Lerntippsammlung Headergrafik
Linie
Abstandshalter

Suchbegriff:

Abschied von SIdonie - Erich Hackl - Referat



Abschied von Sidonie - Erich Hackl

Kapitel 1

Langsam neigt sich der Sommer dem Ende zu, nun suchen die Zigeuner Schutz vor dem Winter. Quer durch alle Bevölkerungsschichten herrscht nach den Lasten des 1. Weltkrieges eine bittere Armut und grauenvolles Elend. Viele Zigeuner haben keine Zukunft, da gibt es erst recht nicht die Möglichkeit ein Baby großzuziehen. So wird in einem Korb ein kleines rabenschwarzes Kind vor die Tore des Krankenhauses der Stadt Steyr in Oberösterreich, mit Hoffnung auf Besseres, gelegt. Die Stadt Steyr ist jedoch finanziell am Ende, es gibt zwar ein Jugendamt, aber weder Steyr noch die umgebenden Dörfer sind im Stande noch die zusätzliche Last eines Zigeunerkindes auf sich zu nehmen. Der einzige Lichtblick ist die Übernahme des Kindes, mit dem offiziellen Namen Sidonie Adlersburg, durch eine Schlossergattin, doch der feine Ehemann duldet mit rassistischer Einstellung keinen Aufenthalt eines Zigeunernachkommens in seinem Haus. Die Frau ist empört und traurig, muss das Kind folglich zurückgeben.

» Gab es in diesem, heute so wohlhabenden Land, wirklich so eine große Armut?
» Wie lange wird die Stadt die Armen noch ernähren können?
» Hatte die Mutter von Sidonie keine andere Chance?
» Gibt es noch heute solche wirklich Not leidenden Menschen in unserer westlichen Welt?
» Wird Sidonie jemals von ihren Eltern abgeholt?
» Hat Sidonie bei den Zigeunern oder bei den Helfern eine bessere Zukunft?
» Gibt es bei uns noch Minderheiten der Zigeuner?
» Wieso wollen sie das Kind nicht, nur weil es dunkel ist?

Kapitel 2

Die Leute durchleben eine schwierige Zeit, die Familienverhältnisse von Hans werden näher erklärt, doch Hans versucht wenigstens ein bisschen zu verdienen. Später wird er zur Musterung eingezogen, er muss an die Front von Isonzo – Tonale, dort fühlt er sich nicht gut: „Das Sterben ringsum, Hunger, der Tod in den Gedärmen und immer wieder der Hunger.“ (Buchausschnitt) Hans arbeitet hart und bekommt dafür auch ein wenig Geld und Nahrung, das letzte Lager ist „Monte Cassino“ – dort überlebt er noch die Kälte, Schmutz und die Seuchen. 1919 gibt es ein Heimkehrfest – es ist eine Feier statt eine Trauerfeier, obwohl sie den Krieg haushoch verloren haben. Anschließend wird Hans 5 Jahre lang arbeitslos, der Staat hat kein Geld und die Waffenerzeugung wird durch einen Friedensvertrag unterbunden. Bei einer Faschingsfeier lernt Hans Josefa kennen, schnell kommen die zwei zusammen und auf die Beziehung folgt selbstverständlich ein Kind, Manfred erblickt das Licht der Welt. Anschließend will das Paar noch mehr Kinder, das Jugendamt schreibt sie an, Josefa besucht das Krankenhaus und nimmt Sidonie warmherzig an sich. Es herrscht gerade die schwere Nachkriegszeit, Dollfuß führt den Staatsstreich aus und errichtet eine Diktatur in Österreich. Fortan wird alles streng kontrolliert, bei Josefa Zuhause gibt es Waffen, sie wird von Gendarmen durchsucht, kann sie jedoch abwimmeln. Hans kommt für 4 Monate in die U – Haft. Der Doktor möchte Sidonie nicht helfen, weil sie schwarz ist.

