ein Sicherheitsrisiko, doch kann man sie so einfach vom Stromnetz nehmen? Wie sinnvoll und nachhaltig ist ein kompletter Atomausstieg und mit welchen Problemen ist ein solcher verbunden?

Das grösste Sicherheitsrisiko der Produzenten des „grauen Stroms“ ist sicher seine Energiequelle, das Uran. Dieses hochradioaktive Element wird grösstenteils in den Entwicklungsländer Afrikas abgebaut. Die dortige Förderung geht vor allem auf die Kosten von Natur und Umwelt. Das Metall wird mit giftigen Lösungen aus dem Erdreich herausgefiltert. Ausserdem finanziert das Uran auch Konflikte und Kriege oder löst diese zumindest aus. Wie die Gewinnung ist auch die Endlagerung ein noch bisher ungelöstes Problem. Die Endlagerstätte erfordert höchste Ansprüche an die geologische Umgebung. Die Lagerräume müssen hermetisch gegen Wasser und andere Äussere Einflüsse abgedichtet sein. Ausserdem hat Uran eine Halbwertszeit von mehreren hundert Jahren. Für die Suche nach einem geeignetem Endlager speilt deshalb auch die zeitliche Beständigkeit eine enorme Rolle. Bis heute sind noch keine zuverlässigen Lagerräume gefunden worden. Eine Tatsache, die wohl auch noch in der Zukunft so bleibt. Ein weiterer Aspekt ist die Umweltbelastung rund um Atomkraftwerke. So ist eine erhöhte Strahlung in z.B. Seen und Flüssen festzustellen, aus denen Kühlwasser entnommen wurde und schliesslich auch eingespiesen wurde. Dies kann langfristige gesundheitliche Auswirkungen auf die Menschen haben, die mit dem Grundwasser der betreffenden Region versorgt werden. Durch das Kühlwasser wird auch die Wassertemperatur in den Gewässern markant gesteigert. So müssen sich z.B. Fische und andere Wasserorganismen entweder anpassen oder sie verschwinden allmählich. Nach den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima sind die Bedenken bezüglich der sicherheitstechnischen Lage von Kernkraftwerken allgegenwärtig. Solche Katastrophen sind aber nicht auf AKWs an sich, sondern auf menschliches Versagen bzw. Fehlplanung zurückzuführen. Jedoch können alte Atomkraftwerke störungsanfällig werden und ein Sicherheitsrisiko für die Region darstellen. Terroranschläge sind ein nicht kalkulierbares Risiko, jedoch sind Atomkraftwerke im Regelfall gegen einen solchen Extremfall ausreichend gewappnet.
Mit einem Atomausstieg würden mehr Arbeitsplätze verloren gehen, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Es hängen Stellen in Bereichen wie z.B. Wartung, Forschung,
(End-) Lagerung, Transport, Sicherheit, usw. an den AKWs. Was in der Schweiz nicht ein allzu drastisches Problem ist, könnte in Japan, einem Spitzenreiter punkto Atomkraftwerke, drastische Folgen haben. Dort hängt ein ganzer Industriezweig an den Kraftwerken. Erneuerbare Energien, die „gute“ und „grüne“ Alternative zu Atomkraftwerken haben auch ihre Schattenseiten. Denn solche Energielieferanten sind stark von den äusseren Begebenheiten
abhängig. Wen z.B. die Sonne nicht scheint, könnte der Strom nicht für alle Endverbraucher ausreichen. Das gleiche gilt für Windräder. Dem wirken die Stromkonzerne entgegen und schalten zwischen Solaranlagen und Verbraucher Akkus, die die Spannungsschwankungen ausgleichen sollen. Für diese Akkus werden aber auch wieder seltene Metalle aus Afrika benötigt und die dortigen Menschen ausgebeutet bzw. der Natur geschadet. Auch bei Dürren, wie im Sommer 2015 in Kalifornien, können Wasserkraftwerke schnell an ihre Belastungsgrenze gelangen. Die Technologie von Solarzellen, die auch heute noch grösstenteils in Grossfabriken in China hergestellt werden, ist in keinster Weise komplett ausgereift und noch relativ teuer. Ein weiterer Grund, weshalb Atomkraftwerke nicht ohne weiteres abgeschaltet werden können, ist, dass die erneuerbaren Energien nicht die Kapazität besitzen, Atomkraftwerke restlos zu ersetzen. Dazu müssten ganze Landstriche mit Solaranlagen und Windrädern zugebaut werden bzw. Täler für Stauseen geflutet werden. Solch ein Vorgehen hätte drastische Folgen für die Natur und die Einheimischen. Dadurch würde auch einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, der Tourismus, noch weiter geschwächt werden. Dies währe wohl ein (zu) hoher Preis für die „grüne Energie“.

Der Atomausstieg, in der Theorie oft einfach dargestellt, bringt erhebliche Einbussen vor allem bei der Natur und der Wirtschaft mit sich. Deshalb ist meiner Meinung nach falsch, die Aspekte von AKWs und erneuerbaren Energien nicht zu differenzieren und, vor allem in den Medien, pauschal von „grauem“ bzw. „grünem“ Strom zu sprechen. Beide haben ihre Sonnen- und Schattenseiten. Meiner Meinung nach überwiegen die Nachteile bei den erneuerbaren Energien. Sie sind teuer, unwirtschaftlich und können die Atomkraft nicht zu 100% ersetzen. Hingegen sind Kernkraftwerke eher klein und unscheinbar, leistungsstark und zuverlässig. In der über 30-jährigen Geschichte der Atomkraftwerke gab es „nur“ 2 Katastrophen, die von diversen Politikern instrumentalisiert werden. Deshalb denke ich, dass voreilige Beschlüsse unüberlegt und nicht nachhaltig sind.



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