» Ist das Streben des Vaters schon eine Vorahnung auf den Krieg?
– Der Verdacht wird leicht erweckt!
» War Hans glücklich an die Front zu gehen?
» Wieso gibt es Geld für den Krieg und nicht für das Zigeunerkind?
» Liegt es im Stolz, der Arroganz bzw. der Mentalität der Österreicher, dass sie die Niederlage im Krieg nicht bestätigen und vertuschen.
» Wieso versucht der Mayerhofer die Übergabe zu verhindern / das Kind schlecht zu machen?
» Wird Manfred die kleine Sidonie auch vollkommen akzeptieren?
» Was wird die Umgebung zum „schwarzen“ Kind sagen?
» Wird der Arzt Sidonie gratis behandeln?
Kapitel 3

Der Vater von Sidonie muss seine Haftstrafe absitzen, er will dass sie in den warmen Monaten stattfindet, weil es da leichter ist, als Alleinerziehender durchzukommen, doch die Bitte wird abgeschlagen. Die Hallen der Waffenfabrik werden abgerissen, weil die Übernahme durch eine Papierfirma erfolglos bleibt. In Steyr geht es in dieser Zeit drunter und drüber, die Wohnung von Josefa wird gestürmt, es wird ihnen alles weggenommen was in irgendeiner Weise mit Geld zu hat. Hans und seine Genossen wollen den „Schutzwall“ von Steyr angreifen, doch die Arbeiter geben schlussendlich auf, alle hoffen auf ein sozialdemokratisches, rotes Wien. Bei all dem Unheil gibt Josefa nicht auf, die freundliche Nachbarin hilft ihr beim Aufräumen. Zur Abschreckung und allgemeinen Erläuterung wird Sepp Ahrer am Galgen gehängt und Hans Breirather wird zu 18 Monaten Haft verurteilt und wird ins Gefängnis gebracht. Josefa muss sehr hart arbeiten um sich und Die Kinder durchzubringen. Hans ist aus der Kirche ausgetreten, doch diese macht Druck auf ihn zum Zurückkommen. Hans soll unbedingt getauft werden, damit er bessere Noten bekommt.

» Wieso reißen sie die Fabrik ab, man könnte sie ja einfach stehen lassen?
» Wieso hält Josefa Hans nicht vor dem Gehen zurück?
» Woher kommt dieser grausame Sadismus der Heimwehrer?
» Wieso muss sich Manfred zwecks guter Noten taufen lassen, wo er doch so klug ist?
» Wie schafft es Josefa bei den 2 Kindern ohne Mann (Geldeinnahme) auszukommen?

Kapitel 4

Hans wird glücklicherweise vorzeitig aus der Haft entlassen und Josefa hatte noch ein Mädchen mit dem Namen Hilde in Pflege genommen. Den ganzen Sommer hindurch ist Hans arbeitslos, doch durch einen guten Rat von Freunden bekommt er einen neuen Job in den Steyr – Werken.
(Autobau – Schleifung von Autoteilen). Die mit Sidonie spielenden Kinder haben Respekt vor ihr und behandeln sie wie ein ganz normales Kind (Was sie in meinen Augen ja auch ist!), jedoch können sie es sich nicht verkneifen, manchmal Zigeunerin zu ihr zu sagen.
Alle verstecken Sidonie vor den Zigeunern, denn sie bangen darum, dass sie verschleppt werden könnte. Die Steyrer Beamten informieren sich stets über Sidonies Zustand und ihre Anwesenheit, doch dies nicht ohne Hintergedanken. Es kommt zu einer Anzeige gegen Anna Adlersburg, die rechtskräftig leibliche Mutter des Zigeunerkindes Sidonie Adlersburg. Anna wird in einem Wiener Polizeiblatt mit den vorhandenen Daten vorgemerkt. Die Staatsmacht versucht durch ein neuartiges Konzept, die Zigeuner vollkommen auszurotten. Schonend versuchen Hans und Josefa Sidonie zu erklären, dass sie nur Zieheltern sind. Unbedingt wollen sie Sidonie adoptieren, denn noch gelten sie gesetzlich nur als vorübergehende Pflegeeltern, und man kann ihnen Sidonie jederzeit wegnehmen.



» Was bringt es der Partei denn so viel, wenn Hans jetzt als Einzelner nicht zustimmt?
» Wieso kaufen sie neben drei Kindern in dieser Zeit ausgerechnet ein Radio?
» Ist Sidonie, gerade weil sie so anders ist, so ein wichtiges Element der Kindergemeinschaft?
» Vermisst die echte Mutter Sidonie nicht, wieso besucht sie sie nicht heimlich?
» Hat die leibliche Mutter das Kind vergessen oder verdrängt?
» Was nützt der Gemeindeverwaltung eine Anzeige gegen Frau Adlersburg, sie hat doch sowieso kein Geld und ein Gefängnisplatz kostet den Staat doch nur wieder Geld?





Kapitel 5

Hans erwartet einen neuen Krieg in ungefähr einem Jahr und der Betrieb in der Waffenfabrik wird wieder aufgenommen. Er findet einen alten Freund, Potrak, wieder und es herrscht erneut große Hilfslosigkeit bei der Bevölkerung. Nun stehen die Gendarmen unter der Macht von Diktator H. und spitzeln für die Erhaltung seiner „sauberen“ Diktatur. Hans fährt nach Wien um Plackholm zu suchen, doch dieser wurde von der Gestapo festgenommen. Ihm wurden Bilder vorgelegt, in denen er mit seinen Gefährten Hans Breirather zu sehen war, doch tapfer schwieg er zu der Identität seines Freundes. Die Widerstandszelle in den Steyrwerken geriet auch unter heftigen Beschuss, doch glücklicherweise wurde Hans auch hier von niemandem verraten.
Der Wirt Hochrainer wird verhaftet weil er sich über die NSDAP lustig macht – irgendwann geratet Josefa mit ihrer Nachbarin Frau Csepek ins Gespräch über diesen Vorfall und prompt werden die beiden von der anderen Nachbarin Milli Zangele verpfiffen und vorsätzlicher Antipropaganda beschuldigt. Josefa droht die Einweisung in ein Staatsgefängnis, doch zu ihrem Glück erklären der Bürgermeister und die Gendarmen, dass die Breirathers in Ordnung seien, und keine potenzielle Gefahr darstellen würden. Erneut gerät Josefa in Probleme, als sie bei der Versorgung mit Lebensmitteln der Leute hinter dem Zaun wieder von einem Nachbarn erwischt wird, doch er gibt ihr auch noch eine Chance – Die Letzte.
Im Großen und Ganzen hat die Familie wirklich sehr viel Glück!

» Wieso haben alle gerade um Sidonie so viel Angst?
» Haben Hans und Josefa keine Freunde / Was machen sie den ganzen Tag lang?
» Was bringt die Leute dazu, in einer Zeit, in der sich jeder selber retten will, in der jeder den anderen beschuldigt um von sich selber abzulenken, zu Hans Breirather zu schweigen und halten und noch zusätzlich die persönlichen Konsequenzen dafür zu tragen?
» Warum schiebt Josefa Nahrung unter dem Zaun durch, wo sie doch weiß, wie groß die Gefahr dabei ist?

Kapitel 6

Plötzlich gibt es keine umherziehenden Zigeuner mehr, dass versetzt manche Leute in Unruhe, weil sie nicht wissen was mit ihnen passiert ist. 1939 wird das Mädchen eingeschult, Sidonie arbeitet in der Schule sehr fleißig mit und weiß auch viel zu berichten. Anscheinend hat Sidonie so eine Art Legasthenie, sie vertauscht die Buchstaben oft und vergisst auf den nächsten Wimpernschlag was sie eigentlich zu erzählen hatte. Doch das Kind geht sehr gerne in die Schule und freut sich sogar, dass sie sitzen bleibt, sie sieht es als Möglichkeit noch länger die Schule zu besuchen. Der Nationalsozialismus ist bis zu den Lehrbüchern vorgedrungen und die Kinder sollen sich in einer Aufgabe überlegen, was sie denn dem Führer erzählen würden, wenn sie diese einmalige Chance bekommen würden. Sidonie liest in der Klasse etwas über ihre Familie vor, doch die Schüler tuscheln und lachen Sidi (So wird sie oft genannt, Spitzname) aus, weil sie ja doch eine Zigeunerin mit fremden Eltern ist. Sidonie fährt mit der Frau Hinteregger mit dem Zug nach Linz und wird dort im Dom feierlich gefirmnt. Anschließend bekommt sie eine echte, neue und schöne Puppe, so eine wie die aus den Schaufenstern und Sidonie freut sich von ganzem Herzen über das Geschenk.

» Wieso sind die zahlreichen Zigeuner auf einmal weg?
» Wird Sidonie ihre leibliche Mutter jemals treffen?
» Wieso hilft die Lehrerin Sidonie nicht, sie muss doch merken, dass etwas mit dem kleinen Mädchen nicht stimmt?
» Wie hat wohl die Ausbildung damals ausgesehen (Schüler & Lehrer, Pädagogik)?
» Wieso sind die Kinder bloß so grausam zu Sidonie, haben ihnen vielleicht ihre Eltern eingeredet, dass Sidonie etwas Schlechtes und ein unguter Umgang ist?
» Wieso fährt die Familie nicht mit zur Firmung?
» Wieso wird Sidonie nicht erklärt was im Dom passiert, wieso wird sie nicht auf die Zeremonie vorbereitet (Erklärung)? - Alles scheint so schnell, wie aus dem Stehgreif zu geschehen!
Kapitel 6 – Bearbeitung

►Beschreibe und charakterisiere Sidonie:

Es ist wohl nicht möglich das kleine Mädchen Sidonie wirklich gut zu charakterisieren, das sie ja noch sehr jung ist, und sich ihr Charakter bis zum Reifestadium noch stark verändern und bilden wird.
Sidonie wird zusammen mit ihrer Schwester Hilde eingeschult. Sie geht eifrig zur Schule, ist sehr glücklich und auch dankbar dafür. Auch sonst sieht sie das Leben von der Sonnenseite und verhält sich zu allen Personen, egal welchen Alters, freundlich und respektvoll. Leider lernt sie sehr schlecht und vergisst vieles einfach, Sidonie leider an erheblicher Konzentrationsschwäche. Es scheint, also ob das Kind viel zu freundlich zu allen ist und auch Spuren von Naivität vorweist., weil sie zu sehr an das Gute im Menschen glaubt und nicht versteht, was alle eigentlich gegen sie haben.
Sidonie geht Konflikten lieber aus dem weg und hat sichtlich Spaß am Leben. Oft Träumt sie auch vor sich hin und malt sich ihre eigene Welt aus.
Anscheinend sucht sie aber auch ein bisschen Geborgenheit außerhalb der Familie (Lehrerin).
Um bestätigte Akzeptierung zu finden?
Doch diese Eigenschaften und die Gutmütigkeit sind, wie schon erwähnt für ein Kind ihres Alters völlig normal und in Ordnung und auch lobens- als auch wünschenswert.

►Beschreibe und charakterisiere die Lehrerin:

Die Lehrerin ist mit dem Gemeindearzt verheiratet, hat langes blondes Haar und ist Sidonies allgemeine Volksschullehrerin.
Die Frau ist mit der Lehrerrolle offensichtlich überfordert und weiß oft nicht was sie tun soll. Anscheinend gab es in ihrer Ausbildung keinen (bzw. keinen ausreichenden) Pädagogikunterricht und die Wissensvermittlung verläuft absolut über Frontalunterricht. Sie kommt mit dem Enthusiasmus von Sidonie nicht umgehen und kann ihr bei den schulischen Schwächen auch nicht helfen. Anstatt sich intensiver mit ihr zu beschäftigen, redet die Lehrerin sich auf mehr Verantwortung der Eltern heraus und begründet dies mit zu viel Arbeit mit der Gesamtklasse.
Für mich ist das schwer nachzuvollziehen und klingt ziemlich unkompetent und faul!

►Ausdrücke bzw. Sätze die Sidonie bzw. „andere“ Menschen und „andere“ Rassen herabwürdigen:

„Eine Zigeunerin ist sie, dass sieht doch ein Blinder!“
„Das schwarze Luder muss weg!“
„Mama scheu, ein Negerkind!“
„Aber sie doch wie schwarz sie ist!“

… sie spuckten Sidonie an, wenn sie in den Hof hinunter spielen kam.
… gottseidank ist Sierning judenfrei, Neger und Zigeuner, dieses artfremden Schädlinge.
… schad, dass sie so schwarz ist!
Bei uns gibt’s keine Neger.










Kapitel 7

Ein Gendarm kommt zu Josefa und erkundigt sich ob ein Schrieben gekommen sei, diese verneint und schon ist der Gendarm wieder aus der Tür, er darf keine Informationen weitergeben. Josefa hatte ein wenig Angst vor dem Schreiben, bekam es aber erst Anfang März 1943. In dem Schreiben wurde der Familie Breirather mitgeteilt, dass sie ihr Pflegekind Sidonie Adlersburg an die leibliche Mutter abgeben müssten. Diese schlimme Nachricht trifft Josefa wie ein Schlag, und sie rennt total perplex zu Frau Korn, kniet vor ihr nieder, doch sie kann ihr selbst nicht helfen, der Befehl kommt von oben. Hans erfährt die Nachricht und versucht mit dem Freund Petrak eine geheime Bleibe für Sidonie zu finden, doch alles vergebens. Zusätzlich rutscht dem Petrak noch der Satz, sie sie bloß eine Zigeunerin aus, und es kommt zu einer heftigen Schlägerei zwischen Hans und Petrak. Bei einem letzten Gespräch mit der Fürsorgerin bitten die Pflegeeltern und das Verbleiben von Sidonie, sie bieten sogar eine Sterilisierung an, doch alle Arbeit und Hoffnung scheint umsonst. Plötzlich erklären die Behörden, sie hätten herausgefunden, dass eine gewisse Maria Berger die wirkliche, leibhaftige Mutter von Sidonie Berger (Adlersburg) sei. Der Oberlehrer, der Bürgermeister, der Schulrat und die Fürsorger werden gebeten ihre fachliche Meinung gegenüber dem Kind zu erläutern, und alle stimmen unbegründet der Übergabe an die echte Mutter zu. Diese muss unbedingt bis 30 März 1943 stattfinden, und bei der Überbringen dieser letzten Nachricht, bricht Hans in tränen aus und verlässt protestierend den Raum, vergebens.

» Was ist wohl in den Schreiben drinnen und wieso ist Josefa deswegen so aufgeregt?
» Wieso sollen die Pflegeeltern, dass so gut gehütete Kind wieder an die armen „Zigeuner – Eltern“ zurückgeben?
» Wieso wurde überhaupt nach den richtigen Eltern gesucht?
» Was hätte Hans denn nach diesen verstrichenen Wochen, in denen Sidonie bei diesem Bauern gewesen wäre, denn tun können, die Situation hätte sich durch das Verschwinden wahrscheinlich noch verschärft?
» Wieso lassen die Behören das nicht einfach da, es ist unverständlich / Haben sie denn nichts Besseres zu tun?
» Wieso fragt das Jugendamt irgendwelche Leute, die Sidonie gar nicht wirklich kennen?
» Wieso versuchen die Breirathers nicht umzuziehen?

Kapitel 8

Sidonie realisiert nicht was eigentlich bald mit ihr geschehen wird und freut sich richtig auf das Kennen lernen ihrer neuen Mama. Es findet eine kleine Abschiedsfeier statt, Sidonie erhält viele schöne Geschenke von der Familie und auch von einigen Bekannten. Am Abend packt das Kind eine frische Bluse von Josefa für die neue Mutter ein, damit sie nicht mit leeren Händen dasteht. Völlig am Boden zerstört will Hans Sidonie noch einbläuen, dass sie von den Eltern weglaufen müsse um schleunigst zurückzukommen. Am Bahnhof wird Sidonie Josefa förmlich aus den Händen gerissen und weinen fährt das unschuldige Kind mit Frau Grimm zu ihren „Artgenossen“, den „Zigeunern“.


» Versteht Sidonie überhaupt, dass sie ihre „Familie“ wahrscheinlich nie wieder sehen wird?
» Wie halten das Hans und Josefa bloß so ruhig aus?
» Wieso sind die zu Sidonies Verhalten befragten Personen nicht ehrlich und sagen offenkundig, was sie wirklich gemeldet haben, anstatt so unverschämt scheinheilig zu tun und zu lügen?
» Warum bemerkt Sidonie (Die Kluge) erst so spät um was es eigentlich geht?
» Warum darf Sidonie als „Zigeunerin“ auch keine Lehre machen?
» Wie soll ein kleines Mädchen den Weg von Tirol/Salzburg den Weg alleine zurück finden?



Kapitel 9

Frau Grimm möchte Sidonie schnell loswerden, fragt bei einem Gendarmen nach, und somit wird beschlossen, dass die Übergabe im Gemeindeamt stattfinden soll. Der Bürgermeister und andere Personen sollten nämlich persönlich anwesend sein. Plötzlich stehen die leibhaften Eltern Sidonie entgegen, da überkommt sie die Panik und weinend sucht das hilflose Mädchen Schutz bei Frau Grimms Rock. Die Eltern möchten, dass das Kind wieder zurückgebracht wird, möchten es nicht annehmen, weil es Angst vor ihnen hat. Doch es gibt keine Widerrede, und die neue Behausung von Sidonie besteht aus ein paar Fetzen und eisiger Kälte, doch das ist nicht lang das Zuhause von Sidonie…
Ein Bekannter der Familie Breirather erkannte Sidonie, auf einem Hauptbahnhof, eingeschoben in einen Zugwagon, aus dem Fenster sehend, nach Hilfe und Zuneigung suchend, ohne Tränen und neben ihr noch viele andere kohlrabenschwarze Gesichter.

» Ist Frau Grimm über die Behausung der Eltern nicht entsetzt? – Sidonie hatte ein besseres Heim!
» Weshalb tut man, einem vormals so glücklichen und lebhaften Kind, so etwas an?
» Wieso nimmt Frau Grimm Sidonie nicht einfach wieder mit, da sie ja von der Mutter abgelehnt wurde?

Kapitel 10

Nach dem Kriegsende begeht der Bürgermeister hilflosen Selbstmord. Hans wird zum Bürgermeister gewählt, damit der auch politisch korrekt dasteht gründet er auch gleich eine Partei. Jetzt hilft er den Leuten mit seinen Einfällen, die früher an das Naziregime glaubten und Befürworter der Todesanlagen, in denen auch seine Tochter umgekommen ist, waren. Hans ist von allen Seiten ein gefragter Mann, viele Parteien begehren sein Wissen und die Souveränität, doch Hans wird das zuviel und er steigt aus, um später wieder einmal in den Steyr – Werken zu arbeiten. Hans Breirather ruft bei den Behörden im Namen der Stadt an, ihm wird mitgeteilt, dass Sidonie mit dem letzten Transport nach Auschwitz – Birkenau gekommen ist und dort an Flecktyphus verstorben sei. Hans ist entsetzt, doch er und seine Gattin stehen alleine da, die Leute wollen den grauenhaften Vorfall nur vergessen und schweigen eisern dazu.

» Wieso steht er jetzt für all die Leute, die ihm das Leid angetan hatten, zu den Nationalsozialisten hielten und ihm Sidonie wegnahmen?
» Warum bleibt er nicht noch ein paar Jahre Politiker – mehr Geld für Familie – Altersvorsorge?
» Weshalb hat er nicht weitergemacht, um aufzusteigen, etwas Großes zu erreichen?
» Wieso trauen sich die Leute nicht darüber zu reden, was passiert ist, ist es wieder der Stolz auf die saubere Nation?


Zum Schluss wird noch erklärt, dass Manfred auch noch einmal versucht auf Sidonie aufmerksam zu machen, doch keine hört ihm zu.
In einem Interview kommt heraus, dass ein Mitgefangener bestätigen kann, dass Sidonie nicht an Flecktyphus, sondern an der Kränkung mit folglicher Essensverweigerung qualvoll verstorben sei. Die Eltern haben den Schmerz nie überwunden, noch mit jemanden darüber geredet, alle schwiegen…



Zusatz:




Wichtige Personen im Kapitel 5:

Krobath: Begeistert am Nationalsozialismus, lehnen Sidonie ab
Hochrainer – Wirt: vernünftig, nimmt H nicht ernst, wird wegen einer Kleinigkeit verhaftet.
Petrak: ist absolut gegen Nationalsozialismus, mit Hans im Widerstand
Hermann Plackholm: Im Widerstand mit Hans, verrät trotz Folter niemanden
Frau Csepek: Nachbarin, verhält sich neutral
Milli Zangele: Nachbarin, verrät Josefa, bedrohlich für andere
Der Gendarm: rettet Josefa vor der Gestapo
Franziska Siedler: Opfer der damaligen Umstände

Unterschiede von Film und Buch:

- Szenenfolge wurde verändert
- manche Rollen (z.B. Hilde) wurden verändert oder weggelassen
- die Namen wurden verändert

Einige auffallende Beispiele:

Josefa nimmt den Zettel nicht aus der Lade um ihn in den Ofen zu schmeißen.
Die Aufnahme von Sidonie durch die Schlossergattin fehlt.
Der Film beginnt mit der Festnahme von Hans / Im Buch mit Auffindung von Sidonie
Der Doktor bietet Josefa Geld an / Im Buch nicht.
Das Kennen lernen von Josefa und Hans fehlt.
Die Geschichte von Hans wird nicht erklärt.
Taufe von Manfred fehlt.

Im Film wird es nicht so dramatisch dargestellt, wie es am Schluss vom Buch aber endet. Eigentlich ist alles ziemlich anders Geschrieben, die Basis ist die gleiche, jedoch die Handlung ziemlich unterschiedlich. Das Buch ist auf jeden Fall besser du ausführlicher als der Film.

Hans Breirather:

Hans Breirather war 1899, im Jahr des entsetzlichen Hagelschlags und der Hochwasser, als jüngstes von sechs Kindern eines Landarbeiterpaares geboren worden. Hans wuchs in der Überlende eines Schaminger Bauern auf. Er besuchte die Schule viel Jahre lang. Er lernt auf einer Feier Josefa kennen und bekommt mit ihr den Jungen Manfred. Er ist oft in politische Rangeleien verwickelt und muss einige Haftstrafen absitzen, die längste 18 Monate. Sein erstes Pflegekind heißt Sidonie und das zweite Hilde. Er ist ein guter Vater und kümmert sich um die Familie. Teilweise ist er arbeitslos oder Arbeiter in den Steyr – Werken. Nach Beendung des zweiten Weltkrieges wird er sogar zum Bürgermeister gewählt.

Eigene Meinung:

Die Beginnsituation ist sehr mitreißend, da man neugierig wie die Zukunft des Kindes aussieht. Im Mittelteil es Buches wird oft mir politischen Auseinandersetzungen und Seitenfüllern gearbeitet. Die Spannung und die Dramatik kommen erst zum Schluss so richtig hervor und ziehen einen in den Bann der Bücher. Erich Hackl erzählt die ergreifende Geschichte über Sidonie in der auktorialen Perspektive, es ist eine schwierige, lange und komplizierte Wortwahl mit vielen Zeitsprüngen und ich habe schon etwa Zeit gebraucht um alles zu verstehen.
Es gibt etwas belanglose Passagen, doch das Buch wird durch die ergreifenden Schlusskapitel zu einem echten Schlager. Leider beruht die Geschichte auf wahren Begebenheiten und wird sehr dramatisch erzählt. Mit gefällt das Buch dadurch sehr gut, dass es ehrlich ist und die nackten Tatsachen unsere schlechten Vergangenheit (Gegenwart / Rassismus?) zeigt.

Dieses Referat wurde eingesandt vom User: tarik818



Kommentare zum Referat Abschied von SIdonie - Erich Hackl: